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Expert*innen beraten zur Behandlung aggressiver Hirntumoren
Diagnose Glioblastom – Wie geht es jetzt weiter?

2. Deutscher Glioblastomtag.
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Menschen, die mit der Diagnose Glioblastom konfrontiert werden, bleibt kaum Zeit, diesen Schicksalsschlag zu bewältigen. Zum einen vergehen meist nur ein paar Wochen oder Monate zwischen den ersten Symptomen und der Feststellung der Krankheit. Zum anderen muss diese aggressive, schnell wachsende Art des Hirntumors schnellstmöglich bekämpft werden. Da nach wie vor keine heilende Behandlung für das Glioblastom existiert, kommt es darauf an, die extrem schnelle Zellteilung des Tumors mit allen verfügbaren therapeutischen Mitteln einzudämmen. Gleichzeitig gilt es, den Patientinnen und Patienten zu so viel Lebensqualität wie möglich zu verhelfen. Auf welche Behandlungsmöglichkeiten die Medizin heute zurückgreifen kann und auf welche Unterstützung Betroffene zählen können, dazu informieren anlässlich des 2. Glioblastomtags Expert*innen des Zentrums für Neuroonkologische Tumoren des Klinikums Stuttgart am Lesertelefon.

Von den ersten Symptomen zur Diagnose

Das schnelle Wachstum des Glioblastoms bestimmt den Verlauf der Erkrankung von Beginn an: Durchschnittlich vergehen gerade einmal um die 3 Monate1  zwischen den ersten Symptomen und der Erstdiagnose eines hochmalignen Glioms, zu denen das Glioblastom zählt. Zu den frühen möglichen Anzeichen zählen neurologische Störungen wie Lähmungserscheinungen, Seh- oder Sprachstörungen, ungewöhnlich starke Kopfschmerzen sowie Schwindelgefühle. Zudem können epileptische Anfälle sowie Gedächtnisstörungen auftreten. Außenstehende nehmen bisweilen auch Veränderungen in der Persönlichkeit der Betroffenen wahr. Wichtig ist, dass solche Symptome neurologisch abgeklärt werden – nicht zuletzt, um die Diagnose möglichst schnell zu sichern, denn die rasche Zellteilung des Glioblastoms erfordert sofortiges Handeln. Bei Verdacht auf einen Hirntumor kommt den sogenannten bildgebenden Verfahren eine entscheidende Rolle zu: Computertomografie, Magnetresonanztomografie und Positronen-Emissions-Tomografie machen den Tumor sichtbar. Gesichert wird die Diagnose mit der Entnahme und Untersuchung einer Gewebeprobe. Diese ermöglicht die Einordnung des Tumors und schafft die Grundlage für eine individuell zugeschnittene Therapie.

Das gesamte Behandlungsspektrum nutzen

Die Therapie des Glioblastoms ruht auf vier Säulen: Der Operation, bei der so viel Tumorgewebe wie möglich entfernt wird, folgt eine lokal begrenzte Strahlentherapie, um ein weiteres Wachstum der Tumorzellen zu bremsen oder zu stoppen. Dasselbe Ziel verfolgt die begleitende Chemotherapie, die auch nach Abschluss der Strahlentherapie als Erhaltungschemotherapie in monatlichen Zyklen fortgesetzt wird. Die vierte Säule setzt auf rasch wechselnde elektrische Felder, die von einem kleinen, tragbaren Gerät erzeugt und über vier Arrays auf der Kopfhaut an die sich teilenden Tumorzellen im Gehirn übertragen werden. Auch diese Tumor Treating Fields – kurz TTFields – können die Tumorzellteilung verlangsamen oder zum Stillstand bringen. Die Therapie mit TTFields wird zeitgleich zur Erhaltungschemotherapie eingesetzt.

Die Seele stärken, wenn die Krankheit den Körper schwächt

Ebenso wichtig wie der Kampf gegen den Tumor ist die seelische Unterstützung der Betroffenen im Umgang mit der Diagnose Hirntumor. Die Gewissheit, an einem Glioblastom erkrankt zu sein, löst existenzielle Ängste aus: Wie viel Zeit bleibt mir? Wie sehr werden mich der Krebs und die Behandlung beeinträchtigen? Was bedeutet meine Erkrankung für meine Familie? Mit diesen bedrückenden Fragen sollen Patienten und ihre Angehörigen nicht allein gelassen werden. Deshalb ist die psychoonkologische Unterstützung heute Teil des Behandlungsangebots. Im Mittelpunkt steht dabei das Ziel, für die Patientinnen und Patienten ein möglichst hohes Maß an Lebensqualität sicherzustellen – trotz und mit der Erkrankung. Jenseits der medizinischen und psychoonkologischen Behandlung existieren zudem Möglichkeiten des Austauschs mit anderen Betroffenen, zum Beispiel in Form von Selbsthilfegruppen oder Foren.

Experten aus der Region informieren
Gibt es Möglichkeiten der Früherkennung oder Vorbeugung gegen diese Art der Krebserkrankung? Wie läuft die Diagnose genau ab? Wann beginnt die Behandlung? Kann die Operation zu körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen führen? Welche Folgen haben Strahlungs- und Chemotherapie? Wie lange werde ich in der Klinik bleiben müssen? Kann ein Teil der Behandlung zu Hause stattfinden? Wie kann ich mit Familie und Freunden über meine Krankheit sprechen? Wo finde ich Unterstützungsangebote? Alle Fragen rund um die Diagnose und Behandlung des Glioblastoms beantworten die Experten der Neurochirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Halle (Saale) in der Sprechzeit:

• Dr. med. Minou Nadji-Ohl; Fachärztin für Neurochirurgie, Leitende Oberärztin Zertifiziertes Zentrum für Neuroonkologische Tumoren, Katharinenhospital, Klinikum Stuttgart
• Dr. med. Stephan Baumbach; Facharzt für Strahlentherapie, Oberarzt der Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie, Klinikum Stuttgart
• Dr. med. Christian Esch; Facharzt für Innere Medizin, Klinik für Hämatologie, Onkologie, Stammzelltransplantation und Palliativmedizin, Klinikum Stuttgart

Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 15. Juli 2021 von 16 bis 19 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 60 40 00 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

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Stuttgart Cancer Center

Zertifiziertes Neuroonkologisches Tumorzentrum

Im Zentrum für Neuroonkologische Tumoren des Klinikums Stuttgart werden alle Arten von Tumoren des Zentralen Nervensystems operiert und behandelt, darunter auch Glioblastome. Modernste Verfahren wie die transkranielle Magnetstimulation, ein Neuromonitoring und eine 3-D-Ultraschallbildgebung während der Operation sowie die fluoreszenzgestützte Gliomchirurgie helfen, Tumore präzise zu entfernen. So werden Bereiche des Gehirns geschützt, die zum Beispiel für Sprache und Bewegung zuständig sind.
In der wöchentlichen interdisziplinären Tumorkonferenz legen Spezialisten aller beteiligten Fachdisziplinen das individuell passende Behandlungskonzept für die Patient*innen fest. Die regelmäßige Nachsorge stellt eine neuroonkologische Sprechstunde sicher. Allen Patienten wird die Teilnahme an Studien im Haus oder an anderen universitären Einrichtungen angeboten. Das Zentrum für Neuroonkologische Tumoren ist durch die Deutsche Krebsgesellschaft e.V. (DKG) und nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Weitere Infos unter: www.klinikum-stuttgart.de

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https://www.onkopedia.com/de/onkopedia/guidelines/gliome-im-erwachsenenalter/@@guideline/html/index.html (4. Klinisches Bild), Seitenabruf 3.6.2021

Quellen:Deutsche Krebsgesellschaft – ONKO Internetportal (www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/hirntumor/astrozytome-und-glioblastome.html)
Initiative Gemeinsam gegen Glioblastom (www.gemeinsamgegenglioblastom.eu)
Onkopedia – Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e.V.(www.onkopedia.com)

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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