Städtisches Frühalarmsystem (FAS)
App warnt Bruchsaler vor Starkregen-Gefahr

Um rechtzeitig über Starkregen-Gefahren informiert zu sein, können sich Bürgerinnen und Bürger in Bruchsal eine App herunterladen. | Foto:  SKT Studio – stock.adobe.com
  • Um rechtzeitig über Starkregen-Gefahren informiert zu sein, können sich Bürgerinnen und Bürger in Bruchsal eine App herunterladen.
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Bruchsal (red) Es ist 18.56 Uhr, als die erste Alarmstufe für Helmsheim von der FAS-App ausgelöst wird. 22 Minuten später folgte der Bruchsaler Nord-Osten. Innerhalb von einer knappen Stunde waren alle Stadtteile auf Alarmstufe eins – Starkregen Vorwarnung.

Bevölkerung bei Hochwassergefahr rechtzeitig warnen

Ab 19. 50 Uhr, also keine zehn Minuten nachdem der letzte Stadtteil auf Stufe eins gesetzt wurde, wurde der Bruchsaler Nord-Westen auf Stufe 2 – Überflutungsgefahr hochgestuft. Bis um 20.22 Uhr schließlich alle Stadtteile Stufe 2 erreicht hatten. Der Bruchsaler Nord-Westen wurde bereits um 20.10 Uhr auf Alarmstufe 3 – Sturzgefahr hochgestuft. Der Starkregen und das daraus resultierende Hochwasser im August haben erneut gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Bevölkerung bei Hochwassergefahr rechtzeitig gewarnt wird.

App warnt rechtzeitig vor gefährlichem Starkregen

Die Stadt Bruchsal hat zu diesem Zweck im Jahr 2020 über das Unternehmen Spekter ein Starkregen-Frühalarmsystem (FAS) installieren lassen. Das System erkennt lokale und kleinräumige Starkregen und trägt dazu bei, Bürgerinnen und Bürger frühzeitig zu alarmieren. So verschafft die App der Bevölkerung eine entsprechende Vorwarnzeit, bevor das Ereignis tatsächlich akut eintrifft.

Sensoren messen Niederschlag und Pegelstände

Wie funktioniert die Warn-App? In Bruchsal und seinen Stadtteilen wurden Niederschlagssensoren und Pegelstationen an definierten Stellen angebracht. So werden neben dem aktuellen Niederschlag auch die Pegelstände der Saalbach in Echtzeit gemessen. Das Frühalarmsystem speichert und analysiert die erhobenen Daten in Sekundenschnelle. Wenn sich aufgrund der aktuellen Datenlage ein Hochwasserereignis abzeichnet, warnt das Frühalarmsystem alle angemeldeten Nutzerinnen und Nutzer. Dabei wird zwischen drei Stufen unterschieden: Stufe eins ist eine Starkregen-Vorwarnung, Stufe zwei eine Warnung vor Überflutungsgefahr und ab Stufe drei besteht Sturzgefahr.

Bürger können sich über eine App warnen lassen

Aus rechtlichen und funknetztechnischen Gründen bleibt eine Alarmierung per SMS und Anruf den
Einsatzkräften und vulnerablen Gruppen vorbehalten. Eine Alarmierung der Bürgerinnen und Bürger wird über die moderne, digitale Lösung der App ermöglicht. Interessierte müssen sich hierzu nur die App im Playstore ihres jeweiligen Anbieters herunterladen.

Keine Registrierung mehr erforderlich

In der neuen Version der App ist eine Registrierung mit Passwort nicht mehr erforderlich. Dies ermöglicht eine noch bürgerfreundlichere Nutzung des Service. Die wichtigsten Infos und den Link zum Herunterladen der App finden die Bruchsalerinnen und Bruchsaler auf der städtischen Website unter https://www.bruchsal.de/warn-apps.

Mehr als 1.000 Warnungen gingen raus

Am 13. August wurden von der App 392 SMS versendet, 42 Voicecalls an Verwaltung und Rettungskräfte getätigt und 729 Push Notifications an App-Nutzer ausgespielt.

Die App ist auch für Bürgerinnen und Bürger in Bretten erhältlich: Die Melanchthonstadt arbeitet mit demselben System und hat das Starkregen-Frühalarmsystem (FAS) in 2019 als erste Kommune in Baden-Württemberg eingeführt.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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