Was von der Buga bleibt
Gartenzwerge und ein Stadtquartier

Heilbronn (dpa/lsw) Mehr als eine Blumen-Ausstellung sollte sie werden - nach Ende der Bundesgartenschau (Buga) 2019 soll auf dem Gelände in Heilbronn ein lebendiges Stadtquartier entstehen. Als die Schau am 6. Oktober ihre Tore schloss, lebten rund 600 Menschen in den Gebäuden, die teils auch Ausstellung für nachhaltige Architektur gewesen waren. Nach Schätzungen der Buga-Macher am Ende des Jahres müssten es mittlerweile rund 700 Menschen sein. «Wir werden das Gelände voraussichtlich Mitte 2020 komplett an die Stadt übergeben haben», sagte eine Sprecherin.
Den Plänen zufolge können einmal 3500 Menschen dort leben und 1000 arbeiten. Bis Ende 2028 sollen nach Angaben der Stadt, die für den Weiterbau verantwotlich ist, weitere Wohnungen sowie Gewerbeimmobilien und eine Schule entstehen.

2,3 Millionen Besucher in mehr als 173 Tagen

In 173 Tagen waren mehr als 2,3 Millionen Besucher zur Bundesgartenschau auf das einstige Brachland in der Nähe des Heilbronner Hauptbahnhofs gekommen. Laut Stadt bleiben 20 Hektar Grünflächen, 3 Hektar Wasserflächen, 6 Spiel- und Sportanlagen sowie 1,5 Kilometer Uferlandschaften am Neckar dauerhaft erhalten und öffentlich zugänglich.
Auch das Aushängeschild - ein Gartenzwerg mit dem Namen Karl - bleibt mancherorts erhalten. Knapp 80 von insgesamt 150 Zwergen seien zur Ausstellung an Gemeinden im Stadt- und Landkreis Heilbronn sowie in den Landkreisen Schwäbisch Hall, Hohenlohe und Main-Tauber verteilt worden, sagte die Sprecherin. «Die absolute Mehrheit hat sich dafür entschieden, Karl zu behalten oder ihn für einen guten Zweck zu versteigern.»

«Egal ob gesprengt, erhängt, demoliert oder kaputt geschlagen»

Die Macher versteigerten zwei 160 Zentimeter große Karls im Internet, einen in Orange und einen in Pink. Der orange Karl sei für knapp 1800 Euro an einen Unternehmer im Heilbronner Umland gegangen und in den Firmengarten gestellt worden. Der pinke brachte 2820 Euro ein und steht nun wieder auf dem ehemaligen Buga-Gelände. Seine neuen Besitzer waren im April dorthin gezogen und haben die Figur auf ihrem Balkon platziert. «Einige der Zwerge waren leider nach gut einem Jahr im öffentlichen Raum so beschädigt, dass jede Hilfe zu spät kam», sagte die Sprecherin weiter. Zwischenzeitlich seien 20 Karls entwendet, weitere 25 beschädigt worden - «egal ob gesprengt, erhängt, demoliert oder kaputt geschlagen. Über die Gründe dafür können wir nur spekulieren.» Die Buga und einige Gemeinden hätten schon Strafanzeige gestellt, «aber lediglich drei Fälle konnten bisher aufgeklärt werden». Im August musste sich ein junger Mann vor dem Amtsgericht Heilbronn wegen der Entführung einer Figur verantworten. Er wurde zu einer Geldbuße von 800 Euro verurteilt, außerdem musste er zwei Tage Haft in der Jugendarrestanstalt Rastatt absitzen.

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Kraichgau News aus Bretten

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