Leserbrief zum Artikel "Muss denn erst etwas passieren?" vom 19. Februar in der Brettener Woche
"So geht Absolutismus"

Leserbrief zum Artikel "Muss denn erst etwas passieren?" vom 19. Februar in der Brettener Woche.

"Vor etlichen Jahren, als Stadtplaner Ulrich Braun im Amt war und als der Kreisverkehr als praktikable Verkehrsführung aufgenommen wurde, sprach ich mit Herrn Braun über die schlechte Regelung an besagter Stelle. Ich erwähnte, dass besagte Stelle prädestiniert sei, einen Kreisverkehr einzurichten. Ich zum Beispiel habe mir abgewöhnt, wenn ich von Knittlingen komme, vorschriftsmäßig den Blinker zu setzen. Es kann vom Gegenverkehr falsch aufgefasst werden, weil nicht ersichtlich ist, ob ich in die Derdinger oder die Reuchlinstraße will und so zum Zusammenstoß kommen. Herr Braun war mit seiner Antwort schnell fertig. Das sei viel zu aufwändig, da man viele kleine Stückchen Grund kaufen müsse, um an besagter Stelle einen Kreisverkehr einrichten zu können. Also, Bequemlichkeit hat die Handlungsweise bestimmt.

Vor einigen Jahren, als Achim Kleinhans schon im Ordnungsamt war und die rechtswidrige Straßenführungsveränderung Kantstraße/Kalkofen durchgezogen wurde, sprach ich mit Herrn Kleinhans über eine mögliche Parkregulierung im umgestalteten Straßenbereich. Meine Argumente wurden damals hinweggewischt. Dabei hatte ich schon zweimal erlebt, dass in der Heilbronner und der Weißhofer Straße etwas passiert war. Also, Überheblichkeit hat die Handlungsweise bestimmt.

Diese zwei Beispiele zeigen sehr deutlich, wie falsche Herangehensweise zu Passivität führt. Deshalb geschieht in Bretten erst einmal nix und dann eventuell, diskutiert wird aber viel. Das ist möglich, weil in Bretten die Auffassung, wer was zu tun hat, "auf dem Kopf steht". Der Wille der Bürger sollte vom Gemeinderat aufgenommen und bearbeitet werden und die Verwaltungsorgane hätten die Ausführung zu bewerkstelligen. So geht Demokratie. In Bretten aber brüstet sich die Verwaltung mit der Beteiligung der Bürger und der Gemeinderat entscheidet, sich hinter Vorschriften verschanzend, gegen den gezeigten Mehrheitswillen der Bürger. So geht Absolutismus. Zur Mängelbeseitigung trägt diese Vorgehens- und Arbeitsweise nichts bei."

Gottfried Retsch
Bretten

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Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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