Nicolas Zippelius will Strukturen für Vereinsarbeit verbessern
CDU-Bundestagskandidat Nicolas Zippelius will die Strukturen für Vereine verbessern, um diese in ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen. „In Deutschland engagieren sich über 30 Millionen Menschen ehrenamtlich und sorgen mit ihrer Arbeit für das soziale Miteinander in unserer Gesellschaft: Sie bringen Jüngere und Ältere zusammen und ermöglichen vielen Menschen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Vereine sind das Herz unserer Städte und Gemeinden“ Leider würden sich heutzutage weniger junge Menschen in Vereinen engagieren. Darüber hinaus sei die Vereinszugehörigkeit anlassbezogener geworden. Langjährige Mitglieder, die ihren Verein auch über die eigene „aktive“ Zeit hinaus unterstützen, werden nach der aktuellen Entwicklung in Zukunft weniger. Im Gespräch mit Vereinsvorsitzenden, die Zippelius derzeit fast wöchentlich im Wahlkreis führt, werde besonders deutlich, dass die Corona-Pandemie eine große Lücke in die Kassen der Vereine gerissen hätte.
Zum 1. Januar 2021 stieg die Übungsleiterpauschale von 2400 Euro auf 3000 Euro pro Jahr an. Zusätzlich wurde die Ehrenamtspauschale von 720 Euro auf 840 Euro erhöht. Das sei ein gutes und wichtiges Zeichen. Zuvor stammte das letzte größere Reformpaket für Vereine aus dem Jahr 2013. „Unsere Gesellschaft unterliegt einem rasanten Wandel. Dementsprechend schnell und regelmäßig -und nicht erst in acht Jahren- müssen wir die Pauschalen anpassen und uns darüber hinaus Gedanken für eine Entlastung der Vereine und ihrer Ehrenamtlichen machen.“
Dazu gehöre der Status der Gemeinnützigkeit: Dieser ermöglicht Vereinen insbesondere steuerliche Vorteile. Dieser Status ist mit Auflagen verbunden, die nach Meinung von Zippelius von Zeit zu Zeit überprüft und an ihre Wirkung angepasst werden sollten. „Wir erleben es schon jetzt, dass vor Jahreshauptversammlungen händeringend nach Vorstandsmitgliedern gesucht wird. Ein Mehr an Bürokratie und Auflagen sorgt dafür, dass ehrenamtliche Aufgaben immer seltener Freiwillige finden. Einerseits weil die Gefahr besteht, dass Fehler der Vorstandschaft dazu führen, dass die Gemeinnützigkeit aberkannt wird und unter Umständen eine persönliche Haftung des Vorstands droht. Andererseits weil die Aufgabenfülle sehr häufig nicht mehr von den Ehrenamtlichen allein geleistet werden kann.“ Dass Vereine heutzutage einen Steuerberater beschäftigen, gehöre fast zum Alltag.
Wichtig werde in diesem Feld, ähnlich wie in anderen Bereichen, ein Abbau bürokratischer Hürden sein. Ausufernde Dokumentationspflichten, überbordende Haftungsrisiken und steigende Anforderungen, wie bei kommerziellen Anbietern, könnten viele Vereine nicht leisten. „Wir müssen uns als Gesellschaft und als politisch Handelnde fragen, ob das alles sein muss und ob wir nicht über das Ziel hinausgeschossen sind. Es ist meine Überzeugung, dass Vereine unsere Unterstützung verdienen. Es ist unsere politische Aufgabe, Regelungen und Gesetze zu überprüfen, finanzielle Entlastungen zu ermöglichen und zukünftig sicherzustellen, dass die Vereine sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können.“
Autor:Edith Reinhardt aus Bretten |
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