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Was eine frühzeitige Diagnose für das Leben der Betroffenen bedeutet
Osteoporose: Früher erkennen – besser behandeln

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Unsere Knochen spielen eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle in unserem Leben. Ihrer Stabilität verdanken wir unsere aufrechte Haltung, unsere Bewegungsfreiheit und den Schutz innerer Organe. Doch diese Stabilität ist keine Selbstverständlichkeit. Nehmen Knochenmasse und -dichte aufgrund einer Osteoporose überdurchschnittlich ab, drohen Knochenbrüche, die wiederum gravierende Folgen für die Lebensqualität mit sich bringen – insbesondere für ältere Menschen. Das Problem: Eine Osteoporose entwickelt sich über Jahre und Jahrzehnte schleichend, ohne Schmerzen und Symptome. Die meisten Betroffenen erfahren deshalb erst von ihrer Erkrankung, wenn es zu einem Knochenbruch gekommen ist. Dann ist entscheidend, dass die Erkrankung schnellstmöglich sicher diagnostiziert wird, damit eine Behandlung das Risiko für weitere Knochenbrüche senken kann. Worauf es bei der Diagnose ankommt, wie sie verläuft und wie die Behandlung einer Osteoporose aussehen kann, dazu informieren Expertinnen und Experten anlässlich des diesjährigen Welt-Osteoporose-Tags in der Sprechzeit.

Wenn der Knochen langsam schwindet

Dass sich Struktur und Festigkeit der Knochen mit dem Alter verändern, ist ein normaler Vorgang. Doch unterschreitet die Knochendichte einen bestimmten Wert, spricht die Medizin von einer Osteoporose. Die konkrete Folge: das Knochenbruchrisiko nimmt zu, vor allem bei Belastungen, die ein gesunder Knochen locker wegsteckt. So genügt bereits ein Stolpern, eine abrupte Bewegung oder ein rasches Abstützen, um eine Fraktur von Unterarmknochen, Rippe oder Handgelenk zu bewirken. Wirbelkörper können bereits durch bloßes Halten des Körpergewichts brechen, ohne dass dies zunächst bemerkt wird. Betroffen sind vor allem Frauen, denn ihre Knochenfestigkeit nimmt durch hormonelle Umstellungen nach den Wechseljahren beschleunigt ab. Aber auch Männer sind keineswegs vor einer Knochenschwundfraktur gefeit. Nach Angaben der International Osteoporosis Foundation (IOF) erleidet jede dritte Frau über 50 im Laufe ihres Lebens eine Knochenschwundfraktur, bei den Männern ist es jeder Fünfte1. Die Folgen können gravierend sein, wie die Statistik der IOF zeigt: 60 Prozent der Menschen, die einen osteoporotischen Hüftbruch überleben, benötigen nach einem Jahr noch immer pflegerische Unterstützung. Insgesamt leidet die Lebensqualität von Menschen nach einer Knochenschwundfraktur erheblich – und ohne Behandlung steigt das Risiko weiterer Brüche stark an.

Diagnose als Schlüssel zu mehr Lebensqualität

Die IOF bezeichnet die momentane Versorgungsqualität von Menschen mit Osteoporose als stark verbesserungswürdig: Die Krankheit werde trotz ihrer schweren Folgen für die Betroffenen unzureichend diagnostiziert und behandelt2. So werde beispielsweise nur ein Drittel der Wirbelkörperbrüche ärztlich untersucht. Dabei steht mit der Knochendichtemessung ein sicheres, zuverlässiges und etabliertes Diagnoseverfahren zur breiten Verfügung. Mit ihr lässt sich das Osteoporoserisiko mit einem eindeutigen Wert – dem T-Score – beziffern, der Aufschluss darüber gibt, wie weit die Erkrankung bereits fortgeschritten ist. Es kommt also vor allem darauf an, dass bei einem Knochenbruch ab einem bestimmten Alter eine Osteoporose grundsätzlich als mögliche Ursache berücksichtigt wird. Doch vielen Kliniken gelingt es nicht, diese „erste Fraktur“ zu erfassen: 80 Prozent der Patient:innen erhielten nach einem Knochenbruch kein Angebot einer Osteoporose-Diagnose3. Aber auch die Betroffenen selbst sind zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen: Eine Abnahme der Körpergröße, Rückenschmerzen oder die Bildung eines Rundrückens können auf Wirbelkörperbrüche hinweisen. Nicht zuletzt steht die Knochendichtemessung Menschen mit einem erhöhten Osteoporose-Risiko auch als Maßnahme der Früherkennung zur Verfügung – bevor der erste Knochen nachgibt.

Expert:innen informieren am Lesertelefon
Welche Risikofaktoren für eine Osteoporose gibt es noch? Für wen ist eine Knochendichtemessung als Früherkennung sinnvoll? Wie läuft die Diagnose ab? Was bedeutet das Ergebnis für die Therapie? Wie kann die Festigkeit der Knochen wieder verbessert werden? Welche Möglichkeiten, die Folgen einer Osteoporose zu mindern, gibt es noch? Alle Fragen rund um die Diagnose und Behandlung der Osteoporose beantworten die Expertinnen und Experten in der Sprechzeit:

• Dr. Thorsten Freikamp; Geschäftsführer des Bundesselbsthilfeverband für Osteoporose e. V.; Düsseldorf
• Prof. Dr. Dr. med. Eric Hesse; Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Osteologe DVO Direktor des Instituts für Molekulare Muskuloskelettale Forschung sowie Co-Direktor des Muskuloskelettalen Universitätszentrums München, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
• Dr. med. Christiane Karrenberg; Niedergelassene Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie; Osteologin DVO; Sportmedizin, Chirotherapie, Akupunktur; Osteologisches Schwerpunktzentrum DVO; Rösrath
• Dr. med. Ortrun Stenglein-Gröschel; Fachärztin für Orthopädie, Chirotherapie, Sportmedizin; Osteologin DVO; Orthopädie im Reichsgraf, Ambulantes osteologisches Schwerpunktzentrum DVO; Coburg
• Dr. med. Ulla Stumpf; Fachärztin für Orthopädie und Unfallchirurgie, Muskuloskelettales Universitätszentrum München, Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), München
• Dr. med. Friederike Thomasius; Osteologin DVO, Innere Medizin, Koordinatorin der Leitlinienkommission Osteoporose des DVO (Dachverband Osteologie e.V.); Frankfurter Hormon- und Osteoporosezentrum; Frankfurt/Main

Rufen Sie an! Am Donnerstag, den 21. Oktober 2021 von 16 bis 19 Uhr.
Der Anruf unter 0800 – 5 33 22 11 ist aus allen deutschen Netzen gebührenfrei.

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1 https://www.osteoporosis.foundation/facts-statistics/epidemiology-of-osteoporosis-and-fragility-fractures Abruf vom 7.9.2021
2 https://www.osteoporosis.foundation/patients#did-you-know Abruf vom 7.9.2021
3 Broschüre der IOF: „Ihr erster Bruch sollte zugleich ihr letzter sein“, S. 9., Quelle: https://www.osteoporosis.foundation/educational-hub/material/patient-resources Abruf vom 7.9.2021

Autor:

Kraichgau News Ratgeber aus Bretten

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