«Krise wird allmählich zu Katastrophe»
Pflegeplätze werden rarer
Karlsruhe (dpa/lsw) Wer im Südwesten einen Platz in einem Pflegeheim für sich oder einen Angehörigen sucht, hat es inzwischen schwer. Die Nachfrage wachse, Wartelisten werden länger und die Wartezeit ebenfalls, berichten soziale Träger wie die Diakonie Baden und Württemberg, die AWO Württemberg, Die Caritas, die Evangelische Heimstiftung oder der Städtetage Baden-Württemberg. Wegen des dramatischen Personalmangels würden zunehmend Betten nicht mehr oder, nachdem sie frei geworden sind, nur noch verzögert belegt, sagt etwa Gabriele Hönes, Leiterin der Abteilung Gesundheit, Alter, Pflege beim Diakonischen Werk Württemberg. Zahlen dazu gebe es zwar nicht. «Einrichtungen berichten aber von eine deutlichen Zunahme und von einer immer prekären Lage.»
Einrichtungen müssen vereinzelt schließen
Paradox: Die Nachfrage nach Pflegeplätzen steigt wegen der demografischen Entwicklung, gleichzeitig müssen inzwischen vereinzelt Einrichtungen wegen des Personalmangels sogar schließen. So geschehen Ende vergangenen Jahres in einem Pflegeheim der Caritas in Glottertal im Schwarzwald. Vorübergehend, wie es damals hieß. Nach Worten einer Sprecherin ist die Einrichtung bis heute geschlossen.
«Krise wird allmählich zu Katastrophe»
Landesweite Zahlen zu aktuell fehlenden Plätzen oder drohenden Insolvenzen von Einrichtungen - denn nicht belegte Plätze führen auch zu finanziellen Schieflagen in den Einrichtungen - gibt es laut Sozialministerium nicht. «Schließungen werden in den nächsten Jahren jedoch wahrscheinlicher», sagt Manuela Striebel-Lugauer, die bei der Diakonie Baden die Abteilung Alter, Pflege und Gesundheit leitet. «Eine Krise wird ganz allmählich zu einer Katastrophe.»
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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