Ferienprogramm der Brettener Woche
Von gewaltigen Maschinen und riesigen Papierbahnen
Heilbronn (hk) Ausgerechnet an dem Tag, als Andreas Gude eine etwa 18-köpfige Gruppe aus und rund um Bretten durch das Druckhaus des Medienunternehmens Heilbronner Stimme führen soll, steht eine Druckanlage still. Zum Glück nur wenige Minuten – das Problem konnte innerhalb kürzester Zeit behoben werden. So konnten alle rechtzeitig dabei zusehen, wie sich die gewaltigen Maschinen wieder in Gang setzten und die Papierbahnen durch den Druckturm zogen. Fasziniert vom Anblick der Drucktechnik zückten viele ihre Handys aus der Hosentasche, um den Moment einzufangen, wie die neueste Ausgabe der Brettener Woche über Transportketten ihre lange Reise zu ihren Leserinnen und Lesern antritt.
Rund 40.000 Zeitungsexemplare pro Stunde werden gedruckt
Zwischen 22 und 2 Uhr werden dann täglich die neuen Ausgaben der Heilbronner Stimme, Hohenloher Zeitung und Kraichgau Stimme gedruckt. Bis zu 40.000 Zeitungsexemplare pro Stunde kann die Rotationsdruckmaschine drucken. „Wenn die Zeitung morgens im Briefkasten liegt, komme ich beruhigt im Druckhaus an, denn dann weiß ich, dass alles gut gelaufen ist“, verrät Gude mit einem Lachen den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Brettener Woche-Ferienprogramms.
Zeitungsseiten kommen digital im Druckhaus an
Mit dem Geruch von Druckfarbe und Maschinenöl in der Nase folgen sie ihm weiter durch die Hallen des Gebäudes und erfahren dabei allerlei Interessantes. Wenn die Redakteure und Grafiker der Brettener Woche jeden Mittwochmorgen die Zeitungsseiten mit Texten, Bildern und Anzeigen gefüllt haben, wird die Ausgabe „fix und fertig“ digital in das Druckhaus nach Heilbronn geschickt. Dann geht die Arbeit im Druckhaus mit der Herstellung der Druckplatten erst so richtig los. Zum Druck einer der vier Grundfarben (Blau, Gelb, Rot, Schwarz) wird jeweils eine Druckplatte verwendet. Diese nimmt die fetthaltige Farbe nur an den Stellen auf, an denen die Farbe auf der Zeitungsseite landen soll.
200 Kilogramm Farbe werden benötigt
Damit die Druckplatten geschont werden, wird die „Schablone“ Farbe für Farbe auf einen Gummizylinder gedruckt. Diese walzen dann über die langen Papierbahnen und wenn die vier Farben wie gewünscht exakt übereinander liegen, entsteht eine farbige Zeitungsseite. Nach diesem „Offset“-Verfahren wird also jede Seite viermal bedruckt. „Das Papier und die Druckplatte haben also niemals Kontakt zueinander“, betont Gude. Damit am Ende jeder zufrieden ist mit der Zeitung, prüfen Mitarbeiter der Druckerei in regelmäßigen Abständen, ob die Farben auf dem Zeitungspapier so wirken, wie auf den digitalen Zeitungsseiten aus Bretten. Für den kompletten Druck der Brettener Woche werden etwa 200 Kilogramm Farbe benötigt.
Gedruckt wird im „Rheinischen Format“
Gedruckt werde im Übrigen im sogenannten „Rheinischen Format“, wie Gude wissen lässt. Dieses ist im Vergleich zum „Berliner Format“, das als etwas handlicher gelte, etwas größer. „In der Berliner Straßenbahn hat man eben nicht so viel Platz, um beim Lesen die Arme ganz weit ausstrecken zu können“, scherzt er. Das Druckpapier wird jeden Tag durch Lkws angeliefert, bezogen wird es Papier unter anderem aus Deutschland oder Tschechien. Eine Papierrolle kann bis zu 1,4 Tonnen wiegen und eine Papierbahn von 20 Kilometer Länge aufwickeln. Im Millisekunden-Bereich wird der Anfang einer Papierrolle auf das Ende der anderen Papierrolle gelegt, sodass ohne Verzögerung weiter gedruckt werden kann, sobald sich das Papier dem Ende zuneigt.
Noch mehr Angebote im diesjährigen Ferienprogramm von Brettener Woche und kraichgau.news finden Sie hier.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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