Flurbereinigung veränderte die Landschaft
Die Kraichgauer „Handtücher“ sind verschwunden
Kraichgau(wb) Schaut man über die Hügel des Kraichgaus, so hat sich die Landschaft im Vergleich zu den Nachkriegsjahren deutlich verändert. Einen Großteil trug dazu die in der Region während den späten 1960er Jahren begonnene Flurbereinigung bei. Die Grundbesitzer bekamen ihre kleinen Äcker, von Amts wegen, zu möglichst großen Flächen zusammengelegt. Einzig einige Streuobstwiesen behielten ihren alten Charakter. Klein- oder Feierabendbauern hörten nach und nach auf, heute gibt es so gut wie keine mehr. Die meisten dieser Grundstückbesitzer haben ihre landwirtschaftlichen Flächen längst an bäuerliche Großbetriebe verpachtet.
Wenige Landwirte bestellen große Flächen
Von den einstigen bunten Flickenteppichen, den sprichwörtlichen Handtüchern, ist nichts mehr übrig geblieben. Dies lässt sich in diesen Frühlingstagen, in denen auf den Feldern langsam die Saat heranwächst, besonders gut beobachten. Wirtschaftliche Zwänge trugen sicher ihren Teil zum Wandel bei. Natürlich verlor die Landschaft dadurch auch ihre Vielfalt, denn bestimmte Fruchtsorten werden so gut wie nicht mehr angebaut. Den Kartoffelanbau zum Beispiel übernehmen inzwischen im großen Stil die Pfälzer Nachbarn. So überziehen heute weite, zusammenhängende Felder die Landschaft in der Region und aus den Handtüchern sind Badelaken im XXL-Format geworden.
Autor:Werner Binder aus Region |
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