Frohsinn-Chor feiert in Jöhlingen
Frohsinn-Fasching im ausverkauften Martinussaal

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Walzbachtal-Jöhlingen (sm) „Endlich! Wir haben das so vermisst!“ So ähnlich begrüßten sich die Besucher der Faschingsveranstaltung des Gesangvereins Frohsinn in Jöhlingen. Der Martinussaal war bis zum letzten Platz besetzt - auch Vertreter des Elferrats vom TSV Jöhlingen, TV Wössingen und der Brettener Bütt waren anwesend - und alle waren gespannt, ob die Mitwirkenden nach drei Jahren wieder so ein Programm auf die Bühne stellen können wie in den Jahren vor Corona. Und was zeichnet diese Faschingsveranstaltung aus? Unter anderem, dass die Mitwirkenden alle aus Walzbachtal kommen und fast alle aktive Sänger aus dem Chor sind.

Bürgermeister a.D. begeistert das Publikum

Gekonnt durch die Veranstaltung führte wieder Moderator und Walzbachtaler Bürgermeister a.D., Karl-Heinz Burgey, der auch mit dem ersten Vortrag als „junger Rentner“ das Publikum begeisterte. Er sinnierte darüber, wer wohl letztes Jahr den Maibaum auf dem Jöhlinger Kirchplatz gefällt habe. Waren es vielleicht die Rentner, die sich morgens in einer Bäckerei in Jöhlingen treffen oder doch die Feuerwehr? Da er ja jetzt mehr Zeit habe, könne er ab und zu mit der Stadtbahn fahren. Auch wenn Stellwerkstörung, Defekt am Fahrzeug, Personalmangel, fehlende Streifenkarten oder kaputte Automaten eine Fahrt verhindern, trichtert ihm die Leuchtschrift an den Bahnsteigen ein, „falls jemals ein Zug kommt, steig ohne Maske nicht ein“. Und dem anwesenden Bürgermeister Timur Özcan bewies sein Vorgänger im Amt, wie eine Sitzung geleitet werden kann, mit der alle einverstanden sind und sogar Beifall klatschen.

Sänger-Ehepaar Sabine Fabry und Alex Burgey

Der Bürgermeister wurde auch im Beitrag vom Sänger-Ehepaar Sabine Fabry und Alex Burgey liebevoll auf die Schippe genommen. Bei dessen Angebot „Rent a Bürgermeister“ hätte er als Getränkelieferant zum ersten Mal was geschafft. Alex berichtete seiner Sabine, dass es ihm gestern beim Kopfstand schwarz vor Augen geworden sei. Er konnte die besorgte Ehefrau aber beruhigen, Grund waren nicht Kreislaufprobleme, sondern sein Ranzen, der ihm vors Gesicht gerutscht ist.

"Der Timur fackelt da nicht lang"

Der „Gemeindearbeiter“, perfekt dargestellt von Thomas Vitt, berichtete gleichsam mitreißend von aktuellen kommunalen Ereignissen. So warnte er das Publikum vor dem neuen Sheriff in Walzbachtal und pries die Deutsche Glasfaser als Heilsbringer an, die schnelles Internet ins Dorf bringen soll. Und in Zeiten, in denen es die Internetplattform NADR nicht mehr gibt, kann man sich auf der Facebook- und Instagramseite des Bürgermeisters informieren („der Timur fackelt da nicht lang“).

Marianne Sauter als geplagte Ehefrau

Von vielen erwartet, lies Marianne Sauter als geplagte Ehefrau die Zuhörer unter anderem an dem Phänomen teilhaben, dass Männer im Kühlschrank nur das finden, was unmittelbar auf Augenhöhe ist. Und bei einem Anruf ihrer Bank wegen eines negativen Kontostands habe sie empört dem Sachbearbeiter mitgeteilt, dass sie ihn vor sechs Wochen bei einem positiven Kontostand doch auch nicht mit einem Anruf belästigt habe. Der Sprachwissenschaftler Gebhard Mang sorgte für die nächsten Lacher. Er machte deutlich, wie kurz und prägnant die deutsche Sprache sein kann. Während in anderen Ländern erklärt werde, dass der Gesprächspartner den letzten Satz bitte wiederholen soll, weil man ihn nicht verstanden habe, heißt es bei uns einfach: „hä“.

Badewasser als Knödel-Wasser

Auch bei der diesjährigen Faschingsveranstaltung waren die Frohsinn-Perlen als lustige mordlüsterne Witwen zugegen, die erst noch eine Zeit lang sitzen müssen, bevor sie wieder die Lippen spitzen dürfen bei Ihrer Männersuche. Diese bereitet aber weitere Schwierigkeiten, als Beispiele wurden Wasserbett und Zölibat genannt. Bei den seit Jahren als Gäste auftretenden Dennis Schmiglewsky und Alexander Mergl in ihrer Paraderolle als Kunigunde und Gerlinde erfuhren die Zuhörer, wie nachhaltig die ältere Generation früher gelebt hat. Das samstägliche Badewasser, in dem sich nacheinander die Familienmitglieder gewaschen haben, benutzte man sonntags noch zum Abkochen der Knödel.

Einlagen von zwei Tanzgruppen

Eingeschoben in die Vorträge waren Einlagen von zwei Tanzgruppen, beide geleitet von Marianne Sauter. Während die Frauen auf ein Medley von ABBA in authentischen Outfits das Publikum begeisterten, zeigten die Männer in Lederhosen zum Abschluss der kurzweiligen Veranstaltung, was man mit Bierkisten alles anstellen kann. Zum großen Finale kamen noch einmal alle Aktiven auf die Bühne, danach wurde mit dem Musiker Lothar aus der Pfalz noch bis in die frühen Morgenstunden getanzt und gefeiert. Der Dank des Gesangvereins geht vor allem an die Aktiven und an die vielen Helfer beim Auf- und Abbau und bei der Bewirtung.

Autor:

Silke Meyer aus Region

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