Zwei Orte mit gemeinsamer Vergangenheit
Wössinger und Dürrenbüchiger auf dem Lugenberg
(wb) Zur Kirchweih der Dörfer Dürrenbüchig und Wössingen haben sich die beiden Verwaltungen etwas Besonderes einfallen lassen. Zwei zeitgleiche Führungen mit historischem Hintergrund mit einem Treffen auf dem gemeinsamen Hausberg wurden angeboten. Wer wäre da besser geeignet als die beiden profunden Kenner der Geschichte der beiden Orte Wolfgang Eberle und Gerhard Rinderspacher. Die beiden Gruppen starteten von den jeweiligen Ortsverwaltungen in Richtung Lugenberg. Außergewöhnlich groß war das Interesse, sodass über 50 Teilnehmer gezählt wurden.
Geschichte und Geschichten
Dass es schon auf dem Weg vieles über die Vergangenheit zu erzählen gab, versteht sich dabei von selbst. So wurde die Wanderung auf den Lugenberg für die Teilnehmer eher zum kurzweiligen Spaziergang. Dabei reichte das Spektrum der Informationen von der keltischen und römischen Besiedlung über die Zeit der Kurfürsten und Markgrafen bis hin zu den traurigen Ereignissen des 2. Weltkrieges. Letztere dokumentieren sich gerade auf dem Lugenberg in Form von ehemaligen Flakstellungen deren Bunkerreste noch heute teilweise sichtbar sind.
Zusammentreffen auf der Anhöhe.
Auf dem immerhin 266m über N.N befindlichen „Gipfel“ trafen die beiden Gruppen zusammen. Bei Kaiserwetter und prächtiger Aussicht gab es hier einen kleinen Imbiss und die Möglichkeit des persönlichen Austausches. Hierzu ist noch zu erwähnen, dass es die Frauen der beiden Guides sind, die im Hintergrund ihren Männern zur Seite stehen. Während Claudia Eberle ihren Mann, wie schon seit längerem, mit Hintergrundwissen und Recherchen unterstützt, hat sich Irene Rinderspacher um oben genanntes leibliches Wohl verdient gemacht.
Gemeinsames und Trennendes
Die Kirchweih zum selben Datum ist längst nicht die einzige Gemeinsamkeit der beiden Orte. Auch sonst gibt es mehr Verbindendes als Trennendes. Dürrenbüchig wurde vor gut 300 Jahren von Wössingen aus besiedelt. Gut erkennbar ist dies noch heute an den häufigen Familiennamen, die in beiden Orten zu finden sind. Früher mussten sich die Dürrenbüchiger Kirchgänger in Ermangelung einer eigenen Kirche auf den Weg ins damalige Oberwössingen machen, um in der Schlossstraße, gemeinsam mit den Wössingern, Gottesdienst zu feiern. Die Route dorthin führte über den Lugenberg und durch die dort befindlichen Kraichgau-typischen Hohlwege. Seit der Gemeindereform zu Beginn der 1970er Jahre gehören die Orte zu jeweils anderen politischen Gemeinden. Während Wössingen in der Wortschöpfung Walzbachtal seine neue Heimat gefunden hat, haben sich die Dürrenbüchiger für Bretten entschieden. Diese Verbandelungen waren seinerzeit durchaus umstritten, heute jedoch hat man sich längst mit den Gegebenheiten arrangiert.
Autor:Werner Binder aus Region |
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