Förderverein veranstaltet Übernahmefeier
Pfarrhof kann Ortsmittelpunkt bleiben

Der Förderverein veranstaltete einen Nikolausempfang im Pfarrhof, getreu dem Motto: „Der Nikolaus bringt kleine Geschenke für unsere Kinder und ein großes Pfarrgelände für uns Bürgerinnen und Bürger!“ | Foto: privat
2Bilder
  • Der Förderverein veranstaltete einen Nikolausempfang im Pfarrhof, getreu dem Motto: „Der Nikolaus bringt kleine Geschenke für unsere Kinder und ein großes Pfarrgelände für uns Bürgerinnen und Bürger!“
  • Foto: privat
  • hochgeladen von Havva Keskin

Kraichtal (hk) Mehr als drei Jahre sind seit der ersten Idee vergangen, und vor allem die letzten zwölf Monate waren für den jungen „Förderverein zum Erhalt denkmalgeschützter Gebäude in Oberacker“ von intensiven Gesprächen und Vereinbarungen geprägt. Das berichten die beiden Vorstandsmitglieder Bernd Sauer und Wolfgang Jirasek auf Anfrage der Brettener Woche/kraichgau.news. Dem Bürgerverein aus Oberacker ist es zu verdanken, dass der historische Pfarrhof mit dem ehemaligen Pfarrhaus den Menschen vor Ort zugute kommt und mit Leben erfüllt wird. Schritt für Schritt verwandelt sich das ehemalige Pfarrhaus mit dem Pfarrhofgelände in ein Bürgerhaus, das allen offen steht.

Nikolausfest mit Symbolkraft

In Abstimmung mit der Evangelischen Kirchengemeinde Oberacker und dem Evangelischen Oberkirchenrat Baden seien kürzlich die Voraussetzungen für die Übernahme des Pfarrgeländes in Stein gemeißelt worden: Am 21. November 2024 wurde bei einem Notartermin der Erbbaurechtsvertrag unterzeichnet. "Somit können wir unsere Vereinsideen nun auch offiziell sukzessive umsetzen", freuen sich Sauer und Jirasek. Das bedeutet gleichzeitig auch, dass das Pfarrhofgelände nun dauerhaft der Dorfmittelpunkt bleiben kann, an dem sich alle Bewohner, Gruppen und Vereine des Ortes begegnen können. Aus diesem freudigen Anlass veranstaltete der Förderverein einen Nikolausempfang im Pfarrhof, getreu dem Motto: „Der Nikolaus bringt kleine Geschenke für unsere Kinder und ein großes Pfarrgelände für uns Bürgerinnen und Bürger!“

Glühwein und ein starkes Gemeinschaftsgefühl

Begleitet von stimmungsvoller, vorweihnachtlicher Musik des Posaunenchors Ober-#%acker unter der Leitung von Frieder Gabriel fand der Empfang großen Zuspruch: Zahlreiche Besucher strömten in den festlich beleuchteten Pfarrhof. Der stimmungsvolle Ortskern von Oberacker, eingerahmt von Bürgerhaus und Andreaskirche, bot dabei eine schöne Kulisse für das Beisammensein. Die Kinder des örtlichen Kindergartens stimmten gemeinsam mit ihren Erzieherinnen Lieder an, um den Nikolaus herbeizusingen – und der heilige Mann in seinem Gewand ließ nicht lange auf sich warten. Mit Süßigkeiten im Gepäck beschenkte er jedes Kind.

Förderverein wächst weiter

Während draußen der frische Winterwind durch den Pfarrhof wehte, zog aus der denkmalgeschützten Scheune der Duft von dampfendem Glühwein herüber und lud zum gemütlichen Verweilen ein. Kinderpunsch und leckeres Essen gab es für das leibliche Wohl natürlich auch. „Jedem Besucher ist bewusst geworden, wie wichtig ein so toll gelegener, zentraler Ortsmittelpunkt mit Scheune und Bürgerhaus für die Gemeinschaft hier in Oberacker ist“, unterstreichen Sauer und Jirasek zufrieden. Und die gelungene Veranstaltung hat ihre Wirkung nicht verfehlt: Der junge Förderverein konnte am Nikolausabend über zehn neue Mitglieder gewinnen und damit die Marke von 200 Mitgliedern überschreiten. Angesichts der Tatsache, dass Oberacker knapp 700 Einwohner zählt, sei dies ein "tolles Ergebnis und eine Anerkennung unserer Idee", so Sauer. Die Resonanz im Ort auf den Förderverein sei positiv und spiegele sich sowohl in der wachsenden Mitgliederzahl als auch in den eingegangenen Spenden wider. Das Arbeitsteam beispielsweise, das für die Gebäudeunterhaltung und Renovierung verantwortlich ist, sei mittlerweile auf über 20 engagierte Personen angewachsen. Besonders deutlich werde die Unterstützung jedoch an der hohen Besucherzahl bei den Veranstaltungen, zum Beispiel in den Sommermonaten.

Finanzielle Hürden vorerst gemeistert

Ein weiteres Jahr liegt nun hinter dem Verein. Die größte Herausforderung und zugleich der zeitintensivste Aspekt des Pfarrhof-Projektes war laut Sauer und Jirasek die Erstellung des Erbbaurechtsvertrages sowie die Beschaffung der notwendigen liquiden Mittel zur Deckung der anfallenden Kosten wie Grunderwerbssteuer, Behördengebühren und sonstige Ausgaben. Durch gezielte Veranstaltungen und zahlreiche Spendenaktionen sei es dem Förderverein gelungen, die erforderlichen finanziellen Mittel zu mobilisieren und damit die Grundlage für die Vertragsunterzeichnung im November zu schaffen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein und der Evangelischen Kirchengemeinde Oberacker sei von Anfang an "sehr vertrauensvoll und äußerst konstruktiv" gewesen. Schon vor über drei Jahren, als die ersten Ideen entstanden, habe sich schnell gezeigt, dass alle Beteiligten das gleiche Ziel verfolgten: eine starke Gemeinschaft in Oberacker, getreu dem Motto „Gemeinsam statt einsam“. "Uns allen ist klar: Wenn wir Menschen zusammenbringen, gibt es viele Gewinner, die Bürgerinnen und Bürger selbst, die Vereine, die Institutionen und auch die Kirche", meinen Sauer und Jirasek.

Förderverein und Kirchengemeinde ziehen an einem Strang

Schon heute zeige sich, dass die Integration von Neubürgern, gleich welcher Herkunft, vor allem durch gemeinsame Begegnungen gelinge. Der Förderverein beschreibt diesen Ansatz so: „Zusammenkommen ist ein Beginn, Zusammenbleiben ist ein Fortschritt, Zusammenarbeiten und gemeinsam feiern ist ein Erfolg“. Ganz in diesem Sinne ziehen die Evangelische Kirchengemeinde Oberacker und der Förderverein an einem Strang. "Diese starke Partnerschaft war auch die Basis für die Gespräche mit dem Evangelischen Oberkirchenrat Baden und somit auch wichtig für die Zustimmung zum Erbbaurechtsvertrag", resümiert der Vorstand.

Förderverein teilt Erfahrungen gerne

Auf die Frage, welchen Ratschlag sie anderen, die ähnliche Projekte zum Erhalt historischer Gebäude ins Leben rufen möchten, geben würden, antwortet der Förderverein: "Wir hatten bereits einige Anfragen von anderen Kommunen über unsere Zielsetzung und über den Prozess der Übernahme." Die Herausforderungen der Kirchen, egal welcher Konfession, seien schließlich die gleichen und es sei wichtig, durch engagiertes ehrenamtliches Handeln eine gute gemeinsame Lösung für die Bürgerschaft zu suchen. "Gerne sind wir Ansprechpartner, um unsere Erfahrungen, aber auch die zu überwindenden Hürden weiterzugeben oder aufzuzeigen. Auf alle Fälle lohnt sich das ehrenamtliche Engagement für diese tolle Sache!"

Information: Die nächsten Dorftreffs auf dem Pfarrhof finden im neuen Jahr am 24. Januar, 21. Februar und 28. März 2025 statt.

Der Förderverein veranstaltete einen Nikolausempfang im Pfarrhof, getreu dem Motto: „Der Nikolaus bringt kleine Geschenke für unsere Kinder und ein großes Pfarrgelände für uns Bürgerinnen und Bürger!“ | Foto: privat
Im idyllischen Pfarrhof fanden über die Sommermonate viele Veranstaltungen für die Dorfgemeinschaft statt. Foto: Archiv | Foto: privat
Autor:

Havva Keskin aus Bretten

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

13 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Aktuelle Sonderthemen

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.