Misteln breiten sich in Teilen Deutschlands stark aus
Sternenfels (dpa) Misteln sind in manchen Gegenden Deutschlands zur regelrechten Plage geworden. Die Laubholzmistel breite sich seit den 1990er Jahren insbesondere in Süd- und Mitteldeutschland stark aus, heißt es bei der Naturschutzorganisation Nabu. Südlich einer gedachten Linie von der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns Richtung Südwesten bis nördlich des Ruhrgebietes seien die Pflanzen verbreitet, aber auch in Hamburg gebe es starke Ausbreitungstendenzen.
Misteln wachsen mit Hilfe von Saugwurzeln auf anderen Gehölzen wie Obstbäumen und entziehen ihren Wirten Wasser und Nährstoffe. Bei Apfelbäumen kann das nach Angaben der Naturschutzorganisation Nabu unter anderem Wucherungen und krebsartige Schäden hervorrufen.
Klimawandel könnte Ausbreitung erklären
In weiten Teilen Süd- und Mitteldeutschlands weite sich der Befall laut Nabu deutlich aus. Nordwestdeutschland und Teile Bayerns hingegen seien weniger betroffen, insbesondere die Küstenlandschaften kaum und Flächen oberhalb von 1500 Metern nicht. Früher lag die Grenze den Angaben zufolge bei 1000 Metern. Der Klimawandel ist ein Ansatz, um das Ausbreiten der immergrünen Pflanzen zu erklären.
Stefan Bosch vom Nabu Baden-Württemberg hat in Sternenfels - gelegen zwischen Karlsruhe und Heilbronn - Streuobstwiesen. Vor 20 Jahren sei da ein Mistelbusch gewesen, sagte er. «Den habe ich als Besonderheit gezeigt.» Nun seien rund 400 Bäume im Ortsteil Diefenbach befallen.
Autor:Kraichgau News aus Bretten |
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