Tschernobyl und Fukushima mahnen: Energiewende zügig voranbringen!
Mahnwache des IEK in Bretten

Foto: Oberbeck
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Am Samstag, den 24. April führte der Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. (IEK) eine Mahnwache durch - der Anlass war der Beginn der Atomkatastrophe in Tschernobyl vor 35 Jahren.
Die wegen der Corona-Pandemie auf 6 TeilnehmerInnen begrenzte Mahnwache in der Brettener Fußgängerzone machte hierbei deutlich, dass die Atomenergie nach wie vor mit unabsehbaren Risiken verbunden ist. Denn genau so wie im japanischen Fukushima ist in Tschernobyl auch nach den inzwischen vergangenen 35 Jahren die Situation des explodierten Atomreaktors keineswegs gelöst. Die Bergung und Endlagerung der Trümmer des Reaktorkerns ist auch nach 35 Jahren noch gar nicht angegangen worden – die Planungen gehen von weiteren 100 Jahren für die Bergungsarbeiten aus. Und anschließend sind die hochradioaktiven Trümmer für über 100.000 Jahre sicher zu lagern. Um diese im täglichen Leben eigentlich unvorstellbaren Zeiträume anschaulich zu machen, wurde bei der Mahnwache als Zeitstrahl die Strecke eines 100-Meter-Laufs auf dem Pflaster der Fußgängerzone markiert. Und am Startpunkt der Strecke war die Zeitstrecke kenntlich gemacht, die bis jetzt ‚geschafft‘ wurde: ganze 3,5 cm von 100 Metern !
Deutlich gemacht wurde von den TeilnehmerInnen der Mahnwache aber auch, dass die Gefahren durch die Atomenergie nicht nur in der heutigen Ukraine oder in Japan weit weg von uns sind, sondern dass auch bei uns in Deutschland trotz Atomausstiegsbeschluss immer noch sechs Reaktoren laufen. Und das Bretten und dem Kraichgau nächstgelegene AKW Neckarwestheim gibt Anlass zu besonderer Sorge: die durch Spannungsrisskorrosion geschädigten Rohre in den Wärmetauschern könnten, wie neue Fachgutachten gezeigt haben, zu einem nicht mehr beherrschbaren Unfall führen. Entsprechend wurde gefordert, den Atomreaktor in Neckarwestheim umgehend abzuschalten.
Denn selbst von der Versorgung mit elektrischer Energie sind in Deutschland Atomkraftwerke schon lange nicht mehr nötig: im Jahr 2020 wurde etwa die Hälfte des Strombedarfs bereits aus Erneuerbaren Energien mit Windkraftanlagen, Photovoltaik, Biomasse und Wasserkraft gewonnen. Und diese Nutzung der erneuerbaren Energien zusammen mit der Verminderung von Energieverschwendung und der Installation von Stromspeichern ist zügig auszubauen – nicht nur wegen der Risiken der Atomenergie. Denn besonders bei der Bekämpfung des begonnenen Klimawandels und der Gefahr des Kippens des Klimas zu einer Heißzeit ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien dringend notwendig. Mit ihnen ist der Ausstieg aus der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas umzusetzen.
Hierfür, für die konsequente Gestaltung der Energiewende zu 100% Erneuerbaren Energien – so schnell wie möglich, setzt sich der gemeinnützige Initiativkreis Energie Kraichgau e.V. seit fast 20 Jahren ein.
Weitere Informationen unter www.energie-kraichgau.de .

Foto: Oberbeck
Foto: Oberbeck
Autor:

Volker Behrens aus Bretten

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