Jury würdigt 36-Jährige

Journalistin Mai Thi Nguyen-Kim erhält Jacob-Grimm-Preis

Baden-Baden (dpa/lsw) Die Wissenschaftsjournalistin Mai Thi Nguyen-Kim, das Deutsche Gymnasium in Estlands Hauptstadt Tallinn und das Digitale Wörterbuch Deutsche Gebärdensprache werden am Samstag mit dem Kulturpreis Deutsche Sprache 2023 ausgezeichnet. Zur Ehrung (16.00 Uhr) werden im Kurhaus Baden-Baden viele Gäste erwartet.

Nguyen-Kim ist die erste Naturwissenschaftlerin, die den mit 30.000 Euro dotierten Hauptpreis - den Jacob-Grimm-Preis - erhält. Die Jury würdigte die 36-Jährige für ihre klare, verständliche und moderne Sprache, mit der sie komplexe wissenschaftliche Inhalte einem breiten Publikum sehr gut vermittele. «Zudem hat sie einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der deutschen Wissenschaftssprache für die Bedürfnisse sozialer Medien geleistet und damit auch sehr viele junge Menschen erreicht», hieß es weiter. Die promovierte Chemikerin und Wissenschaftsjournalistin betreibt untere anderem den Youtube-Kanal «maiLab», schreibt populärwissenschaftliche Bücher und ist etwa bei der ZDF-Reihe «Terra X: MaiBrain - Reise ins Gehirn» zu sehen.

Auch Udo Lindenberg erhielt Jacob-Grimm-Preis

Seit 2001 verleiht die Eberhard-Schöck-Stiftung den Kulturpreis Deutsche Sprache, nun erstmals mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung zusammen. Dazu heißt es: «Ausgezeichnet werden Personen, Institutionen und Initiativen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben.» Den Jacob-Grimm-Preis erhielten unter anderem schon Sänger Udo Lindenberg, Autorin Cornelia Funke, Schauspieler Ulrich Tukur und die Band Fantastische Vier.

Der mit 5000 Euro dotierte Initiativpreis für das Deutsche Gymnasium Tallinn soll zahlreiche Initiativen und fantasievolle Ideen würdigen, mit denen die Schule die deutsche Sprache über den schulischen Kontext hinaus fördere und ihr somit einen besonderen Stellenwert innerhalb der estnischen Bildungslandschaft sichere, hieß es weiter. Mit dem undotierten Institutionenpreis für das Wörterbuch der Deutschen Gebärdensprache an der Universität Hamburg zeichnet die Jury eine Arbeit aus, die eine Brücke zwischen deutscher Gebärdensprache und der deutschen Sprache schlage und so allen zugänglich mache.