Lesertelefon: Gürtelrose vorbeugen und behandeln

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Rufen Sie an! Am Donnerstag, 25. Oktober, von 10 bis 17 Uhr. Der Anruf unter 0800/0 60 4000 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

(pr-nrw) Es beginnt mit einem unbestimmten Krankheitsgefühl und Abgeschlagenheit, bald kommen rote Flecken auf der Haut zum Vorschein, die sich zu flüssigkeitsgefüllten Bläschen entwickeln und sich wie ein Band meist auf Rumpf, Hals oder Gesicht ausbreiten. Diese typische Ausbreitung der Bläschen gibt der Krankheit ihren Namen: Gürtelrose, medizinisch Herpes Zoster genannt. Begleitet wird der Hautausschlag von ziehenden oder brennenden, meist starken Schmerzen. Während der Ausschlag meist nach ein paar Wochen abheilt, kann der Schmerz noch lange bleiben – in manchen Fällen über Jahre: Mediziner sprechen von einer Post-Zoster-Neuralgie, einem chronischen Nervenschmerz, der die Lebensqualität stark einschränken kann. Ursache der Gürtelrose sind Windpocken-Viren, die nach einer Windpockenerkrankung dauerhaft im Körper verbleiben. Nach vielen Jahren bis Jahrzehnten der Ruhe können sie wieder aktiv werden, vor allem, wenn das Immunsystem in seiner Leistungsfähigkeit nachlässt. Das bedeutet: Jeder, der als Kind Windpocken hatte, kann an Gürtelrose erkranken. Wie sich diese behandeln lässt, wie mit einer Impfung vorgebeugt werden kann und wie mit den chronischen Nervenschmerzen umzugehen ist, dazu informieren medizinische Experten der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin und der Patientenorganisation Deutsche Schmerzliga am Lesertelefon.

Schmerzhaftes Wiedererwachen

Das Virus, das die Gürtelrose hervorruft, ist ein alter Bekannter: Es handelt sich um das Varizella-Zoster-Virus – denselben Erreger, der die Windpocken verursacht. Denn wer die Windpocken überstanden hat, wird das Virus sein Leben lang nicht wieder los. Es nistet sich in Nervenzellen ein und kann jederzeit reaktiviert werden, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter durch eine Schwächung des Immunsystems ansteigt. Die Viren wandern dann über die Nerven an die Hautoberfläche, wo sie als gürtelförmige Bläschenansammlung sichtbar werden, oft begleitet von starken Schmerzen. In bis zu 30 Prozent aller Fälle kommt es zu einer Post-Zoster-Neuralgie – chronischen Nervenschmerzen, die über Monate oder Jahre anhalten können. Dabei ist die Ursache der Schmerzen nicht mehr „nur” eine Entzündung, sondern eine Schädigung der Nerven selbst.

Vermeiden statt behandeln

Viren und Schmerzen bekämpfen, den Hautausschlag behandeln – die Therapie bei einer Herpes-Zoster-Infektion wendet sich gegen den Erreger und die Symptome. So genannte Virostatika können die Vermehrung des Virus hemmen, während Schmerzmittel den Nervenschmerz eindämmen und eine Verschlimmerung der Schmerzen verhindern sollen. Zusätzlich kann die Haut mit antiseptischen Lösungen und Wirkstoffen behandelt werden, die die Bläschen austrocknen. Wichtig bei der Behandlung der Gürtelrose ist ein frühzeitiger Beginn der Therapie: Innerhalb von 72 Stunden nach Auftreten der ersten Bläschen sollen antivirale Medikamente und Schmerzmittel zur Anwendung kommen. Doch häufig sind die Symptome zu Beginn der Erkrankung nicht eindeutig und es vergeht wertvolle Zeit, bis mit der Behandlung begonnen wird. Damit steigt jedoch das Risiko einer Post-Zoster-Neuralgie und anderer möglicher Komplikationen. Doch es gibt die Möglichkeit, eine Gürtelrose durch eine Impfung von vorneherein zu verhindern. Diese Impfung wurde spezifisch für ältere Menschen entwickelt.

Expertenrat am Lesertelefon

Ist eine Gürtelrose ansteckend? Wer stellt die Diagnose? Wie wirksam sind die Behandlungsmöglichkeiten? Wie hoch ist das Risiko für eine Chronifizierung der Schmerzen? Welche Schmerzmedikamente helfen, diese Schmerzen wieder loszubekommen? Wer kann oder sollte sich impfen lassen? Kann ich mich trotz durchgemachter Gürtelrose impfen lassen? Welche Komplikationen kann es bei einer Gürtelrose geben? Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Impfung, wie lange hält der Impfschutz an und wer übernimmt die Kosten? Alle Fragen rund um die Gürtelrose, Behandlungsmöglichkeiten und die vorbeugende Impfung beantworten die Experten am Lesertelefon:

Dr. med. Dipl. Lic. Psych. Johannes Horlemann; Facharzt für Innere- und Allgemeinmedizin, spezielle Schmerztherapie, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Leiter des Regionalen Schmerzzentrums DGS Geldern, Kevelaer
Norbert Schürmann; Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Regionales Schmerzzentrum DGS Duisburg
Günter Rambach; Vizepräsident der Deutschen Schmerzliga, Frankfurt / M.
SanRat Dr. med. Oliver Emrich; Facharzt für Allgemeinmedizin und Anästhesiologie, Algesiologe DGS, Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerzmedizin, Leiter des Regionalen Schmerzzentrums - DGS Ludwigshafen, Arbeitsschwerpunkte spezielle Pharmakotherapie, diagnostisch-therapeutische Lokalanästhesie, traditionell chinesische Medizin, Akupunktur, invasive Schmerztherapie, Naturheilverfahren, Psychosomatik, Ernährungsmedizin, Suchtmedizin. Leiter der interdisziplinären Schmerzkonferenz Ludwigshafen-Speyer
Dr. med. Jutta von Gierke; Ärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Psychotherapie, Akupunktur, Schmerzzentrum Rhein-Main in Frankfurt / M.
Dr. med. Michael Küster; Facharzt für Innere Medizin, Allgemeinmedizin, Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, Manuelle Medizin und Schlafmedizin, Leiter des regionalen Schmerzzentrums DGS Bonn - Bad Godesberg
Jan Meier; Facharzt für Anästhesie, Spezielle Schmerztherapie, Palliativmedizin, Ärztliche Leitung des Schmerz- und Palliativzentrums Rhein-Main; Wiesbaden
Géraldine Stein; Ärztin für Anästhesiologie, Spezielle Schmerztherapie, Akupunktur, Schmerzzentrum Rhein-Main in Frankfurt / M.

Rufen Sie an! Am Donnerstag, 25. Oktober, zwischen 10 und 17 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 0 90 92 90 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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