CDU-Bretten: „Müssen Kirchengemeinde Zeit geben”

Günter Gauß, Martin Knecht und Waltraud Günther-Best (von links) beim Redaktionsgespräch in der Brettener Woche.
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Vertreter der CDU-Fraktion im Brettener Gemeinderat diskutierten im Redaktionsgespräch mit der Brettener Woche über Altenhilfe-Pläne, Südumgehung und Glyphosat.

Bretten (swiz) Mit einer klaren Haltung in der derzeitigen Diskussion um das Für und Wider von Glyphosat auf verpachteten landwirtschaftlichen Flächen der Stadt hat sich die CDU-Fraktion im Brettener Gemeinderat positioniert. „Da wird jetzt wieder eine Sau durchs Dorf getrieben”, kritisierte Sprecher Günter Gauß beim Redaktionsgespräch mit der Brettener Woche. Dass dadurch Krebs entstehe sei „kompletter Unfug”. Man müsse jetzt viel mehr auf Experten-Meinungen hören. Zustimmung kam von Fraktionskollege Martin Knecht, der betonte: „Wir sollten differenzieren zwischen ideologisch gefärbter Meinungsmache und wirklichen Fakten.” Um diese Fakten zu bekommen, will sich die CDU laut Stadträtin Waltraud Günther-Best bei den Landwirten informieren und weitere Experten zu dem Thema hören. Diese Erkenntnisse wolle man dann „weitertragen”. Im Hinblick auf einen Antrag von Bündnis90/Die Grünen und FWV, den Einsatz von Glyphosat und Neonicotinoiden auf städtischen Ackerflächen ab 2019 auszuschließen, indem die Pachtverträge mit den Landwirten entsprechend geändert werden, ergänzte Gauß: „Viele dieser Verträge sind auf die nächsten sieben Jahre festgeschrieben und können gar nicht geändert werden.”

Gemeinde hat Kompetenzteam eingerichtet

Differenzierter stellt sich die Position der CDU-Stadträte beim Thema katholische Altenhilfe in Bretten dar. Nachdem die Caritas die Schließung aller Dienste vom 30. September auf den 30. Juni vorverlegt hatte (wir berichteten), sieht Gauß in erster Linie die Kirchengemeinde in der Pflicht. „Die müssen nun in die Puschen kommen.” Konkrete Planungen zur Zukunft der katholischen Altenhilfe in Bretten gebe es von Seiten der Kirchengemeinde in der Tat noch nicht, gibt auch Knecht zu, ergänzte aber: „Die Gemeinde hat inzwischen einen Arbeitskreis, ein sogenanntes Kompetenzteam, eingerichtet, dessen Vorsitzender Pfarrer Harald-Mathias Maiba ist. Dieses Team wird sich nun verschiedene Investoren anschauen.” Dabei hoffe er, so Knecht, auf einen Wettbewerb zwischen mehreren Investoren und Trägern. Allerdings müsse man dem Kompetenzteam der Kirchengemeinde Zeit geben. „Auch wenn Bretten in dieser Sache sehr ungeduldig ist”, weiß Knecht. Wichtig sei unter anderem, dass das Team einen fachlich versierten Experten als Projektleiter bekomme, um die anstehenden Aufgaben zu bewältigen und vor allem von den kirchlichen Hierarchien nicht eingebremst wird, so der Stadtrat. Kein gutes Haar lassen die CDU-Räte an der Geschäftsführerin der Caritas-Altenhilfe-Trägergesellschaft mbH, Yvonn Hürten. „Diese Frau wurde geholt, um die katholische Altenhilfe in Bretten abzuwickeln”, so Knecht.

Keine Zeit bei Südumfahrung verstreichen lassen

So wenig Zeit wie möglich, will die CDU-Fraktion dagegen bei den Planungen für die Südumfahrung von Bretten verstreichen lassen. Schließlich habe die CDU bei der Umgehung quasi als „Geburtshelfer” fungiert, so Gauß und sämtliche politischen Verbindungen spielen lassen, um die Verkehrsplanung zum Erfolg zu führen. Nun sei es aber wichtig, die Planungen für die Umgehung so schnell wie möglich voranzutreiben. In diesem Zusammenhang plädiere die Fraktion für eine eigenständige Planung der betroffenen Kommunen, wie Bretten und Bruchsal, „allerdings ohne dabei das Gesamtbild aus den Augen zu verlieren”, sagte Gauß. Dahinter stehe vor allem die Befürchtung, dass sich bei einer Komplettplanung der Umgehungsstraßen die Brettener Umfahrung „aufgrund von Bruchsaler Maximalforderungen verzögert”. Gegen die Pläne der Bruchsaler Umgehung B35 Ost regt sich seit Jahren massiver Widerstand, da der neuen Straße große Naturflächen zum Opfer fallen würden. Auch eine Tunnellösung wird von einigen Parteien im Bruchsaler Gemeinderat gefordert.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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