Sperrung zwischen Wössingen-Ost und Wössingen-West
CDU Walzbachtal kritisiert Behörden wegen Verkehrsplanung

Die B 293 wird ab Montag, 7. August, zwischen den Ausfahrten Wössingen-Ost und Wössingen-West für eine Sanierung der Fahrbahndecken und Brücken gesperrt.  | Foto: Thomas Söllner - stock.adobe.com
  • Die B 293 wird ab Montag, 7. August, zwischen den Ausfahrten Wössingen-Ost und Wössingen-West für eine Sanierung der Fahrbahndecken und Brücken gesperrt.
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Walzbachtal-Wössingen (kuna) Die B 293 wird ab Montag, 7. August, zwischen den Ausfahrten Wössingen-Ost und Wössingen-West für eine Sanierung der Fahrbahndecken und Brücken gesperrt. Damit stehen sowohl den Verkehrsteilnehmern als auch den Anwohnern von Wössingen weitreichende Folgen bevor, die von der CDU Walzbachtal kritisiert werden. In einem offenen Brief wendet sich der Fraktionsvorsitzende Tino Villano an das Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe, das Landratsamt Karlsruhe und an die Walzbachtaler Stadtverwaltung und bemängelt eine fehlende Kommunikation vonseiten der beteiligten Behörden sowie ein steigendes Verkehrsrisiko, das im Ortsteil Wössingen durch die geplanten Umleitungen bevorsteht.

Zahlreiche parallele Baumaßnahmen

In die Sperrung der B 293 zwischen Wössingen-Ost und Wössingen-West reihen sich weitere offene Baustellen ein. Denn parallel dazu ist ab 7. August eine Sanierung der Fahrbahndecke am Knoten B 35 / B 293, am unweit entfernten "Karlsruher Dreieck", geplant. In einem ersten Bauabschnitt wird damit die Zufahrt der B 293 in Richtung Walzbachtal voll gesperrt. Anwohner aus Dürrenbüchig können während dieser Phase laut RP nur über die L 571 von und nach Dürrenbüchig fahren. Im Ortsteil Wössingen finden zusätzlich innerörtliche Bauarbeiten statt, denn im Kreuzungsbereich "Falltor" wird derzeit ein Kreisverkehr neu gebaut. Der Verkehrsfluss wird dabei durch die Nebenstraßen geleitet und führt unter anderem an einem Kindergarten vorbei.

Bürgerinitiative kritisiert Verkehrslage in Wössingen

Aufgrund der bereits vorherrschenden Verkehrslage in Wössingen hat sich eine Bürgerinitiative (BI) gegründet, die den Verkehr in den Nebenstraßen, den Lärm und den stockenden Verkehrsfluss mit den daraus resultierenden Folgeschäden an der Bausubstanz der Straßen, der Gehwege und an den Häusern kritisiert. Ebenso wird ein gestiegenes Verkehrsrisiko für Schulkinder beklagt, deren Schulwege bereits ohne Sperrung der B 293 weitaus dichter befahren seien.

Fehleinschätzung der Behörden

Am Donnerstag, 20. Juli, hat es laut CDU Walzbachtal auf Initiative der Stadtverwaltung eine Bürgerschaftsanhörung mit Ortsbesichtigung gegeben, an der Vertreter der BI, des RP, der Polizei sowie des Landratsamtes teilgenommen haben. Dennoch, so Villano, bleibe es bei den wesentlichen Kritikpunkten der CDU, die eine mangelnde Informationslage und eine mangelnde Verkehrsplanung betreffen. Demnach halten es die Fraktionsmitglieder für eine Fehleinschätzung der Behörden, dass die kommende Baustelle nicht zu Mehrverkehr in den Nebenstraßen von Wössingen führen würde. Diese Einschätzung hätte wiederum dazu geführt, dass das RP keine weiteren Maßnahmen zur Verkehrssicherung in Betracht gezogen hätte. Auch die Belange der Stadtverwaltung, die es in einem frühen Stadium der Projektplanung gegeben habe, seien vom RP nicht berücksichtigt worden.

Mangelnde Umleitungsplanung

Weiterhin kritisiert die CDU den späten Zeitpunkt der Bürgerschaftsanhörung. Dies würde verdeutlichen, "dass Punkte wie die Schulkindwege, die Verkehrssicherheit oder der Verkehrsfluss nicht im Vorfeld in die Planung der Umleitung berücksichtigt und kommuniziert worden sind." Die Fraktion würde aus den Gesprächen ableiten, dass die derzeitige Vollsperrung der Hauptstraße in Wössingen bei der bevorstehenden Sanierung der B 293 nicht beachtet worden sei. 

CDU zweifelt zeitliche Planung an

Villano schreibt weiterhin, dass die CDU auch die zeitliche Planung der Sanierung anzweifle. Ursprünglich sollte die Vollsperrung der B 293 demnach bereits zum 30. Juli beginnen, der Start sei jedoch auf den 7. August verschoben worden. "Eine rechtzeitige Umsetzung der Verkehrsreduzierungs- und Verkehrssicherungsmaßnahmen, inbesondere in der anstehenden Ferienzeit, zweifeln wir an", führt Villano aus. Außerdem, so heißt es in dem Schreiben, sei der Beginn der Baustelle aufgrund des derzeitigen Zustandes der Straßendecken und Brücken aus Sicht der CDU auch sechs Monate später denkbar gewesen.

Unternehmen nicht durch Behörden informiert

Die CDU hat nach eigenen Angaben auch Gespräche mit den ortsansässigen Unternehmen geführt, darunter mit Opterra, der Prefag und dem Rewe-Markt. Diese seien, ebenso wie die Landwirte, auf Logistik und Dienstfahrten angewiesen, die normalerweise über die B 293 und die L 571 geführt werden. Im Austausch mit den Unternehmen sei klar geworden, dass diese von keiner Behörde über die anstehenden Sperrungen und Umleitungen sowie über deren Dauer informiert worden seien.

Unternehmen müssen Umwege in Kauf nehmen

Auch die Sanierung der L 571, die im Anschluss an die Sanierung der B 293 erfolgen soll, sei nicht mitgeteilt worden, habe aber "erhebliche Auswirkungen auf den Logistikverkehr", so die CDU. So müsste etwa die Firma Prefag einen Umweg über Pfinztal und Königsbach fahren, um Material von Wössingen-West nach Wössingen-Ost zu transportieren. Auch Landwirte müssten zu Erntezeiten einen Umweg in Kauf nehmen, da die Ortsnebenstraßen für die großen Maschinen nicht breit genug seien. Opterra müsse wiederum viele Lieferanten und selbstabholende Kunden rechtzeitig über die Umfahrung informieren, die nun alternativlos durch den Ort führen würde.

"Verzögerungen in Lieferketten und Zeitverzug auf Baustellen zu befürchten"

Aus Sicht der CDU sei es nicht nachvollziehbar, dass die Unternehmen und Landwirte nicht im Vorfeld involviert wurden, um frühzeitig mögliche Umleitungen zu besprechen und rechtzeitig die externen Speditionsfirmen informieren zu können – zumal das RP und das Landratsamt bei vielen Unternehmen als Überwachungs- und Genehmigungsbehörde agiere. "Wenn aufgrund  längerer Fahrtstrecken und Fahrtzeiten Produktionsabläufe beeinträchtigt werden oder Baustellen mit weniger Zement pro Tag beliefert werden, sind Verzögerungen in Lieferketten und Zeitverzug auf Baustellen zu befürchten", hält die CDU fest.

Autor:

Kathrin Kuna aus Bretten

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