Bürgermeisterwahl Oberderdingen: Kandidaten stellen sich Fragen der Bürger
Vor rund 1.000 Zuschauern in der Oberderdinger Aschingerhalle hatten sich am gestrigen Dienstag, 15. Januar, die vier Kandidaten der Bürgermeisterwahl in Oberderdingen offiziell vorgestelltt. Teil der Vorstellung war auch eine große Fragerunde.
Oberderdingen (swiz) Vor rund 1.000 Zuschauern in der Aschingerhalle hatten sich am gestrigen Dienstag, 15. Januar, die vier Kandidaten der Bürgermeisterwahl in Oberderdingen offiziell vorgestellt (Lesen Sie dazu auch unseren weiteren Artikel). Nach einem Eingangsstatement stellten sich der amtierende Bürgermeister Thomas Nowitzki, Basem Mriesh, Unternehmensberater aus Grafenhausen, Reinhard Schiek, selbstständiger Künstler und UBO-Gemeinderat aus Oberderdingen sowie Sebastian Berdelmann, stellvertretender Lagerleiter aus Oberderdingen den über 30 Fragen der Bürger.
Wohnungsbau in der Diskussion
Ein oft wiederkehrendes Thema war bei den Fragenden der Wohnungsbau in Oberderdingen. Wie er denn größere Grundstücke, die momentan noch in Privatbesitz seien, für den kommunalen Wohnungsbau nutzbar machen wolle, wurde beispielsweise Reinhard Schiek gefragt. Man müsse den Besitzern dieser Flächen, dies seien zumeist ältere Menschen, eben Alternativen bieten, antwortete dieser. "Das kann eine Eigentumswohnung sein, in die sie dann ziehen können", so Schiek. Geld sei in diesen Fällen eher weniger von Interesse. Beim Wohnungsbau selbst, setze er dann auf einfache Bauten. "Wir müssen lernen, für 1.000 bis 1.500 Euro pro Quadratmeter zu bauen", so Schiek. Auf diesen Vorschlag folgte der direkte Konter des amtierenden Bürgermeisters Nowitzki. "Für 1.000 Euro pro Quadratmeter baut man in Baden-Württemberg vielleicht einen Hasenstall, aber keine Häuser." Er setze vielmehr weiter auf die 2008 gegründete Kommunalbau. Inzwischen lebten schon 226 Menschen in Objekten der Gemeinde. Tendenz steigend.
Quo vadis Naturerlebnisbad?
Auch das Naturerlebnisbad Flehingen war Thema der Fragerunden. Drei Mal waren die Besucher des Flehinger Naturerlebnisbads 2018 vor verschlossenen Toren gestanden. Die Anordnungen des Kreisgesundheitsamts führten zu offenem Streit mit der Gemeinde über die der Wasserqualität zugrunde gelegten Bewertungskriterien. "Uns ist klar, dass 2018 kein gutes Jahr für das Bad war", gab Nowitzki in seiner Antwort zu. Man werde allerdings Anfang Februar einen runden Tisch mit allen Verantwortlichen sowie Sachverständigen veranstalten, um eine negative Wiederholung in 2019 auszuschließen. "Wir werden es besser machen", versprach Nowitzki.
"Oberderdingen grüner machen"
Ein weiterer Bürger bemerkte, er fände es zwar gut, dass es mehrere Kandidaten gebe, wolle aber wissen, warum man denn überhaupt einen Wechsel im Rathaus einleiten solle. Natürlich laufe es in Oberderdingen schon jetzt sehr gut, betonte Kandidat Basem Mriesh. "Aber man kann alles noch besser machen. Ich würde Oberderdingen zum Beispiel gerne noch grüner gestalten und mich um die Anwerbung eines Kinderarztes bemühen." Diese Auskunft reichte einem Bürger jedoch nicht. Er wollte noch einmal detailliert wissen, wie sich die drei Herausforderer die Führung einer Verwaltung mit rund 200 Angestellten vorstellten. "Wir haben im Rathaus schon sehr fähige Leute. Die zu führen traue ich mir absolut zu", gab sich Schiek überzeugt. Ganz anders Sebastian Berdelmannn: "Ich muss gestehen, ich traue mir nicht zu, das aus dem Stand zu leisten", gab er entwaffnend ehrlich zu. "Aber ich weiß, dass im Rathaus ein fähiges Team arbeitet, dass mir hilft." Keinerlei Bedenken gibt es in dieser Thematik dagegen bei Mriesh. "Ich habe in meinem Beruf schon hunderte Leute geführt", gab sich der Hotel Business Administrator überzeugt. Dies werde ihm keine Schwierigkeiten machen.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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