Wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen
Naturschutzgebiet Zwölf Morgen
Walzbachtal (wb) Im Landkreis Karlsruhe gibt es gerade einmal 41 Naturschutzgebiete. Das sind gar nicht so viele, wie man vielleicht annehmen möchte. Eines davon befindet sich am Rande des kleinen Höllwaldes auf Walzbachtaler Gemarkung. Es heißt Zwölf Morgen und ist knapp 19 Hektar groß. Hier befinden sich zum großen Teil Streuobstwiesen mit alten Bäumen, Hecken und artenreiche Wiesen, die unter besonderem Schutz stehen. Da das Gelände an den nahe gelegenen Wald grenzt und auch sonst eine ruhige Ecke ist, wird es gerne von einheimischem Wild besucht. So kann der Beobachter in den Morgen- oder Abendstunden schon mal auf ein Rudel Rehe treffen. Daher ist es angeraten, die Wirtschaftswege möglichst nicht zu verlassen, um die Tiere nicht unnötig zu stören. Dass auch Wildschweine durch diese Felder streifen, ist an vielen aufgewühlten Wiesenstücken erkennbar.
Namensgebung aus dem Mittelalter
Der Begriff „Morgen“ wurde schon im Mittelalter geprägt und ist heute durch die metrischen Flächeneinheiten weitgehend abgelöst worden. Der „Morgen“ ist ein altes Flächenmaß, das in der Landwirtschaft Gebrauch fand und sich dort gelegentlich noch findet. Ursprünglich war es die Fläche, die mit einem einscharigen Pferde- oder Ochsenpflug an einem Vormittag gepflügt werden konnte.
Die wahre Größe
Allerdings ist der Morgen in Deutschland von Region zu Region immer unterschiedlich groß gewesen. Er maß je nach Land zwischen etwa 2.000 bis zu fast 12.000 Quadratmetern. So war etwa der Preußische Morgen 2.553 Quadratmeter, der Badische Morgen hingegen 3.600 Quadratmeter groß. Auch die Walzbachtaler „Zwölf Morgen“ sind deutlich größer als ihr Name vorgibt und müssten, legt man den Badischen Morgen zugrunde, eher 52 Morgen heißen.
Autor:Werner Binder aus Region |
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