Unter Brettener Beteiligung
denkmalnetzBW in Stuttgart gegründet

Die Gründungsmitglieder des denkmalnetzBW in Stuttgart | Foto: Florian Kübler
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  • Die Gründungsmitglieder des denkmalnetzBW in Stuttgart
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Stuttgart (red) Mehr als 170 Vertreterinnen und Vertreter von 30 Verbänden, Institutionen, Vereinen, Stiftungen, Unternehmen, Denkmaleigentümern und dörflichen Initiativen kamen am Freitag, 15. März, zur offiziellen Gründung des denkmalnetzBW im Haus der Architektinnen und Architekten in Stuttgart zusammen.

Initiiert von Landtagsabgeordneter Barbara Saebel

Stellvertretend für Einzelkämpfer und kleine Vereine unterzeichnete Rainer Dosch von der Altstadtrettung Bretten das Gründungsdokument des Denkmalnetzes Baden-Württemberg.  „Ein großer Tag“, so Barbara Saebel, die Sprecherin für Denkmalschutz und Kulturerbe der Grünen-Landtagsfraktion, die den neuen Verbund 2022 mit dem ersten landesweiten Treffen der Denkmalszene als grün-schwarze Anhörung im Landtag initiiert und in Zusammenarbeit mit der Architektenkammer BW auch die Veranstaltung organisiert hatte.

"Es ist Realität, dass vieles abgerissen wird"

Wie das denkmalnetzBW mitteilt, wolle es in die Gesellschaft wirken und Bewusstsein für das Erbe in Baden-Württemberg schaffen. Das Landesdenkmalamt sei dabei Kooperationspartner. „Es ist noch immer Realität in den Gemeinden, dass vieles abgerissen wird. Somit müssen wir Nutzeranforderungen und Bestand besser zusammenbekommen“, so Saebel.

"Staat kann das nicht allein"

Christian Schneider, Amtschef des Ministeriums Landesentwicklung und Wohnen, zeigte sich „positiv überrascht von der Resonanz auf die Initiative“ und hob die Bedeutung des Miteinanders in diesem oft strittig diskutierten Themenfeld hervor. „Denkmalpflege und Denkmalschutz sind staatliche Aufgaben, aber der Staat kann das nicht allein. Das Zusammenspiel ist so wichtig“, so Schneider. Prof. Dr. Ulrike Plate vom Landesamt für Denkmalpflege erwartet in dem denkmalnetzBW einen „starken Partner auf Augenhöhe“.

"Es ist nicht jedem klar, was er verliert"

„Das denkmalnetzBW ist unglaublich heterogen. Schon im Netzwerk selbst müssen wir uns auf pragmatische Lösungen verständigen“, so Carmen Mundorff, Geschäftsführerin Architektur und Baukultur der Architektenkammer BW, die die Veranstaltung moderierte. Gerade drei Prozent aller Hochbauten in Deutschland seien Baudenkmäler, doch die bloße Zahl bilde nicht annähernd den Wert der Identitätsstiftung ab, so die Denkmalschutz-Referentin der AKBW, Dr. Diana Wiedemann. „Es ist nicht jedem klar, was er verliert, wenn die Baudenkmale fehlen.“

Breites Aufgabenspektrum

Die Aufgaben seien deshalb groß: Der Erhalt der Innenstädte und Ortsbilder sowie ungenutzter und verwahrloster Denkmale, eine überbordende Bürokratie mit langen Genehmigungsdauern, fehlende Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten in Baden-Württemberg und zuletzt die Diskussion um den Klimabeitrag von Baudenkmalen haben den Wunsch nach einer baden-württembergischen Denkmal-Lobby wachsen lassen. Vorbilder gibt es in Bayern (seit 2012) und Sachsen (seit 2022), das neueste Denkmalnetz in Mecklenburg-Vorpommern wurde im Januar 2024 gegründet.

Sprachrohr für die Denkmalszene

Das nun neu gegründete denkmalnetzBW soll als Sprachrohr für die Denkmalszene dienen und so den Wert von Denkmalerhalt für Kultur, Klima und Gesellschaft herausstellen. Gleichzeitig soll der fachliche Austausch gefördert und landesweit Strukturen geschaffen werden sowie Aus- und  Fortbildungsmöglichkeiten gebündet und neu aufgebaut werden.

Über die (noch im Aufbau befindliche) Plattform www.denkmalnetz-bw.de sollen Informationen ausgetauscht sowie Arbeitskreise und Jahrestreffen online und in Präsenz organisiert werden. Verschiedene Mailverteiler tragen die Erkenntnisse ins Land.

Die Gründungsmitglieder des denkmalnetzBW in Stuttgart | Foto: Florian Kübler
Die Landtagsabgeordnete Barbara Saebel (Grüne) sowie Rainer Dosch von der Altstadtrettung Bretten (von links) | Foto: Florian Kübler
Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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