Ferienaktion der Brettener Woche im Rosengarten: "Eine Wissenschaft für sich!"
Das Ferienprogramm der Brettener Woche lud zu einem rund zweistündigen Spaziergang im Rosengarten in Oberderdingen ein. Unter der Leitung von Frida Franke-Ratzsch durften sich Leserinnen und Leser mitten im Rosenparadies eine Auszeit gönnen.
Oberderdingen (hk) Zwischen Lavendel, Rosen und Sommerflieder, im Schutze einer verwunschenen Nische, reckt eine Dame ihr Näschen in die Luft. „Wenn man hier vorbei kommt – gleich duftet’s!“. Es ist Frida Franke-Ratzsch, deren privates Rosenparadies rund 15 Besucher der Brettener Woche Ferienaktion anlockte und mit süßen Düften die Zeit für einen Moment stillstehen ließ. Der Garten darf bereits seit 2009 beim Tag des offenen Gartens besucht werden. Aber auch zu besonderen Anlässen, wie für das Ferienprogramm der Brettener Woche, öffnet sich die eiserne Pforte des 1.500 Quadratmeter großen Gartens.
"Eine Wissenschaft für sich"
Einen Rosengarten anzulegen, sei eine Wissenschaft für sich, betont Ratzsch, die auch der Gesellschaft Deutscher Rosenfreunde angehört. Der wissenschaftliche Aspekt der Rosenpflege zieht sich wie ein roter Faden durch die Führung. Aber immer auf sehr unterhaltsame Weise und mit viel Witz und Charme vermittelt die Rosenliebhaberin ihr Fachwissen. Fast so, als würde man einer guten Freundin zuhören.
Botanisch Interessierte kommen auf ihre Kosten
Wer botanisch interessiert ist, der kann sich die Namen der Rosen anhand der kleinen Schildchen notieren. Auch über den richtigen Boden gibt Ratzsch wertvolle Auskünfte. Da Rosen tiefe Wurzeln schlagen, bevorzugen sie einen lockeren Lehmboden – ein mooriger Boden dagegen sei nicht sehr förderlich. Ein paar Worte über die richtigen Schnitttechniken, ein ganz „heikles“ Thema, dürfen ebenso nicht fehlen. „Die Robusten, die muss man ganz runterschneiden“, empfiehlt die Rosenliebhaberin.
Von der Schönheit der Rosen überwältigt
Besonders angetan sind die Besucher von einer üppig blühenden Pflanze, die in der Abendsonne geheimnisvoll leuchtet: Die blutrote Kletterrose, die den Namen „Amadeus“ trägt. Diese sei eine sehr gesunde und robuste Pflanze, die „wie verrückt wachse“, so Ratzsch. Entlang des Stahlgerüstes, das vom Sohn handgefertigt wurde, blickt „Amadeus“ auf die faszinierten Teilnehmer herab. Eine Teilnehmerin, die von der Schönheit der Pflanzen überwältigt ist, ruft: „Sie haben nur lauter so tolle Sachen“. Und tatsächlich – im Garten befinden sich so viele verschiedene Rosen, dass man am Ende gar nicht mehr mitzählen kann. Ratzsch behält aber gekonnt die Übersicht und schmunzelt: „Mit der Zeit lernt man die Richtigen auszuwählen.“ Die Sonne lacht noch vom Himmel, als sich der Rundgang seinem Ende neigt. Der Abend ist aber noch nicht vorbei. Denn im Anschluss der Führung fand eine Lesung des Autors Johannes Hucke statt. Im kühlen Terrassenhäuschen des Gartens las er unter anderem aus „Kraichgau Stromberg Weinlesebuch“, das für viele Lacher sorgte. Zum Abschluss gibt es dann hausgemachten Rosensaft auf Apfelsaftbasis. Und so verlassen die Besucher das verträumte Plätzchen, den Geschmack von Rosen noch auf der Zunge.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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