Knittlingen trauert um Bürgermedaillenträger Walter Pfitzenmeier
Ein „großer Unternehmer“ und „herzensguter Mensch“

Leidenschaftlicher Oldtimer-Fan: Walter Pfitzenmeier mit einem seiner Schätze, einem Mercedes-Benz des Typs Adenauer, im Jahr 2011. | Foto: ch
  • Leidenschaftlicher Oldtimer-Fan: Walter Pfitzenmeier mit einem seiner Schätze, einem Mercedes-Benz des Typs Adenauer, im Jahr 2011.
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KNITTLINGEN/BRETTEN (ch) Der ehemalige Knittlinger Unternehmer und Museumsgründer Walter Pfitzenmeier ist tot. Wie zu erfahren war, verstarb er am Dienstagmorgen dieser Woche im Alter von 88 Jahren in seiner Heimatstadt Bretten.

Viele Arbeitsplätze geschaffen

„Wir haben Walter Pfitzenmeier sehr viel zu verdanken“, lobt Knittlingens Bürgermeister Heinz-Peter Hopp den Verstorbenen und fügt hinzu: „Wir trauern mit seinen Angehörigen.“ Nicht nur, dass Pfitzenmeier ein „großer Unternehmer“ in Knittlingen gewesen sei, der zusammen mit seinem Cousin seit Ende der 1950er Jahre „aus den kleinsten Anfängen“ ein großes Unternehmen, die Entsorgungsfirma Pfitzenmeier + Rau mit Standorten und vielen Arbeitsplätzen in Knittlingen, Ölbronn-Dürrn und Ludwigsburg, aufgebaut habe. Er sei auch ein „sehr liebenswürdiger Mensch“ gewesen, der in der schwierigen Phase des Arbeitskräftemangels auch „unseren spanischen Mitbürgern Arbeit gegeben“ habe. Deren Kinder und Enkel arbeiteten noch heute im Nachfolgeunternehmen SUEZ.

Spender für vielerlei Zwecke

Der Knittlinger Rathauschef erinnert sich lebhaft an die Einweihung der neuen Sortieranlage in Ölbronn im vergangenen Jahr, zu der auch Walter Pfitzenmeier eingeladen war: „Wir haben zusammengesessen und uns unterhalten.“ Hopp kommt zu dem Schluss: „Walter Pfitzenmeiers Werk kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“ Denn auch nach dem Verkauf seiner Firma um das Jahr 2000 habe er sich als Spender für vielerlei – Verbände, Vereine und soziale Zwecke – engagiert. Hopp wörtlich: „Ein herzensguter Mensch.“ Der Unternehmer war nach seinen Worten in vielen Vereinen und Gruppierungen aktiv, nicht nur in seiner Heimatstadt Bretten, sondern auch in Knittlingen, „seiner Arbeitsstadt“, wie Hopp sagt.

Außergewöhnliche Ehrung

Am 31. August 1991 wurde Walter Pfitzenmeier für seine besonderen Verdienste um die Stadt Knittlingen und ihre Bürger/innen durch den damaligen Bürgermeister Otto Kübler die Bürgermedaille der Stadt verliehen. Dass jemand von außerhalb die ansonsten nur Knittlingern vorbehaltene Medaille bekam, sei „außergewöhnlich“, urteilt Bürgermeister Hopp.

Leidenschaftlicher Oldtimer-Sammler und Museumsgründer

Nach der aktiven Berufstätigkeit fand der Unternehmer mehr Zeit, sich seinem Hobby, dem Sammeln von Oldtimern aller Art zuzuwenden. Daraus entstand eine beeindruckende Sammlung aus überwiegend historischen Fahrzeugen, die heute auf über 4.000 Quadratmetern in den ehemaligen Hallen der Polsterfabrik Jourdan im Knittlinger Gewerbegebiet untergebracht ist. Erst im Sommer 2016 wurde ein Verein gegründet, der das Privatmuseum trägt. „Wir gehen davon aus, dass das Museum von den Familienangehörigen weitergeführt wird, denn es genießt in Baden-Württemberg aufgrund seiner Raritäten einen sehr guten Ruf“, sagt der Bürgermeister. Walter Pfitzenmeier hinterlässt seine Frau Paula und seine Töchter mit Familien. Auf Wunsch der Familie findet die Trauerfeier im engsten Familienkreis statt.

Mehr über das Museum Walters Oldtimer erfahren Sie hier und auf unserer Themenseite

Autor:

Chris Heinemann aus Bretten

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