Bei Veronika Muckenfuß finden Tiere, die keiner mehr will, ein gutes Plätzchen
Der Gnadenhof in Großvillars

Veronika Muckenfuß mit ihren Eseln.
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Oberderdingen-Großvillars (ger) Angefangen hat alles mit Katzen. Veronika Muckenfuß unterstützt schon seit Jahren den Kreis privater Tierfreunde Bretten, der sich vor allem um verwaiste, ausgesetzte und verwilderte Katzen kümmert, und nahm so auch Stubentiger, die nicht vermittelt werden konnten, bei sich auf. Seit 2012 wohnt sie nun mit ihrem Mann am Rande von Großvillars. Zum weitläufigen Anwesen, das schon der Vorgängerbesitzer zu einem Bauernhof umgestaltet hatte, gehört die ehemalige Gemeindehalle, die jetzt als Scheune dient. Ringsum schließen sich Weiden und Streuobstwiesen an.

"Das mit den Großtieren war nicht geplant"

„Kaum waren wir da, kam schon ein Pony zu uns, das die Besitzer nicht mehr wollten“, erzählt sie. Bald gesellten sich drei Schafe und zwei Esel dazu. „Das mit den Großtieren war eigentlich nicht so geplant“, schmunzelt sie. „Ich dachte dann: Okay, mach ich halt einen Gnadenhof.“. Wobei sie sich für die Esel bewusst entschieden hatte und in der Zwischenzeit eine neugierige Eselherde von 13 Tieren ihr Eigen nennt. Der Vorbesitzer ließ seine Stallhasen da, denen sie mit großen Freigehegen zu einer artgerechten Bewegungsfreiheit verhalf, und auch Hühner und Schildkröten fanden den Weg zu ihr.

Ein Pferd namens Wanda

Von Heu- und Strohballentürmen aus beobachten einige Katzen den Besuch. Von jedem Tier kann Veronika Muckenfuß eine meist traurige Geschichte berichten. Von Kätzchen, die fast ertränkt worden wären, oder vom Schaf Flöckle, das als eines von drei Lämmchen von einem Mutterschaf zur Welt gebracht wurde. „Da die Mutter nur zwei durchbringen konnte, wurden wir gefragt, ob wir den dritten Drilling nehmen.“ Muckenfuß zog Flöckle mit der Flasche groß und das Schäfchen, längst erwachsen, teilt sich jetzt den Stall mit den vorwitzigen Ziegen Maggie und Hermes. Die Tiere haben immer die Möglichkeit, unterm Dach Zuflucht zu finden, oder rauszugehen, so auch die Esel und Wanda, das Pferd, das nicht gut vor der Kutsche gehen wollte und daher bei seinen früheren Besitzern nicht mehr erwünscht war.

Mit Ruhe und einem Blick fürs Wesentliche

Veronika Muckenfuß ist auf einem Aussiedlerhof aufgewachsen und dachte als junge Frau, dass sie das eigentlich nicht mehr wolle. Als sie aber – da war sie etwa 30 Jahre alt – einen Hund betreute, merkte sie, dass ihr etwas gefehlt hatte. Mit viel Ruhe und einem guten Blick fürs Wesentliche kümmert sie sich nun um die Tiere, die es zu ihr geschafft haben. „Gerade für Großtiere fehlt es vom Tierschutz her an Angeboten“, sagt sie mit Blick auf die Tierheime, die nur für die Aufnahme von Kleintieren ausgestattet sind. Gute Unterstützung findet sie mit ihren Tieren bei der Tierärztin Bea Redinger-Kraus in Bauschlott. Und als examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin – Muckenfuß ist in der Rechbergklinik in Bretten tätig – behandelt sie in der Zwischenzeit manche Wehwehchen auch selbst. „Wir sind gerade voll belegt“, sagt Muckenfuß. Und sie ist offen für Spenden oder eine regelmäßige Unterstützung in Form von Patenschaften für einzelne Tiere.

Autor:

Katrin Gerweck aus Bretten

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