Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal
Vielfältige Arbeit mit geflüchteten Menschen

Gunter Hauser bleibt Bezirksbeauftragter für „Flucht und Migration“ im Evangelischen Kirchen Bezirk Bretten-Bruchsal. | Foto: mar
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  • Gunter Hauser bleibt Bezirksbeauftragter für „Flucht und Migration“ im Evangelischen Kirchen Bezirk Bretten-Bruchsal.
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Bretten/Bruchsal (mar) Erleichterung im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal: Pfarrer Gunter Hauser und Andrea Baisch-Herrmann bleiben Ansprechpersonen für die ehrenamtlich Engagierten in der Flüchtlingsarbeit. In einem Gottesdienst in der Brettener Stiftskirche am vergangenen Sonntag, 26. Juni, begrüßte Bezirksdiakoniepfarrer Dietrich Becker-Hinrichs Menschen, die aus unterschiedlichen Perspektiven Einblick gaben in die Flüchtlingsarbeit.

Stellenfinanzierung für weitere zwei Jahre

Als 2015 die Flüchtlingszahlen in Deutschland anstiegen, stieg mit ihnen auch die Zahl der Menschen, die sich in der Kirche ehrenamtlich engagieren. Deshalb richtete die badische Landeskirche in allen Kirchenbezirken befristete Projektstellen sowohl im sozialdiakonischen als auch im theologischen Bereich ein. Landesweit ist das Projekt jetzt ausgelaufen. Im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal ist die Stellenfinanzierung für weitere zwei Jahre gesichert.
„Wir wollen die Ehrenamtlichen im Dschungel des Asylrechts nicht allein lassen und sie professionell unterstützen“, bestätigte die landeskirchliche Beauftragte für Flüchtlingsarbeit, Elisabeth Hartlieb. In ihrer Predigt unterstrich die Pfarrerin die theologische Basis für die Arbeit mit Geflüchteten: „Der Glaube an Jesus Christus ist von Anfang verbunden mit einer interkulturellen Öffnung der Gemeinde.“ Dieser Herausforderung müsse sich die Kirche auch heute stellen „in unserer Gesellschaft, die von großer Vielfalt und Migration geprägt ist“.

Angst, wenn nur ein Fenster zuschlägt

Zu den Aufgaben des Bezirksbeauftragten für „Flucht und Migration“ gehört es, geflüchteten Menschen in der Gesellschaft eine Stimme zu geben. Im Gottesdienst berichtete Gunter Hauser von Moses, der in einem überfüllten Schlauchboot Afrika verließ, und von der ständigen Angst vor Abschiebung, die ihn dann in Deutschland umtrieb. Zwei Frauen aus dem Kosovo und aus der Ukraine brachten mit Worten und Gesang eine Mischung aus Dankbarkeit und Angst zum Ausdruck. „Die Kinder aus der Ukraine, die gerade in unsere Kindergruppe kommen, fürchten sich, wenn nur ein Fenster vom Wind zuschlägt“, berichtete Achim Lechner, Leiter des Diakonischen Werks in Bretten. „Das ist auch für uns neu. Mit den Menschen, die uns kommen, verändert sich unsere Arbeit.“

Austausch macht auch Spaß

Mit den Themen, die Andrea Baisch-Herrmann als Fachberaterin für Flüchtlingsarbeit in Fortbildungen für Ehrenamtliche anbietet, orientiert sie sich am aktuellen Bedarf. Kinder mit Fluchterfahrungen nähmen auch an der Stadtranderholung in Bruchsal teil, so Ulrike Fettig-Durst, Diakonie-Leiterin in Bruchsal. Bei der Stadtranderholung arbeiten Jugendliche in Sommerferien als Betreuer mit. Auch dort benötige man professionellen Rückhalt. Dankbar sei sie vor allem für den Austausch mit geflüchteten Menschen, sagte Johanna Hötzer, die sich ehrenamtlich einbringt: „Es sind besondere Momente, wenn wir sprachliche oder kulturelle Missverständnisse feststellen und gemeinsam darüber lachen.“
Die Kinder vom Kids-Chor unter der Leitung von Bezirkskantorin Bärbel Tschochohei gestalteten den Gottesdienst musikalisch mit.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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