Serie des NABU Bretten zu Naturthemen
Im August fliegt der Bär

Der Russische Bär ist vor allem im August unterwegs. | Foto: Stefan Bosch
  • Der Russische Bär ist vor allem im August unterwegs.
  • Foto: Stefan Bosch
  • hochgeladen von Kathrin Kuna

Region (red) In einer Artikelserie will der NABU Bretten auf die Vielfalt der Natur und ihrer Lebewesen eingehen und den Leserinnen und Lesern der Brettener Woche/kraichgau.news näherbringen. Als Autor hat der NABU Stefan Bosch gewinnen können. Er ist einer der bekanntesten Arten- und Vogelexperten des NABU, der für seine Verdienste schon die höchste Auszeichnung des Naturschutzbundes, die Lina-Hähnle-Medaille, erhalten hat.

Hauptflugzeit im August

Schwarz-weiß gemusterte Vorderflügel, ziegelrot leuchtende Hinterflügel: Der Russische Bär (Euplagia oder Callimorpha quadripunctaria) ist ein besonders hübscher Schmetterling, der jetzt im August seine Hauptflugzeit hat. Beim sitzenden Falter sind die roten Hinterflügel meistens von den dachförmig geschlossenen Vorderflügeln verdeckt. Die Flügelmuster werden als so genannte Schrecktracht interpretiert, die Fressfeinden die Ungenießbarkeit signalisieren soll. Auf ähnliche Musterungen setzen auch Brauner Bär, Schönbär und Rotes Ordensband. Der lateinische Artname verweist auf die jeweils zwei, sich bei zusammengelegten Flügeln fast berührenden Punkte auf den Vorder- und Hinterflügeln.

Auffindbar an Waldrändern und Waldwegen

Begegnen kann man dem zu den Nachtfaltern und Bärenspinnern gerechneten Schmetterling vor allem an Waldrändern und Waldwegen, sofern es dort ein reiches Blütenangebot hat. Besonders häufig findet man ihn an den rotvioletten Blüten des Gewöhnlichen Wasserdostes, aber auch an Engelwurz, Rossminze, Goldrute, Disteln und dem Sommerflieder. Russische Bären sind eifrige Blütenbesucher und wirken ziemlich gierig, da sie ihren Kopf und Rüssel ständig hin- und herbewegen. Obwohl eigentlich Nachtfalter sind die Bären auch am Tag aktiv und sonnen sich gerne. Bei großer Hitze suchen sie allerdings schattige Stellen auf. Die schwarzen behaarten Raupen, die vermutlich für den Begriff Bär verantwortlich sind, leben an Him- und Brombeeren, Greiskraut, Klee, Taubnesseln und Natternkopf. Sie tragen an den Flanken weiße Punkte und auf dem Rücken einen gelben Streifen und mehrere kleine rot-braune Warzen.

Schwankende Bestände

Der Russische Bär kommt in schwankenden Beständen vor allem im Süden Deutschlands vor. Er steht auf der Vorwarnliste der Roten Liste und ist als eine prioritäre Art in Flora-Fauna-Habitat-Gebieten geschützt. Der Russische Bär wird auch Spanische Fahne oder Spanische Flagge genannt. Genaue Hintergründe für diese Namensgebung waren trotz intensiver Recherche nicht zu eruieren. In früheren Zeiten war es jedoch üblich Bärenspinner nach Städten oder Ländern zu benennen.

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Kraichgau News aus Bretten

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