Ein autarker Kindergarten? - Gemeinde prüft innovatives Energiekonzept

Der Kindergarten in Kieselbronn soll saniert werden. ch | Foto: ch
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Kieselbronn (swiz) Das Thema „Energie” und die damit verbundenen Kosten sind heutzutage in aller Munde. Denn stetig steigende Energiepreise machen nicht nur Privatleuten, sondern auch den Kommunen immer mehr Sorgen. Um sich dieses Problems zumindest teilweise zu entledigen, lässt die Gemeinde Kieselbronn für die notwendige Sanierung ihres Kindergartens Regenbogen gerade ein zukunftsweisendes Projekt prüfen. Ziel ist es, den Kindergarten in seiner Energieversorgung weitgehend autark zu machen.

Leuchtturmprojekt für Deutschland

Dazu hat man sich in Kieselbronn prominente fachliche Unterstützung geholt. „Wir haben den bekannten Energie- und Zukunftsforscher, Professor Timo Leukefeld, hinzugezogen. Er untersucht nun, ob das Gebäude im Hinblick auf Lage, Dachform und Sonnenverlauf überhaupt für ein solches Projekt geeignet ist”, erklärt Heiko Faber, Bürgermeister von Kieselbronn. Sollten die genannten Faktoren alle zutreffen, die Projektkosten im vorgesehenen Rahmen bleiben und schließlich der Gemeinderat dem Konzept zustimmen, könnte in Kieselbronn durchaus ein Leuchtturmprojekt für Deutschland entstehen.

Langzeitwärmespeicher soll Kosten reduzieren

„Bei unserem Kindergarten geht es beim Thema 'Energie' ja in erster Linie um Wärme und um Strom”, sagt Faber. „Die Wärme ist dabei der größte Kostenfaktor, den wir haben.” Um diesen Faktor deutlich zu reduzieren, könnte in den Kindergarten ein so genannter Langzeitwärmespeicher integriert werden. Dieser kann Wasser über eine lange Zeit heiß halten und versorgt somit unter anderem die Heizung im Gebäude. Das Wasser wird dabei durch eine Solarthermieanlage auf dem Dach erhitzt. „Um die maximale Sonnenausbeute zu bekommen, brauchen wir am Kindergarten eine steile Ausrichtung des Daches nach Süden”, erklärt Faber. Nur so könne man auch die Energie der Wintersonne noch für die Energiegewinnung im Gebäude nutzen. „Auf diese Weise wollen wir es schaffen, bis auf wenige Wochen im Jahr, unabhängig von 'fremder' Energie zu sein”, erklärt der Bürgermeister.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen müssen eingehalten werden

Dennoch, so betont Faber, sei das Projekt noch lange nicht in trockenen Tüchern. „Es müssen in jedem Fall die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen eingehalten werden.” Dann allerdings sieht auch er den Kindergarten als mögliches Pilotprojekt. „Gerade ein Kindergarten ist ja auch ein Treffpunkt von jungen Familien, die sich für diese Art der Energiegewinnung interessieren könnten und die Ideen am Eigenheim umsetzen wollen.”

Sanierung soll auf jeden Fall stattfinden

Saniert wird der Kindergarten im Übrigen auf jeden Fall, ob nun mit dem Leukefeld-Konzept oder auf die „herkömmliche Art und Weise”. Dabei soll auch das Raumkonzept überarbeitet werden. Das bisherige Konzept stammt aus den 70er-Jahren und ist laut Faber nicht mehr auf dem Stand der heutigen pädagogischen Konzepte. Man sei derzeit mit einem Architekten und dem Kindergarten bei der Planung dieser räumlichen Neukonzeption. Gebaut werden soll am Kindergarten Regenbogen im Übrigen nach Ablauf des derzeitigen Kindergartenjahres, das heißt, zu Beginn der Sommerferien 2017. Für die Dauer der Bauzeit, die Faber auf ein Jahr schätzt, werden die Kinder dann in modularen Wohnbausteinen untergebracht, die auf dem Parkplatz des Sportgeländes Heinloch aufgestellt werden.

Autor:

Havva Keskin aus Bretten

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