Jazzstandards und freie Improvisationskunst
Internationales Kraichgau Jazzfestival begann mit einer „Brusl Jazznight“
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- Kraichgau Jazzensemble v.l.: Antoine Spranger (Piano), Jan Prax (Saxofon), Matis Regnault (Kontrabass), Alex Sipiagin (Trompete) und Tobias Frohnhöfer (Schlagzeug)
- Foto: martin stock
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Der Einstieg in das diesjährige internationale Kraichgau-Jazzfestival gelang bestens mit der „Brusl Jazznight“ im ausverkauften Rimolini-Saal der Musik- und Kunstschule Bruchsal (Muks). Thomas Biel, Leiter der Muks Kraichtal und seine Frau Beate hatten eine bunte Mischung zusammengestellt von Jazzern der lokalen Szene verbunden mit solchen, die sich auch schon auf großen Bühnen Meriten verdient haben. Mit dem diesjährigen Festival feiern sie 25 Jahre Jazzfestival im Kraichgau. Vier weitere Konzerte folgen in den kommenden Wochen bis zum 5. April.
Romantisch-melancholische Stimmung mit lateinamerikanischem Flair
Der Abend begann mit der Bruchsaler Gruppe „ChillyJazz“ mit Heidi Gretenkord, Gesang, Wolfgang Wittke, Saxofon, Klarinette und Gesang, Thomas Ries am Piano, Uwe Gretenkord, Akustikbassgitarre und Thomas Winkler am Schlagzeug. Sie präsentierten eine reizvolle Mischung aus zeitlosen Jazzstandards und einfühlsamen Balladen. So recht, um die Beine hochzulegen und bei einem Glas Rotwein die Musik zu genießen. Die Beine hochzulegen, dafür war zu eng bestuhlt, aber das Glas Rotwein gab es bei den aufmerksamen Damen an der Servicetheke der Muks. Und um ins Träumen zu geraten, dafür sorgten die Songs von „ChillyJazz“ mit ihren Musikern und die samtweiche Stimme von Heidi Gretenkord. Sie riefen eine romantisch-melancholische Stimmung hervor bei lateinamerikanischem Flair.
Tango, Samba und drei Gitarren
Mit Klängen aus Mittel- und Südamerika begeisterten auch die drei Gitarristen von „TrioCorde“: Ulrich Meier-Czolk und Harry Jäger mit ihren Konzertgitarren und erneut Uwe Gretenkord am Bass. Tango, Samba und andere Latin-Rhythmen prägten ihren „Tanz auf den Saiten“. Dabei wechselten sich Meier-Czolk und Jäger in der Melodieführung immer wieder nahtlos ab und nahmen die Zuhörerinnen und Zuhörer mit ihren Songs gefangen, bestens unterstützt durch den Bassrhythmus von Uwe Gretenkord. So konnte man sich ganz der Musik hingeben, die Augen schließen, Lebensfreude genießen und das Meer rauschen hören am Strand von Ipanema oder an der Copacabana.
Kraftvoller Sound bei Jazzstandards und Popsongs
Die Peter Klein Group, mit Kurt Eisfeld an den Tasten, Hans-Joachim Grieb am Bass, Steffen Liede am Schlagzeug und natürlich Peter Klein am Saxofon begeisterte durch ihren markanten und kraftvollen Sound das Publikum bei Jazzstandards und bearbeiteten Popsongs. Prägend für ihren Auftritt war das Miteinander und Gegenüber von Bass und Saxofon, wirkungsvoll unterstützt durch ein kreatives Schlagzeug mit Percussion und ein gefühlvolles Klavierspiel. Astrid Tischmeyer begleitete die vier Herren mit zwei Songs und ihrer ausdruckstarken Stimme.
Jazzfeuerwerk aus Klängen und Rhythmen
Ein brillantes Feuerwerk aus Klängen und Rhythmen brannte bei diesem Eröffnungsabend das Kraichgau Jazzensemble ab. Besonderer Gast des Abends war Alex Sipiagin mit seiner Trompete, aus Russland in die USA emigriert. Das Ensemble hatte sich eigens für das Jazzfestival im Kraichgau zusammengefunden und begeisterte das Publikum mit seinem kreativen und druckvollen Jazz. Immer wieder kam es zu „Szenenapplaus“ bei den Solostücken. Mit seinem virtuosen und variantenreichen Spiel präsentierte Jan Prax die ganze Vielfalt des Saxofons. Alex Sipiagin stand ihm mit seiner Trompete in nichts nach und stieß mit seinem Instrument in die höchsten Höhen vor. Mit kreativer Improvisation und immer wieder wechselnden Rhythmen begleitete Tobias Frohnhöfer stets aufmerksam die beiden mit seinem umfangreichen Schlagzeug. Antoine Spranger war mit seinem großen Können am Flügel Melodieführer, Basis und Partner zugleich. Matis Regnault am Kontrabass, eingesprungen für den verhinderten Tilman Oberbeck, Am passte sich mit seinem Improvisationstalent bestens in das Jazzensemble ein.
Am 22. Februar geht's weiter!
Die Eröffnung des Jazzfestivals im Rimolinisaal machte bei allen Jazzfans großen Appetit auf mehr. Das nächste Konzert findet statt am Samstag, 22. Februar, jn der Alten Kelter in Bahnbrücken, Sonnenstraße 10. Es ist ein Doppelkonzert mit dem Pianisten Rainer Böhm sowie dem Jens Düppe Quartett und beginnt um 20 Uhr. Der Eintritt kostet 25 Euro, 15 Euro für Schüler und Studenten. Bestellung per Mail an mail@muks-bruchsal.de oder telefonisch unter 07251/91340. Alle weiteren Konzerte findet man auf der Website www.kraichgaujazz.de mit Konzert-Orten, den Anfangszeiten und den Eintrittspreisen.
Das Kraichgau-Jazzfestival wird unterstützt durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst als Landespartner sowie durch die Sparkasse Kraichgau und zahlreiche weitere Sponsoren.
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Autor:Martin Stock aus Region |
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