Kinderecke: Rhabarber Rhabarber Rhabarber*
Ein Zungenbrecher? Nein, Rhabarber ist ein schmackhaftes Gewächs im Garten, das man jetzt im zeitigen Frühjahr bereits auf dem Markt kaufen kann. Aus Rhabarber bäckt man leckeren Kuchen – am liebsten mit Baiserhaube – oder bereitet ein köstliches Kompott zu. Auch Rhabarber-Marmelade ist beliebt. Aber was ist Rhabarber eigentlich, ein Obst oder ein Gemüse? Und woher hat er diesen merkwürdigen Namen?
Der lateinische Name des Rhabarbers lautet Rheum rhabarberum und leitet sich aus dem Mittellateinischen rheum barbarum ab, was soviel wie „fremde Wurzel“ bedeutet. (Barbaren waren für Römer früher nichts anderes als fremde Völker, die außerhalb Roms lebten. Erst später bekam Barbar eine abwertende Bedeutung.) Im 18. Jahrhundert wurde Rhabarber in Europa bekannt. Ursprünglich stammen die roten oder grünen Stängel an riesigen Blättern mit krausem Rand aus dem Himalaja. Aus der Region also, wo die höchsten Berge der Erde stehen, die daher auch „das Dach der Welt“ genannt wird.
Kein Obst, sondern Gemüse
Da man Rhabarber eigentlich nur als Süßspeise isst, denken viele, er gehöre zum Obst. Tatsächlich zählt er aber zum Gemüse. Essbar sind nur die Stiele, die Blätter sind giftig. Beide enthalten Oxalsäure, – die Blätter mehr, die Stiele deutlich weniger. Das ist für den Menschen schädlich, wenn man zu viel davon zu sich nimmt. Daher sollte man Rhabarber auch nicht täglich essen. Und man sollte sich an die Regel halten, Rhabarber nicht mehr nach dem Johannistag, dem 24. Juni, zu ernten. Im Sommer steigt nämlich der Oxalsäure-Gehalt im Rhabarber an. Gut ist es auch, Rhabarber mit Milchprodukten zusammen zu essen. In Verbindung mit Kalzium, wovon in Milch ja viel enthalten ist, bilden sich nämlich Stoffe, die der Körper nicht mehr aufnehmen kann und daher ausscheidet. Probiert mal Rhabarberkompott, bei dem ihr einige Erdbeeren mitgekocht habt, mit flüssiger Sahne. Sehr lecker! Je nach Sorte müssen die Stiele geschält werden. Rhabarber ist sehr sauer, daher wird er meistens mit viel Zucker zubereitet.
*Übrigens: Im Theater machen die Schauspieler mit halblaut gesprochenem „Rhabarber Rhabarber Rhabarber“ Volksgemurmel nach. (ger)
Alle Kinderecken finden Sie auf der Themenseite Kinderecke
Autor:Katrin Gerweck aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.