Dehoim in Neulingen: Von Grofe, Hirsch´ und Backkörb´ - Woher die Neulinger ihre Necknamen haben
(ch) Wie in vielen Dörfern üblich, haben auch die Bauschlotter, Göbricher und Nußbaumer ihre Necknamen.
Mit diesen scherzhaft und manchmal auch ein wenig spöttisch gemeinten Bezeichnungen bedenken die Bewohner umliegender Orte ihre Nachbarn.
Leben wie die "Grofe" in Bauschlott
Die Bauschlotter nennt man die „Grofe“, auf Hochdeutsch Grafen, wegen des dort seit 1540 bestehenden Wasserschlosses des Ritters Egloff von Wallstein. Das Wasserschloss ging 1726 in den Besitz der Markgrafen von Baden-Durlach über. Auf seinen Fundamenten errichtete ab 1806 der badische Hofbaumeister Friedrich Weinbrenner das heutige neoklassizistische Landschloss.
Laufen wie die "Hirsch" in Göbrichen
Als die „Hirsch“ müssen sich manchmal noch die Göbricher bezeichnen lassen. Dafür gibt es nach Auskunft des Neulinger Ortshistorikers Peter Dietrich zwei Erklärungen. Eine besagt, dass ein Jäger einst damit geprahlt habe, einen Hirsch erlegt zu haben. Bis sich herausstellte, dass er in Wirklichkeit einen Esel zur Strecke gebracht hatte. Nach einer anderen Deutung sollen die im 19. Jahrhundert von Göbrichen nach Pforzheim pendelnden Goldschmiede langsam wie die „Hirsche“ gelaufen sein.
Backen wie die "Backkörb" in Nußbaum
„Backkörb“ ist der Neckname für die Nußbaumer. Das kam laut Peter Dietrich daher, dass es in dem Ort eine starke Tradition gab, den Brotteig in Backkörben auf dem Kopf ins Backhaus zu tragen. Oft hätten die Frauen sogar auf einem sogenannten Werkbrett mehrere Backkörbe gleichzeitig auf dem Kopf balanciert, so Dietrich.
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Dehoim in Neulingen
Autor:Chris Heinemann aus Bretten |
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