Ein Jahr Abschiebegefängnis: Rund 360 Inhaftierte

Das Abschiebegefängnis in Pforzheim ist nun ein Jahr in Betrieb. Fast 360 Inhaftierte konnten seiter verzeichnet werden.

Pforzheim (dpa/lsw) - Ein Jahr nach der Eröffnung des Abschiebegefängnisses in Pforzheim sind dort 358 abgelehnte Asylbewerber aus 48 Nationen vor ihrer Abschiebung in Haft gewesen. Etwa 44 Prozent der Abschiebehäftlinge stammten aus afrikanischen Ländern und 34 Prozent aus den Balkanstaaten, wie eine Sprecherin des Regierungspräsidiums Karlsruhe weiter mitteilte. Durchschnittlich seien in den vergangenen zwölf Monaten 80 Prozent der 36 momentan zur Verfügung stehenden Plätze besetzt gewesen.

Umbau bis 2018

Derzeit werden in der zentralen Einrichtung des Landes nur Männer untergebracht. Nach dem Umbau, der 2018 abgeschlossen sein soll, werden 80 Plätze bereitstehen und auch für Frauen und Familien geeignet sein. Wie viel das Land Baden-Württemberg der Unterhalt der sogenannten Abschiebungshafteinrichtung kostet, kann den Angaben zufolge noch nicht beziffert werden.

Die Einrichtung ist Folge einer Entscheidung des Europäischen Gerichtshofes. Dieser hatte verfügt, dass Menschen, die abgeschoben werden sollen, nicht gemeinsam mit Straftätern untergebracht werden dürfen. Voraussetzung dafür, dass Menschen in Abschiebehaft genommen werden, ist eine entsprechende Anordnung eines Richters.

Autor:

Wiebke Hagemann aus Bretten

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