Berufliche Schulen Bretten
Berufliches Gymnasium: Seit bald 20 Jahren in Bretten

Bretten (ger) Die Beruflichen Schulen Bretten (BSB) sind die größte berufliche Schule im Regierungsbezirk Karlsruhe. Das Einzugsgebiet des Brettener Bildungszentrums reicht in die Landkreise Karlsruhe, Heilbronn und der Enzkreis. Das vielfältige Angebot mit verschiedenen Ausbildungsschwerpunkten ebnet zahlreichen jungen Menschen den Weg in die berufliche Zukunft. Doch wie sieht der Schulalltag in dem markanten Bau an der Wilhelmstraße eigentlich genau aus? Das beleuchtet die Brettener Woche/kraichgau.news in einer losen Serie.

Mehr Zeit im Beruflichen Gymnasium

Das Berufliche Gymnasium schließen Schülerinnen und Schüler genauso mit der allgemeinen Hochschulreife ab wie das allgemeinbildende Gymnasium. Als Unterschied macht Andrea Neumann, Abteilungsleiterin für das Berufliche Gymnasium an den BSB, aber klar „mehr Zeit“ aus. Und damit meint sie nicht nur, dass im Gegensatz zum G8 ein Schuljahr mehr zur Verfügung stehen kann. Die Jugendlichen hätten auch mehr Freizeit, in der sie ihren Hobbys nachgehen könnten.

Technisches Gymnasium startete 2005

Neumann war von Beginn an in der Projektgruppe dabei, die das Berufliche Gymnasium an der damals noch reinen Gewerbeschule mit aufgebaut hat. 2005 startete der erste kleine Jahrgang im Technischen Gymnasium mit 49 Schülern. Jetzt, fast 20 Jahre später, können sich die Schülerinnen und Schüler zwischen dem Technischen Gymnasium mit den drei Profilen „Technik und Management“, „Gestaltungs- und Medientechnik“ oder „Informationstechnik“ und dem Sozial- und gesundheitswissenschaftlichen Gymnasium mit dem Profil „Gesundheit und Biologie“ entscheiden. Inzwischen besuchen fast 400 Schülerinnen und Schüler das Berufliche Gymnasium in Bretten.

Profile mit beruflicher Orientierung

Die Profile bieten eine berufliche Orientierung – ein weiterer Unterschied zum allgemeinbildenden Gymnasium. „An den Infotagen sage ich den Jugendlichen immer, dass sie schon Interesse an dem Bereich haben sollten, für den sie sich entscheiden“, bringt es Neumann auf den Punkt. In den Profilfächern haben die Jugendlichen nämlich sechs Wochenstunden, dazu kommen noch profilergänzende Fächer. Tatsächlich habe sie den Eindruck, dass sich die Absolventen nach dem Abitur oft für ein Studium oder eine Ausbildung im entsprechenden Bereich entscheiden. Es gebe aber auch Schüler, die dann in eine andere Richtung gingen, insofern würde das Profil nicht einschränken für die berufliche Zukunft.

Bewerbung läuft online

An das berufliche Gymnasium wechseln können Schülerinnen und Schüler nach der neunten oder zehnten Klasse am Gymnasium (mit Versetzungszeugnis in die nächste Klasse) oder mit dem Realschul- oder Werkrealschulabschluss oder der Fachschulreife mit einem Notendurchschnitt von mindestens 3,0 in den Hauptfächern. Die Bewerbung läuft landeszentral online über das Portal „BewO“. Dabei kann man priorisiert mehrere Profile und Schulen angeben, an die man möchte. „Die Zuteilung erfolgt dann zentral“, sagt Neumann. Es sei schon vorgekommen, dass sich zu viele Schüler für ein Profil beworben hätten. Dann gebe es die Regel, dass nur 15 Prozent der Schüler vom allgemeinbildenden Gymnasium genommen werden dürften.

Kooperation mit Max-Planck-Realschule

In Bretten kooperiert das Berufliche Gymnasium mit der Max-Planck-Realschule (MPR) und bietet damit die Möglichkeit, als G9 zum Abitur zu kommen. Die MPR teilten zu Beginn des Schuljahres mit, dass von 119 Absolventen in diesem Jahr 81 an die BSB wechseln werden.

In der Eingangsklasse, sozusagen in der elften Klasse, absolvieren die Schülerinnen und Schüler ein einwöchiges Praktikum in ihrem Profilbereich. Das Profilfach wird ab Jahrgangsstufe 1 (zwölfte Klasse) als Leistungskurs unterrichtet und ist das erste Prüfungsfach im Abitur. Dazu wählten die Jugendlichen dann noch Deutsch oder Mathe als Fach im erhöhten Niveau.

Viele Lehrkräfte kommen aus der Praxis

Für viele Schülerinnen und Schüler sei der Neuanfang am Beruflichen Gymnasium ein klarer Motivationsschub, beschreibt Neumann ihre langjährige Erfahrung, die sie auch mit ihren eigenen Töchtern gemacht hat. Im Unterschied zu den anderen weiterführenden Schulen, die bei der fünften Klasse einsteigen, hätten die Lehrkräfte ausschließlich mit älteren Schülerinnen und Schülern zu tun und seien daher entsprechend darauf ausgerichtet. „Viele Kolleginnen und Kollegen kommen aus der Praxis und vermitteln das sehr gut“, nennt Neumann ein weiteres Wesensmerkmal der BSB. Und schließlich empfänden viele Jugendliche die Profilfächer auch als interessanter.

Mehr Teile der Serie zu den Beruflichen Schulen Bretten finden Sie hier.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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