Verantwortliche appellieren vor Derby gegen KSC an Fans

Angespannte Ruhe im Karlsruher Wildparkstadion herrscht vor dem morgigen Derby gegen den VfB. | Foto: Mr.Clever
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Angesichts der jahrzehntelangen Rivalität appellieren die Verantwortlichen der beiden Traditionsclubs an die Ultras, bei der ersten Neuauflage seit sieben Jahren auf Gewalt zu verzichten.

Karlsruhe/Stuttgart (dpa/lsw) - Randale scheint im extrem brisanten und hoch emotionalen baden-württembergischen Derby zwischen dem Karlsruher SC und dem VfB Stuttgart unausweichlich. Angesichts der jahrzehntelangen Rivalität appellieren die Verantwortlichen der beiden Traditionsclubs an die Ultras, bei der ersten Neuauflage seit sieben Jahren auf Gewalt zu verzichten. Die Polizei ist indes auf den Ernstfall vorbereitet. Etwa 1000 Einsatzkräfte der Landespolizei und etwa 350 Bundespolizisten sollen am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) rund um den Süd-Schlager für Sicherheit und Ordnung sorgen.

KSC-Sportdirektor Jens Todt hofft, "dass die Rivalität sich ausschließlich auf dem Platz zeigt oder in Sprechchören und eben nichts passiert". VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser appellierte am Freitag an die VfB-Fans, im Karlsruher Wildparkstadion «schlau» zu sein, sich nicht provozieren zu lassen und auch nicht selbst zu provozieren. "Ich hoffe, dass die Vernunft obsiegt", sagte er.

Aufruf zu sportlicher Fairness und Besonnenheit

In einem von beiden Vereinen veröffentlichten Doppelinterview mahnten die beiden Teammanager Günther Schäfer und Burkhard Reich zu sportlicher Fairness und Besonnenheit. "Der Kampfgeist sollte sich ausschließlich auf dem Platz widerspiegeln und nicht im Umfeld", forderte der ehemalige VfB-Verteidiger Schäfer. "Wir alle wünschen uns ein intensives Derby auf und ein friedliches Derby neben dem Platz." Der frühere KSC-Innenverteidiger Reich sagte: "Ich wünsche mir und hoffe, dass die Emotionen ausschließlich auf dem Platz hochkochen. Wir alle verurteilen Gewalt und Aggressionen in jeglicher Form."

Ungeachtet möglicher Auseinandersetzungen und Ausschreitungen rund um diese Hochsicherheitspartie stellten Manager und Trainer bewusst den Fußball in den Vordergrund. "Der Fokus liegt komplett auf dem Sport", versicherte VfB-Coach Hannes Wolf. "Ich hoffe einfach, dass es friedlich bleibt und dass es keine Gewalt gibt". Aus seiner Zeit als Dortmunder Nachwuchstrainer kennt er erbitterte Rivalität und Derbys zwischen den diversen Ruhr-Clubs bestens. Schindelmeiser betonte ebenfalls: "Der Fokus liegt tatsächlich auf dem Sport."

"Wir wissen, welche Bedeutung das Spiel für unsere Fans hat."

KSC-Coach Tomas Oral konnte indes "selbst noch nie Erfahrung sammeln, wie so ein Derby ist. Aber ich spüre das. Wir wissen, welche Bedeutung das Spiel für unsere Fans hat." Deswegen sei es ganz wichtig, alles dafür zu tun, ein würdiges Spiel abzuliefern: "Wir müssen da bis auf die Herzspitze kühl sein."

Oral greift in der Vorbereitung zu besonderen Maßnahmen. Trainerstab und Profis verfolgen am Samstag gemeinsam vor dem Fernseher den Derby-Klassiker Borussia Dortmund gegen FC Schalke 04, um Anschauungsunterricht in Sachen Einstellung zu nehmen.

Grundsätzlich gehe es am Sonntag auch darum, "ein würdiges Spiel abliefern und die Vereinsfarben ehrenvoll vertreten", betonte Oral. "Das sind die Dinge, die in so einem Derby wichtig sind und dafür werden wir die Mannschaft auch sensibilisieren." Von Hass und Gewalt wolle man sich dagegen befreien und distanzieren.

"Der KSC hat Qualitäten, die wir total ernst nehmen"

Wolf versprach, sein Team werde alles dafür tun, gegen den KSC erfolgreich zu sein. "Wir wollen uns oben festbeißen." Karlsruhe befinde sich in einer guten Phase. "Sie haben Qualitäten, die wir total ernst nehmen", betonte Wolf.

Bestens gewappnet für alle Eventualitäten sind die Behörden. "Wir sind super vorbereitet. Morgen sind wir natürlich ein bisschen mehr angespannt, aber es ist ja für uns nicht das erste Derby", sagte Einsatzleiter Fritz Rüffel von der Karlsruher Polizei. Man rechne mit 200 Problemfans auf Karlsruher Seite und etwa 300 aus Stuttgart.

Das Wildparkstadion wird mit 28 000 Besuchern, darunter 3 000 aus Stuttgart, ausverkauft sein. "Das oberste Gebot ist die Fanseparierung", sagte Martin Plate, der Pressesprecher der Karlsruher Polizei. Es wird eine strikte Fantrennung geben."

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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