Offener Brief und Petition für Diedelsheimer Bad
Viele Unterstützer für Erhalt des Schwimmbades

Das Hallenbad in Diedelsheim ist sanierungsbedürftig.  | Foto: ger
  • Das Hallenbad in Diedelsheim ist sanierungsbedürftig.
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Bretten-Diedelsheim (swiz) Das Schwimmbad in Diedelsheim ist ein Sanierungsfall (wir berichteten hier und hier). Wie es mit ihm weitergeht, wird der Gemeinderat Bretten entscheiden. Und genau an dieses Gremium hat sich nun eine Initiative zum Erhalt des Schwimmbades mit einem Offenen Brief und einer Petition gerichtet. Unterschrieben ist die Bitte und Forderung zum Erhalt des Hallenbades von Verena Foos, Vorsitzende des Fördervereins der örtlichen Grundschule Diedelsheim, Birgit Wendnagel, Rektorin der Grundschule sowie Stefan Hammes, Vorsitzender des TV Bretten und Jutta Seeger-Leicht, Vorsitzende des TSV Diedelsheim.

"Finanzieller Spielraum ist begrenzt"

In ihrem Schreiben, das von zahlreichen Elternbeiräten und Fördervereinen aus dem Brettener Stadtteil unterstützt wird, zeigen die Unterzeichner durchaus Verständnis für die Stadt Bretten, die einer Sanierung des Bades aufgrund einer groben Kostenschätzung von rund fünf Millionen Euro ablehnend gegenübersteht. "Der finanzielle Spielraum unserer Gemeinde ist begrenzt, eine verlässliche Planung in der unsicheren Lage wird immer schwieriger. Diese Vorzeichen begleiten in besonderer Weise auch die Haushaltsaufstellung für das Jahr 2023", schreiben die Bad-Befürworter.

"Zahlreiche Schwimmkurse finden nicht statt"

Dennoch hätten die vergangenen Monate, in denen das Bad bereits geschlossen sei, einen Eindruck davon vermittelt, was eine endgültige Schließung für die Nutzer bedeuten würde: "Zahlreiche Schwimmkurse finden trotz coronabedingt sehr großer Nachfrage nicht statt. Ein Ausweichen auf das einzige weitere Hallenbad in Bretten gelingt aufgrund begrenzter Kapazitäten lediglich einem Teil der Kurse. Schulklassen können das Bad nicht wie gewohnt nutzen, obwohl Schwimmunterricht nach den Bildungsplänen des Landes Baden-Württemberg in allen vier Jahrgangsstufen der Grundschule vorgesehen ist", schreiben Foos, Wendnagel, Hammes und Seeger-Leicht.

Beschäftigte des TV Bretten in Kurzarbeit

Die ernstzunehmende Folge sei, dass viele Brettener Kinder nicht oder erst deutlich später schwimmen lernen würden. Auch viele Erwachsenenkurse, insbesondere im Gesundheits- und Wellnessbereich, müssten ersatzlos gestrichen werden. "Beschäftigte des TV Brettens befinden sich deshalb schon jetzt in Kurzarbeit", beklagen die Verfasser des offenen Briefs. Eine weitere Reduzierung des Kursangebots würde auch die geplante Ausdehnung der Zugangszeiten für die Öffentlichkeit im Brettener Hallenbad nach sich ziehen.

"Ein Hallenbad allein genügt nicht"

"Die Erfahrung hat bereits gezeigt: Ein Hallenbad allein genügt in Bretten nicht, um den vielfältigen Nutzungsbedarfen gerecht zu werden." Für Bretten als Mittelzentrum dürfe es keine Frage des Luxus sein, hierfür eine Lösung zu finden, betonen die vier Vertreter von Schule und Sportvereinen. Um dann in der Folge klarzustellen: "Auch in Zeiten knapper Haushalte sollten wir nicht an der falschen Stelle sparen. Eine Investition in das Hallenbad ist eine Investition in unsere Kinder und in die Gesundheit unserer sportbegeisterten Bürgerinnen und Bürger. Sie ist aber auch eine Anerkennung für den großen Einsatz, den die örtlichen Vereine unter Beteiligung zahlreicher Ehrenamtlicher leisten, um ein vielfältiges Angebot vor Ort zu schaffen."

Erfolgreiche Petition für Erhalt des Bades

Dass sie mit dieser Meinung nicht allein sind, beweisen die Unterschriften für eine Petition zum Erhalt des Diedelsheimer Hallenbades. Laut Foos, Wendnagel, Hammes und Seeger-Leicht haben 2.130 Personen die Unterschriftenlisten unterzeichnet, die parallel laufende Online-Petition enthält 2.125 Eintragungen. Dazu stünden örtliche Institutionen und Vereine an der Seite der Schwimmbad-Befürworter. Aus diesem Grund, bitte man den Gemeinderat, sich für den Erhalt des Bades einzusetzen. "Leisten Sie damit einen Beitrag zur Förderung der Jugend, des Sports und des Vereinslebens in unserer Stadt."

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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