Volkstrauertag
Musikverein gedenkt seiner Verstorbenen, Ortsvorsteher erinnert an Opfer und Gewalt
Bretten-Bauerbach. -roal- Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag. Er wird immer zwei Sonntage vor dem 1. Advent, an dem auch das neue Kirchenjahr beginnt, begangen. Ursprünglich eingeführt um der Toten des 1. Weltkrieges zu Gedenken, wurde der Gedanke inzwischen erweitert. Er erinnert nicht nur an Kriegstote, sondern auch an Opfer von Gewaltbereitschaft und Gewaltherrschaft, zur Zeit sehr aktuell. Der Musikverein "Harmonie" gedenkt an diesem Tag bei einem Gottesdienst in der Kirche St. Peter seiner im letzten Jahr verstorbenen Mitglieder.
Gottesdienst
Jahrzehntelang war es üblich, dass der Musikverein Beerdigungen und Trauerfeiern seiner verstorbenen Mitglieder musikalisch umrahmt hat. Diese Praxis wurde aufgegeben; auch kleine Ensembles aus einem Trio oder Quartett wirken nicht mehr mit. Stattdessen lädt der Verein im Spätherbst zu einem Gottesdienst in der Kirche Sankt Peter ein.
Angelegt als Wortgottesfeier gestalteten Claudia Debatin und Dr. Peter Exner den Gottesdienst. Der Musikverein war in (fast) voller Stärke anwesend und hat ihn, mit extra für diesen Anlass eingeübten Stücken, umrahmt. Trotz anderer Akustik im Gotteshaus als im Proberaum hat das auf Anhieb gut geklappt. Die Lesung hat Lektorin Marion Lindörfer vorgetragen. Bei den Fürbitten wurde sie von vier Ministranten unterstützt.
Zusammenfassendes Stimmungsbild auf dem Weg zum Friedhof: Religiöser Inhalt der Feier, sehr gut, insbesondere die das Evangelium interpretierende Ansprache von Peter Exner; Musik erhaben, könnte öfter stattfinden; Besuch, na ja, Musiker und Musikerinnen waren knapp in der Überzahl.
Gedenkfeier auf dem Friedhof
Der Gesangverein eröffnete mit dem Lied "Shalom, Friede sei mit Euch", der Musikverein blies zum Abschluss "Ich hat' einen Kameraden".
Umrahmt von weiteren musikalischen Vorträgen hielt Ortsvorsteher Torsten Müller eine zugleich aufrüttelnde, aber auch nachdenklich stimmende Rede und legte im Auftrag der Stadt Bretten am Gefallenendenkmal des Zweiten Welkriegs einen Kranz nieder. Die Feuerwehr stellte eine Ehrenwache.
Auch hier war es interessant, auf dem Heimweg die Ohren aufzusperren. Bandbreite der Äußerungen: Wenn nicht mehr Leute kommen, kann man das auch bleiben lassen! Über: Sänger und Sängerinnen werden immer weniger, aber bei solchen Anlässen singen sie hervorragend. Bis: Warum wird nicht die Nationalhyme gesungen oder gespielt? Franzosen und Amerikaner würden sich schämen. Wir können doch stolz auf Deutschland sein und die Heutigen können doch nix dafür, was die Nazis damals gemacht haben. Nachdenkenswert!
Autor:Kirche St. Peter Bauerbach aus Bretten |
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