Lesertelefon: Eisenmangel birgt viele Risiken für die Gesundheit
(djd) Immer müde und abgeschlagen, schnell erschöpft, unkonzentriert oder schwindelig? Diese Symptome können Hinweise auf einen Eisenmangel sein. Weitere mögliche Anzeichen sind Blässe, brüchige Fingernägel, Haarausfall und eingerissene Mundwinkel. Eisen spielt im Stoffwechsel eine zentrale Rolle als Baustein des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin. Dieser transportiert den Sauerstoff von der Lunge zu den Organen und Geweben, wo er benötigt wird, um aus Nahrungsmolekülen Energie für den Stoffwechsel zu gewinnen – ohne Eisen also kein ausreichender Sauerstofftransport und damit auch keine Energie.
Eisenmangel: Wer ist betroffen?
Menschen mit chronischer Herzschwäche oder Darmerkrankung, Vegetarier und vorwiegend ältere Menschen leiden häufig unter Eisenmangel. Frauen sind unter anderem wegen des regelmäßigen Blutverlusts durch die Periode betroffen. Unter Eisenmangel sinkt zunehmend die Belastbarkeit und damit die Lebensqualität. Die Symptome reichen von chronischer Erschöpfung über Schwindel bis hin zu Depressionen.
Gefährlich: Eisenmangel bei Herzschwäche
Besonders gravierend sind die negativen Folgen eines Eisendefizits bei Menschen mit einer Pumpschwäche des Herzens – der sogenannten Herzinsuffizienz. Denn wie bei einem Motor, dem der Kraftstoff ausgeht, wird die Leistungsfähigkeit des ohnehin geschädigten Pumporgans dadurch weiter geschwächt. Nach neueren Untersuchungen weist etwa jeder zweite Mensch mit Herzschwäche in der EU einen Eisenmangel auf. Forscher an der Universität Hannover haben kürzlich zudem herausgefunden, dass der Herzmuskel von herzschwachen Patienten deutlich weniger Eisen enthält als der von Gesunden und auch die Eisenregulation nicht fehlerfrei funktioniert.
Frühe Diagnose ist wichtig
Korrigiert man den Eisenmangel gezielt, kann dies nicht nur Beschwerden wie Kurzatmigkeit lindern – die Leistungsfähigkeit insgesamt sowie die Lebensqualität der Patienten verbessern sich. Die neusten Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie empfehlen deshalb für Herzschwäche-Patienten eine frühe Diagnose des Eisenmangels sowie die intravenöse Behandlung mit Eisencarboxymaltose. Durch die Gabe von Eisen direkt in die Vene kann der Darm umgangen werden und das Eisen gelangt in den benötigten Mengen direkt in den Körper. Nebenwirkungen treten bei dieser Art der Verabreichung deutlich seltener auf als bei Eisengabe in Tablettenform - zudem bleibt der Eisenspeicher bei der intravenösen Gabe von Eisen nachhaltig gefüllt.
Wer bei sich selbst einen Eisenmangel vermutet oder bereits unter einer Herzschwäche leidet, kann mit einem Schnelltest unter eisen-netzwerk.de erste Hinweise erhalten. Die weitere Diagnostik sollte dann ein Arzt vornehmen. Alle Fragen zu Beschwerden, zur Vorbeugung und den individuellen Behandlungsmöglichkeiten beantworten Ihnen außerdem renommierte Experten ganz persönlich am Expertentelefon.
Am Telefon sitzen für Sie:
Privat-Dozent Dr. Dr. med. Stephan von Haehling, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie, Oberarzt in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen
Privat-Dozent Dr. med. Anja Sandek, Fachärztin für Innere Medizin und Kardiologie, Oberärztin in der Klinik für Kardiologie und Pneumologie der Universitätsmedizin Göttingen
Dr. med. Swen-Holger Quasdorff, niedergelassener Facharzt für Innere Medizin in Mönchengladbach, zusätzlich Facharzt für Palliativmedizin und Diabetologe
Rufen Sie an! Holen Sie sich Ihren persönlichen Expertenrat von 11 bis 16 Uhr unter der kostenfreien Rufnummer 0800 - 000 77 32.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.