Pilotprojekt gestartet
Zehn Kirchengemeinden feierten Gründung des Gemeindeverbandes

Ehren- und Hauptamtliche in der Region Bretten im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal bahnten Wege für das Pilotprojekt „Gemeindeverband“.
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Region Bretten (msch) Den Gottesdienstbesuchern am Ostermontag in der Brettener Stiftskirche mag sie kaum aufgefallen sein, im Livestream war sie jedoch nicht zu übersehen: die Leiter, die da an der Wand lehnte. Ein Symbol für Umbau - nichts hätte besser passen können. Am Umbau der kirchlichen Organisationsstrukturen in der Region Bretten hatte eine Strukturgruppe aus den zehn evangelischen Kirchengemeinden ein ganzes Jahr lang gearbeitet. Der Gottesdienst am Ostermontag war gleichzeitig die Gründungsfeier für den neuen Gemeindeverband „Evangelische Kirche Region Bretten“.

Kräfte bündeln und Personalmangel ordnen

„Heute schlagen wir ein neues Kapitel in der Zusammenarbeit der Kirchengemeinden auf“, sagte Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs. Im Gemeindeverband wolle man Kräfte bündeln und mit Personalmangel geordnet umgehen. Die Verantwortung etwa für die Konfi-Arbeit, die Verwaltung von Kitas und Senioreneinrichtungen liegen ab jetzt nicht mehr bei den Gemeinden vor Ort, sondern beim Verband. Die Organisationsform sei vergleichbar mit einem Abwasserzweckverband der Kommunen, erklärte Becker-Hinrichs.

Verbandsmodell in badischer Landeskirche bisher einzigartig

In der badischen Landeskirche ist das Verbandsmodell bisher einzigartig. Bretten ist zudem die erste der insgesamt fünf Regionen im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal, die mit einer neuen Struktur an den Start geht. Dass auch Ängste mit dem Wandel verbunden sind, kam anschließend in Gebeten aus den Gemeinden zum Ausdruck: „Wir befürchten, dass die Verbindung der Konfirmandinnen und Konfirmanden zu ihrer Gemeinde vor Ort verloren geht“, „dass die Distanz zwischen Pfarrpersonen und Gemeindegliedern wächst“, „dass es Abstimmungsprobleme gibt“.

Neue Formen finden, um frohe Botschaft zu den Menschen zu bringen

An die Zusage von Jesus Christus: „Fürchtet euch nicht, ich bin bei euch“, erinnerte Dekanin Ulrike Trautz in ihrer Predigt. „Einerseits ändern wir Strukturen aus der Not heraus“, sagte Trautz. „Andererseits ist es gerade die Zusage des auferstandenen Christus, die immer schon verbunden ist mit dem Auftrag, sich aufzumachen und Neuland zu betreten.“ Es gebe „genug Menschen in unserer Nähe, die an nichts mehr glauben, sich an nichts mehr festhalten können“, so Trautz. „Es ist unsere Aufgabe als Christinnen und Christen, ihnen die lebensstärkende Botschaft des Evangeliums so nahe zu bringen, dass sie spüren: Dieser Jesus hat etwas mit mir zu tun.“
Deshalb gelte es – trotz der eigenen Ängste und Sorgen um die Zukunft der Kirche, „immer wieder neue Formen zu finden, um den Menschen die österliche Freudenbotschaft vom Sieg über alle dunklen Mächte zu bringen.“ Mit Blick auf den neuen Gemeindeverband sagte Dekanin Trautz: „Ich hoffe und bete, dass wir gemeinsam von der österlichen Botschaft getragen werden, dass die Kraft, die den Tod besiegt, auch mit unseren Mängeln fertig wird.“

Zehn Gemeinden bilden den Verband

„Mit Gottes Hilfe“ wollen die Mitglieder der neuen Verbandsversammlung ihre Aufgaben angehen, das bekräftigten sie laut und gemeinsam vor der Gemeinde. Die Verbandsversammlung als „Kirchengemeinderat für die Region“ tagt drei- bis viermal im Jahr. Alle Gemeinden sind mit gewählten Abgesandten vertreten, Vorsitzende ist Pfarrerin Andrea Kampschröer aus Jöhlingen. Die Vorarbeiten der Strukturgruppe sind somit abgeschlossen. Dekanin Trautz dankte den Ehren- und Hauptamtlichen für ihr Engagement für die Zusammenarbeit in der Region.
Zum Gemeindeverband gehören die Kirchengemeinden Bretten, Gondelsheim (mit Neibsheim und Büchig), Diedelsheim, Dürrenbüchig, Gölshausen, Jöhlingen, Nußbaum-Sprantal, Rinklingen, Ruit und Wössingen. Die Hauptamtlichen übernehmen Aufgaben für die Region: Pfarrer Stefan Kammerer (Konfi-Arbeit), Pfarrerin Annemarie Czetsch (Öffentlichkeitsarbeit), Pfarrer Dietrich Becker-Hinrichs (Kita-Verwaltung), Dekanin und Pfarrerin Ulrike Trautz (Strukturprozesse, Gottesdienste), Pfarrer Ralf Bönninger (Ökumene, Senioreneinrichtungen), Diakonin Doris Bandze (Arbeit mit Kindern), Pfarrerin Andrea Kampschröer (Vorsitz der Verbandversammlung), Pfarrerin Martina Tomaides (Konfi-Arbeit), eine Diakon*in-Stelle (Arbeit mit Jugendlichen) ist derzeit ausgeschrieben.

Ehren- und Hauptamtliche in der Region Bretten im Kirchenbezirk Bretten-Bruchsal bahnten Wege für das Pilotprojekt „Gemeindeverband“.
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Kraichgau News aus Bretten

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