Richtfest für das Sporgassen-Gesundheitszentrum
"Nicht weniger als ein Meilenstein für Bretten"

Zwischen grauen Mauern und vielen Gerüsten fand am Freitag das Richtfest für das Gesundheitszentrum auf der Sporgasse statt. | Foto: kuna
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Bretten (kuna) Der Bau des Gesundheitszentrums auf der Sporgasse sei „nicht weniger als ein Meilenstein für Bretten“, verkündete der Brettener Oberbürgermeister Martin Wolff bei dem Richtfest am Freitagmittag, 5. April. Rund 30 Personen haben sich zwischen Gerüsten und grauen Mauern im Rohbau auf der Sporgasse versammelt, um dem feierlichen Richtspruch beizuwohnen, darunter Einzelhändler, Gemeinderäte und Jugendgemeinderäte sowie Vertreter von ausführenden Baufirmen.

Bedeutung für ärztliche Versorgung in Bretten

In seiner Ansprache verwies OB Wolff auf die zukunftsweisende Bedeutung des Baus. Ohne das Gesundheitszentrum würde es in der Melanchthonstadt in Zukunft keine angemessene ärztliche Versorgung geben, war er sich sicher. Er erinnerte an die Problematik, dass viele Ärzte aus der Generation der Babyboomer derzeit ins Rentenalter eintreten und ihre Praxen oft ohne Nachfolger schließen müssten.

Hohes Interesse an Praxen in Kernstadt vorhanden

Um etwaigen Gerüchten entgegenzutreten, stellte er klar: Bereits vor Jahren habe die Stadt mit einer Klinikholding den ärztlichen Bedarf in Bretten abgeklärt, wobei sich ergeben habe, dass es in der Kernstadt ein hohes Interesse an Praxen geben würde. In dem Gesundheitszentrum auf der Sporgasse sollen nun in naher Zukunft „Ärzte aller Ausrichtungen“ einziehen, so Wolff, der sich überzeugt von diesem Konzept zeigte und erklärte: „Wir tun als Kommune das, was der kassenärztlichen Vereinigung nicht gelingt.“

12 von 14 Einheiten vermietet

Vier Geschosse, rund 3.000 Quadratmeter, unterschiedliche Fachärzte und weitere Einrichtungen wie eine Apotheke und ein Sanitätshaus: Bereits jetzt seien zwölf der 14 Einheiten vermietet, verkündete Wolff. Neben sechs Allgemeinmedizinern in zwei Praxen werde es auf der Sporgasse einen Augenarzt, einen HNO-Arzt, einen Zahnarzt, eine Kardiologie, eine Physio- und Ergotherapie-Praxis, eine Logopädie sowie einen Optiker und Hörakustiker geben.

Gute Erreichbarkeit des Hauses

Wolff verwies auch auf die gute und barrierefreie Erreichbarkeit des Hauses, zu der die nahegelegene ÖPNV-Anbindung und die Parkplätze in der neuen Sporgassen-Tiefgarage gehörten. Auch die Bauarbeiten seien bislang reibungslos verlaufen. Angefangen hatten diese im August 2023 und sollen nach Angaben des Rathauschefs bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.

"Kein gewöhnliches Dienstleistungszentrum"

Erfreut von dem Fortschritt des Rohbaus zeigte sich auch der Architekt Markus Geiser vom gleichnamigen Architekturbüro aus Pforzheim, der von einem „beeindruckenden Massivbau“ sprach. Er verwies auch auf einige technische Details, etwa auf die Tatsache, dass das Gesundheitszentrum einen KfW40-Effizienzstandard hätte, also „kein gewöhnliches Dienstleistungszentrum“ sei. Ein solcher Standard gelte bislang nur für den Wohnungsbau, so Geiser.

Fenster wieder zugemauert?

Der Architekt erklärte auch, dass das Haus Photovoltaik-Anlagen auf drei Dächern haben werde. Zu dem Kuriosum, dass einige Fenster teilweise wieder zugemauert wurden, wie Bürgermeister Michael Nöltner bemerkte, führte er aus: „Mauerwerk ist günstiger als Stahlbeton.“ Das Gesundheitszentrum bestehe demnach aus statistischen Gründen überwiegend aus Stahlbeton und bei Baubeginn seien viele Räumlichkeiten noch nicht vermietet worden. Das Mauerwerk sei nun eine günstige und flexible Möglichkeit, auf künftige Wünsche von Mietern zu reagieren.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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