Kinderecke: Maulwurf - kleiner Kerl mit Riesen Appetit

Jeder kennt ihn, aber fast niemand hat ihn je zu Gesicht bekommen: Der Maulwurf

Beim Spazierengehen am Wochenende fiel mir auf, dass ganz viele Wiesen von ihnen bedeckt sind: Maulwurfshügel. Wie viele Hügel baut ein Maulwurf? Oder wohnen unter den Wiesen Maulwurfsgroßfamilien, die ständig am Um- und Anbauen sind? Stimmt es, dass Maulwürfe blind sind? Und woher haben sie ihren lustigen Namen, werfen sie etwa die Erde mit dem Maul?

Leibspeise Regenwürmer

Maulwürfe sind wie der Igel und die Spitzmaus Insektenfresser. Ihre Leibspeise sind Regenwürmer. Bevor der Winter kommt, den sie wach in ihren Gängen verbringen, legen sie in ihren Bauten richtige Speisekammern mit Regenwürmern an, von denen sie ein Stück abbeißen, damit sie weiterleben, aber nicht fliehen können. Maulwürfe müssen ganz viel und ganz oft fressen. In einem Jahr frisst ein Maulwurf, der etwa 100 Gramm wiegt, 20 bis 30 Kilogramm Würmer und Insekten! Einen halben Tag ohne Futter würde er nicht überleben. Daher auch die vielen Hügel. Der Maulwurf findet nämlich sein Fressen beim Graben und beim Durchstreifen seiner Gänge, die sich auf bis zu 3 000 Quadratmetern erstrecken können. Da Maulwürfe Einzelgänger sind, die nur in der Paarungszeit Artgenossen in ihrer Nähe dulden, wohnt unter der Wiese wahrscheinlich tatsächlich nur einer.

Samtiges Fell, um besser durch die Gänge zu kommen

Manchmal sucht der Maulwurf auch an der Erdoberfläche nach Leckereien. Dann hat man Gelegenheit, das niedliche Kerlchen mal zu Gesicht zu bekommen. Maulwürfe sind grau bis schwarz und ihr Fell sieht ganz samtig aus. Das kommt daher, dass es keine Strichrichtung wie etwa bei Katzen oder Hunden hat. Dadurch kann Mauli nämlich vorwärts und rückwärts durch seine Erdgänge krabbeln, ohne dass ihn sein Fell hindert oder stört. Früher wurde er tatsächlich auch wegen seines Fells gejagt. Heute sind seine größten Feinde neben Füchsen, Greifvögeln und Hochwasser Bauern und Gärtner, die sich an seinen Hügeln stören. Einen Schaden an Gemüse oder Kräutern richtet er aber nicht an. Im Gegenteil: Wühlmäuse, die großen Schaden in Gärten anrichten können, vertreibt er sogar. Und er ist geschützt, darf also nicht gestört oder gar getötet werden.

Sein Name bedeutet Haufenwerfer

Seine Augen sind winzig und liegen geschützt unter dem Fell. "Blind wie ein Maulwurf" trifft es daher ganz gut, er sieht nämlich wirklich fast nichts. Dafür riecht er mit seinem rosa Schnäuzchen umso besser. Seine riesengroßen, unbehaarten Grabehände mit den langen Krallen sehen lustig aus und zeigen deutlich seine Hauptbeschäftigung. Sein Name hat übrigens nichts mit dem Maul zu tun, sondern leitet sich vom althochdeutschen "mu" ab, das Haufen bedeutet. Und das er Haufen an die Erdoberfläche wirft, das kann man überall sehen. (ger)

Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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