Gut geschützt in den Urlaub
Impfschutz jenseits von Corona
Die Aufmerksamkeit für SARS-CoV-2 und die Corona-Schutzimpfung hat in den vergangenen zwei Jahren andere wichtige Impfthemen in den Hintergrund gedrängt. Die Folge: Impfungen, um sich vor folgenschweren Krankheiten wie Hepatitis A und B oder Tollwut zu schützen, erhalten nicht mehr genug Aufmerksamkeit. Das gilt ganz besonders zu Beginn der Reisesaison, da das Risiko einer Infektion im Ausland oftmals höher ist. Doch Reiseimpfungen sind eine der wichtigsten Maßnahmen, um Erkrankungen vorzubeugen – egal, ob sich das Reiseziel in der Nähe befindet oder weit entfernt ist. Welche Impfungen in welchen Ländern wichtig sind, wann der richtige Zeitpunkt für Reiseimpfungen ist und worauf Reisende noch achten sollten, dazu informieren erfahrene Reisemediziner in der Sprechzeit.
Vor dem Reiseantritt Impfpass checken
Viele der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut (RKI) aufgeführten Standard- und Indikationsimpfungen machen bereits einen Teil der reisemedizinisch empfohlenen Impfungen aus. Mit anderen Worten: Wer Lücken im gelben Impfpass hat, ist auch auf Reisen unzureichend geschützt, zumal das Risiko für Infektionskrankheiten im Ausland höher ist als in Deutschland. Als Beispiele führt das RKI unter anderem Tetanus, Diphtherie, Masern, Pneumokokken und Influenza an1. Einige durch eine Impfung vermeidbare Krankheiten weisen zudem ein besonders hohes Risiko eines tödlichen Ausgangs auf, darunter Tollwut, Meningokokken-Meningitis, Gelbfieber, Japanische Enzephalitis und durch Zeckenstich verursachte Enzephalitis2. In der reisemedizinischen Beratung spielen daher der aktuelle Impfstatus, etwaige Vorerkrankungen sowie die konkrete Reiseplanung eine zentrale Rolle. Reiseziel, Aufenthaltsdauer, Unterbringung, Verpflegung und hygienische Standards vor Ort fließen in eine individuelle Risikobewertung ein.
Spitzenreiter bei impfpräventablen Reiseinfektionen: Hepatitis A
In der Liste der häufigsten durch Impfung vermeidbaren Infektionskrankheiten auf Reisen landet die Hepatitis A seit Jahren auf den vorderen Plätzen, eine hierzulande fast besiegte Krankheit. Dabei handelt es sich um eine Infektion mit einem Virus, das nach einer Inkubationszeit von mehreren Wochen – also meist nach der Rückkehr aus dem Urlaub – eine Leberentzündung verursacht. Insbesondere in Ländern mit niedrigeren hygienischen Standards können sich Reisende leicht mit dem Hepatitis A-Virus infizieren. Zu den Ansteckungsquellen zählen Muscheln, Meerestiere und Salate, Obst und Gemüse ebenso wie Getränke, besonders wenn sie Eiswürfel enthalten. Auch der Kontakt zu Fäkalien, beispielsweise in sanitären Einrichtungen oder beim Camping kann zu einer Übertragung der Viren führen. Das Virus kommt nicht nur in exotischeren Reiseländern wie Südamerika, Afrika oder Asien vor – es tritt vermehrt auch in den USA, im Mittelmeerraum und in Osteuropa auf. Da es im Reisealltag schwierig ist, dem Virus aus dem Weg zu gehen, empfiehlt die STIKO bei Reisen in Endemiegebiete die Impfung gegen Hepatitis A. Auch Hepatitis B gilt bei entsprechender Risikobewertung als Reisekrankheit, gegen die eine Impfung schützen kann3. Das Virus wird über kleinste Mengen Blut übertragen, zum Beispiel bei der Pediküre oder Maniküre, beim Haare schneiden, bei medizinischen Eingriffen, aber auch beim Tätowieren oder Piercing. Ein häufiger Übertragungsweg ist der Sexualkontakt.
Gesund in den Urlaub und wieder zurück – Reisemediziner beantworten Leserfragen
Welche Reiseziele gelten als Endemiegebiete für Hepatitis A? Wie gefährlich ist eine Infektion mit Hepatitis-Viren? Wo kann ich meinen reisemedizinischen Impfstatus checken lassen? Sind Reiseimpfungen auch bei Urlaub am Mittelmeer sinnvoll? Welche Impfempfehlungen gelten für Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen? Wer trägt die Kosten für Reiseimpfungen? Wo kann ich mich reisemedizinisch beraten lassen?
Urlauber und Weltenbummler erhalten fundierte Antworten auf alle Fragen rund um den Impfschutz auf Reisen. Die Experten in der Sprechzeit sind:
• Prof. Dr. med. Karl-Heinz Herbinger; Facharzt für Arbeitsmedizin, Tropenmedizin; Ludwig-Maximilians-Universität München; Centrum für Infektions-, Tropen- und Reisemedizin München
• Prof. Dr. med. Tomas Jelinek; Medizinischer Direktor des BCRT, Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin, Lehrbeauftragter der Universität zu Köln, Consulting Expert der WHO
• Dr. med. Albrecht von Schrader-Beielstein; Allgemeinarzt und Arzt für Naturheilverfahren, Praxis für Reise- und Tropenmedizin, Wörthsee bei München
Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 19. Mai 2022 von 10 bis 17 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 90 92 90 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.
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1 Epidemiologisches Bulletin 14/2021, S. 12/13.
2 A.a.O, S. 12, Abb. 1
3 A.a.O., S. 33.
Autor:Kraichgau News Ratgeber aus Bretten |
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