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Mehr Verträge, mehr Angebote, steigende Nachfrage
Lichtblicke auf dem Ausbildungsmarkt

Der Ausbildungsmarkt erholt sich langsam von den starken Einbußen, die es mit Beginn der Corona-Pandemie zu verzeichnen gab. 2023 wurden bundesweit 489.200 duale Ausbildungsverträge neu abgeschlossen. Dies entspricht einem Zuwachs von 3,0 Prozent (+14.000) gegenüber dem Vorjahr. Seit dem Einbruch im Jahr 2020 ist die Zahl der neuen Ausbildungsverträge zwar um rund 21.700 (+4,6 Prozent) gestiegen. Insgesamt liegt die Zahl der Neuabschlüsse aber immer noch um 35.900 Verträge (-6,8 Prozent) unter dem Niveau von 2019 vor Ausbruch der Corona-Pandemie.

Nach den Rückgängen in den Vorjahren ist die Nachfrage der Jugendlichen nach einer dualen Berufsausbildung im Jahr 2023 um 17.300 auf 552.900 (+3,2 Prozent) gestiegen. Auch das Angebot an Ausbildungsstellen stieg in vergleichbarem Umfang (+18.600 bzw. +3,4 Prozent) auf 562.600. Damit übertraf das Angebot zum zweiten Mal in Folge die Nachfrage von Jugendlichen. Dies sind zentrale Ergebnisse der Analysen des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) sowie der Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA).

Allerdings haben auch die Schwierigkeiten, das Ausbildungsangebot der Betriebe und die Nachfrage der Jugendlichen zusammenzubringen, weiter zugenommen. Sowohl der Anteil der unbesetzten Ausbildungsstellen als auch der Anteil der erfolglos suchenden Ausbildungsplatznachfrager/-innen ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Bundesweit blieben im Jahr 2023 rund 73.400 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind 13,4 Prozent des gesamten betrieblichen Angebots – ein neuer Höchststand. Gleichzeitig hatten 63.700 Jugendliche zum Stichtag 30. September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. 11,5 Prozent der Jugendlichen blieben damit bei ihrer Ausbildungsplatzsuche erfolglos.

Vor dem Hintergrund zunehmender Besetzungsprobleme rückt das Vorgehen der Betriebe bei der Suche nach zukünftigen Auszubildenden stärker in den Fokus. Nach den Ergebnissen einer weiteren BIBB-Analyse, die auf den Angaben von rund 1.600 Ausbildungsbetrieben basiert, werden soziale Medien inzwischen von knapp der Hälfte der Betriebe zur Verbreitung von Ausbildungsangeboten genutzt. Betriebspraktika werden zwar ebenfalls von 70 Prozent der Betriebe genutzt, aber nur ein kleinerer Teil der Betriebe setzt bei der Suche nach Auszubildenden insgesamt auf direkte Rekrutierungskanäle, das heißt auf Wege, über die potenzielle Bewerberinnen und Bewerber direkt angesprochen werden. Die Analyse zeigt auch: Betriebe, die viele indirekte Rekrutierungskanäle nutzen, erhalten zwar viele Bewerbungen. Das Risiko, Ausbildungsplätze nicht besetzen zu können, sinkt dadurch aber nicht. Als erfolgversprechender erweisen sich vor allem direkte, persönliche Wege bei der Suche nach zukünftigen Auszubildenden. bibb

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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