Neuer Bürgermeister in Wiernsheim
Vier Fragen an Brettener Kämmerer Matthias Enz
Bretten/Wiernsheim (bea) Der Brettener Kämmerer Matthias Enz hat die Bürgermeisterwahl in Wiernsheim gewonnen. Mit fast 75 Prozent der Wählerstimmen wurde der Finanzfachmann im ersten Wahlgang von insgesamt 2.710 Wählern unterstützt.
Herr Enz, haben Sie mit Ihrem überragenden Wahlsieg gerechnet?
Enz: Den Trend im 1. Wahlgang zu gewinnen hatte ich mir erhofft. Schließlich tritt man nicht an, wenn man sich keine Chancen ausrechnet. Das Alter hat eine große Rolle gespielt und auch, dass ich näher an den Themen dran war. In den Bereichen Digitalisierung und Bürgernähe habe ich große Vorteile gehabt. Aber letztendlich haben mich knapp über 50 Prozent aller Wahlberechtigten gewählt, das ist eine unglaublich hohe Anzahl.
Freuen Sie sich auf den Umstieg vom Leiter des Kämmereiamts zum Amt des Bürgermeisters und was steht zunächst an?
Enz: Natürlich freue ich mich. Zunächst werde ich ein Stockwerk höher ziehen, in das Büro des Bürgermeisters, denn früher saß ich als Kämmerer in Wiernsheim eine Etage tiefer. Dann werde ich mich den neuen und alten Kollegen vorstellen und Gespräche mit den Gemeinderäten suchen. Vieles ist ja noch beim alten und so haben sich in Wiernsheim über die Jahre hinweg viele Baustellen aufgestaut. Diese müssen nun zügig fertig gestellt werden, denn wenn die Sanierung des Rathauses und einer Gaststätte in Gemeindebesitz nicht begonnen würden, würden Zuschüsse verloren gehen. Lange liegen geblieben sind auch die Kindergartenbedarfs- und Schulwegeplanungen. Außerdem gibt es Unstimmigkeiten im Gemeinderat. Da muss mit Diplomatie und Empathie ins Gespräch gegangen werden. Das bedarf zunächst der Aufarbeitung.
Sie sind erst vor einem Jahr nach Bretten gekommen, war Ihre Zeit hier von vornherein beschränkt?
Enz: Diese kurze Zeit hier zu verbringen war so nicht geplant. Allerdings haben mich einige Gemeinderäte aus Wiernsheim massiv umworben und mich gebeten, dass ich mir überlege bei der Wahl anzutreten. Dabei hatte ich mit Bürgermeister Karlheinz Oehler ein gutes Verhältnis und bin nicht aus Ärger gegen ihn angetreten, wie es anderweitig berichtet wird. Für viele Wähler war auch wichtig, dass sich mehrere Kandidaten der Wahl stellen und das hat wiederum die gute Wahlbeteiligung bestätigt. Ich selbst habe mich erst eine Woche vor Weihnachten entschieden in Wiernsheim anzutreten und das auch mit Oberbürgermeister Martin Wolff von Anfang an abgesprochen.
Wie wird es für Sie in Bretten weitergehen?
Enz: Ich werde jetzt ganz normal weiterarbeiten und den Haushalt und die Jahresabschlüsse auf den Weg bringen. Bis Ende März/Anfang April werde ich auf jeden Fall noch in Bretten bleiben.
Die Fragen stellte unsere Redakteurin Beatrix Drescher.
Autor:Beatrix Drescher aus Bretten |
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