Tiefgarage wird rund 900.000 Euro teurer
Sporgassen-Garage soll zu Peter-und-Paul 2023 fertiggestellt sein

So soll das neue Dienstleistungszentrum mit Tiefgarage auf der Sporgasse einmal aussehen. | Foto: architektur.büro.geiser.gmbh
  • So soll das neue Dienstleistungszentrum mit Tiefgarage auf der Sporgasse einmal aussehen.
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Bretten (hk) Der Bau der öffentlichen Tiefgarage im ersten Bauabschnitt des Sporgassenareals in Bretten wird rund 14 Prozent teurer werden und somit statt mit 5,9 Millionen Euro (Stand: Juni 2021) – laut aktueller Kostenfortschreibung des beauftragten Architekturbüros architektur.büro.geiser.gmbh aus Pforzheim – mit 6,8 Millionen Euro zu Buche schlagen. Markus Geiser vom Architekturbüro stellte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend die zweite Kostenfortschreibung und die jeweiligen Mehraufwendungen der einzelnen Kostengruppen im Detail vor. Die Vorarbeiten, wie Verbau und Aushub, seien inzwischen abgeschlossen und auch die Hälfte der Fundamente sei bereits eingebracht worden. "Wenn alles gut geht, werden auch diese Arbeiten in den nächsten drei Wochen abgeschlossen sein", informierte Geiser. Danach könnten schon im September dieses Jahres die ersten Stützen und Wände aufgestellt werden.

Deutliche Kostensteigerung bei Erdarbeiten und Verbau

Laut aktueller Kostenfortschreibung summierten sich die Mehrkosten auf insgesamt 470.000 Euro, ein Plus von 7,4 Prozent gegenüber der Kostenfortschreibung vom Januar 2022, so Geiser. Im Bereich Infrastruktur und Trafo habe sich nichts geändert. Deutliche Kostensteigerungen hätten sich bei den Erdarbeiten durch mehr Aushub und mehr Verfüllungsarbeiten im südlichen Bereich für 125.000 Euro ergeben. Auch beim Verbau wären durch Mehraufwand bei der Bodenbeschaffenheit ("sind vermehrt auf Fels gestoßen") sowie durch zusätzliche Masse, Mehrkosten in Höhe von 103.000 Euro entstanden. Im Bereich der Rohbauarbeiten führten Lohnerhöhungen, Mehraufwand an der Statik und Drainage gemäß dem Bodengutachten sowie Mehrkosten für die Kräne und Betonpumpen zu einer Kostensteigerung von rund 184.000 Euro.

Signal an den Einzelhandel

Gemäß Bauzeitenplan rechne das Architekturbüro mit der Fertigstellung des Rohbaus der Tiefgarage im Februar 2023. Die Decke über dem Erdgeschoss des Gebäudes soll im Juni 2023 fertiggestellt sein. Damit gehe auch die Nutzung der Tiefgarage mit rund 180 Stellplätzen bereits zum nächsten Peter-und-Paul-Fest einher, stellte Geiser in Aussicht. Da zu diesem Zeitpunkt aber weiterhin eine Baustelle auf der Sporgasse herrschen wird, werden an der Einfahrt zur Tiefgarage entsprechende Sicherheitsmaßnahmen getroffen. "Ein Sicherheits- und Gesundheitskoordinator wird uns dann sagen, wie wir diese Einfahrt sichern können." Oberbürgermeister Martin Wolff sagte, man wolle damit auch ein klares Signal an den Einzelhandel senden. Dies sei der "wichtigste Grund" für die Einhaltung der Frist.

"Preise werden nochmal hochgehen"

Die Folgen der Corona-Pandemie, die geschlossenen Häfen in Asien und auch der Ukraine-Krieg würden der Bauwirtschaft massive Schwierigkeiten bereiten, erklärte Geiser. Zudem habe die Bundesregierung ein Vorkaufsrecht auf alle Baumaterialien wie Beton, Asphalt, Stahl, Epoxidharz, Kupfer und Aluminium. Vermutlich werde sich dies in zwei bis drei Jahren auf dem Baumarkt bemerkbar machen. "Die Preise werden dann nochmal ein Stück hochgehen. Aktuell bin ich noch entspannt – bis dahin sollten wir fertig sein", versicherte der Architekt den Brettener Stadträten. Auf Nachfrage von CDU-Stadtrat Martin Knecht ("Wie kann man massive Forderungen im Nachtragshaushalt reduzieren?") empfahl Geiser, grundsätzlich zehn bis 15 Prozent Plus pro Bauprojekt im Haushalt einzuplanen.

Kostensteigerung "in der heutigen Zeit normal"

SPD-Stadträtin Birgit Halgato erkundigte sich, ob die Förderung für die Tiefgarage und der Fertigstellungstermin im Einklang seien. Frank Bohmüller, Leiter des Amts für Liegenschaften, versicherte, dass es für den Zuschuss nicht der Abrechnungen der Baukosten bedürfe. Vielmehr ergebe sich die Förderung der Tiefgarage pauschal pro Stellplatz. Otto Mansdörfer (Bündnis90/Grüne) wollte wissen, ob die Fläche des ersten Bauabschnitts durchgängig als Einrichtungsfläche für die Baustelle benötigt werde. "Oder kann ein Stück davon abgezwackt werden, um den jetzigen Sporgassen-Parkplatz etwas zu vergrößern?", so Mansdörfer. Es sei zwar noch nicht klar, was auf dem zweiten Bauabschnitt als Baustelleneinrichtungsfläche benötigt werde, so OB Wolff, dennoch müsse sicherlich überlegt werden, welche Fläche beansprucht werde. Die Restfläche zwischen dem zweiten Bauabschnitt und dem Gebäude auf dem ersten Bauabschnitt könnte als Parkplatz hergerichtet werden. "Positiv erstaunt" zeigte sich Stadtrat Hermann Fülberth (die aktiven) über die Gesamtkostensteigerung von rund 14 Prozent, die "in der heutigen Zeit als normal anzusehen ist."

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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