Vom Stein- und Schottergarten zum blühenden Insektengarten
ESG-Schülergruppe gestaltet Vorgarten in Diedelsheim um

Auf die Umgestaltung des Steingartens kann die Schülergruppe rund um Anine Özmen (zweite von links) mächtig stolz sein. Norbert Fleischer (von rechts), Michael Reithäusler und Lehrer Franz Ebert standen den Schülern bei ihrem Projekt zur Seite.
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  • Auf die Umgestaltung des Steingartens kann die Schülergruppe rund um Anine Özmen (zweite von links) mächtig stolz sein. Norbert Fleischer (von rechts), Michael Reithäusler und Lehrer Franz Ebert standen den Schülern bei ihrem Projekt zur Seite.
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Bretten (hk) „Gärten des Grauens“ werden sie genannt – eine nicht besonders schmeichelhafte Bezeichnung für Steingärten, die viel Grau in Wohngegenden bringen und bei Naturliebhabern einen Schauder auslösen. Sie schaden zudem der Umwelt, weil der Schotter die Wärme des Tages speichert und wo nichts blüht, da finden auch Insekten keine Nahrung, erklären die Schüler und Schülerinnen der J1 des Edith-Stein-Gymnasiums (ESG) in Bretten. Die Gruppe – bestehend aus Katharina Zander, Hannah Bäuerle, Patrick Simon, Celina Zipper, Jonas Dorwarth und Anine Özmen – haben im Rahmen des TheoPrax-Projekts (Theori-Praxis-Projekt) einen Steingarten in der Mozartstraße in Diedelsheim zu einem insektenfreundlichen Vorgarten umgestaltet. Durch das benotete Projekt können die Schüler und Schülerinnen ein Fach im mündlichen Abitur im folgenden Schuljahr ersetzen. „Durch TheoPrax hatten wir die Möglichkeit, selber Lösungsvorschläge für ein Problem zu finden“, erklärt Patrick Simon.

Projekt muss in einem Schuljahr umsetzbar sein

Die Umsetzung des TheoPrax-Projekts erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit einem außerschulischen Auftraggeber, in diesem Fall mit dem NABU, vertreten durch Michael Reithäusler. Der ist nicht nur Imker und Mitglied des NABU-Ortsverbandes in Bretten, sondern auch Lehrer an der Schillerschule: „Als Hobbyimker hat mich das Projekt begeistert, denn Bienen freuen sich auch immer über zusätzliche Nahrungsquellen.“ ESG-Lehrer Franz Ebert hat zusätzlich die schulische Betreuung der TheoPrax-Gruppe übernommen. „Bei dem Auftraggeber kann es sich zum Beispiel auch um eine Firma handeln. Der NABU ist aber schon seit vier Jahren ein ganz wichtiger Partner“, so Ebert. In der Vergangenheit, so Norbert Fleischer vom Ortsverband, habe der NABU Themen wie Streuobstwiesen oder das Biotop Jeremias im Sprantaler Tal aufgegriffen. Wichtig sei zu berücksichtigen, dass das Projekt in einem Schuljahr umsetzbar sei. Und wie Ebert ergänzt, sollen durch TheoPrax Kompetenzen im Projektmanagement erworben werden.

Nistkästen und Insektenhotels locken an

Bereits seit August 2020 sind in Baden-Württemberg Schottergärten verboten. Dadurch sollen Gartenflächen wieder wasseraufnahmefähiger werden. „Denn eine Schotterfläche bedeutet auch mangelnden Wasserabfluss und eine Überhitzung der Fläche“, weiß die Schülergruppe. Sie hofft, dass ihr umgestalteter Vorgarten, Gartenbesitzer auf die Problematik von Steingärten aufmerksam macht und Anreize schafft, bestehende Steingärten in blühende, grüne Gärten zu verwandeln. Die Schüler und Schülerinnen geben ihr Wissen, das sie durch das TheoPrax-Projekt erworben haben, übrigens gerne weiter: Mit Hilfe von Nistkästen oder Insektenhotels etwa könnten wieder Tiere in Gärten gelockt werden. Ein Flyer und eine Broschüre, die neben einer schriftlichen Ausarbeitung des Projekts und eine Präsentation zur Gesamtleistung gehören, sollen Ideengeber für eine Gartenneugestaltung sein und zum Beispiel auch bei Auswahl der richtigen Pflanzen unterstützen.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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