Engpass bei Führerscheinstelle des Enzkreises
Fachkräftemangel und Antragsflut
Enzkreis (kn) Wie viele andere Behörden und Einrichtungen hat auch das Landratsamt Enzkreis zunehmend mit personellen Engpässen zu kämpfen. "Besonders hart trifft es gerade unsere Führerscheinstelle", berichtet der Leiter des Straßenverkehrs- und Ordnungsamtes, Oliver Müller. "Hier suchen wir dringend neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um die aktuell freien Stellen schnellstmöglich besetzen zu können." Erschwerend komme die außergewöhnliche Antragsflut zum Führerschein-Umtausch hinzu, die nicht nur den Enzkreis, sondern Kommunen in ganz Baden-Württemberg vor große Herausforderungen stelle. "Um diese zu bewältigen, haben wir ein Maßnahmenpaket geschnürt", wie Müller betont.
Neue Öffnungszeiten werden erstmal ausgesetzt
Die wichtigste Neuerung: Die erst im Mai dieses Jahres eingeführten neuen Öffnungszeiten der Führerscheinstelle sind erst einmal ausgesetzt. Das heißt, ab sofort kann die Behörde, die Am Mühlkanal 3a in Pforzheim untergebracht ist, nur noch nach vorheriger Terminvereinbarung aufgesucht werden. "Gerade bei der Führerscheinstelle haben wir mit der individuellen Terminvereinbarung schon während der Corona-Zeit sehr gute Erfahrungen gemacht und auch von der Kundschaft nur positive Rückmeldungen bekommen."
"Vieles ist auch online zu erledigen"
"Ohnehin ist der Gang aufs Amt nur in den wenigsten Fällen wirklich nötig, denn die meisten Angelegenheiten in Sachen Fahrerlaubnis lassen sich bei uns online erledigen", ergänzt der Leiter der Führerscheinstelle, Claus-Dieter Wälder, und verweist auf die unter www.enzkreis.de aufrufbare Enzkreis-Homepage. Dort ließen sich nicht nur Termine buchen oder Anträge auf Erteilung eines Führerscheins, auf Umtausch eines alten Papier-Führerscheins oder auf eine Umschreibung einreichen, sondern auch der Bearbeitungsstand erfahren. "Von telefonischen Anfragen bitten wir daher abzusehen", so Wälder, "das bindet einfach sehr viel Zeit."
Trotz zahlreicher organisatorischer und personeller „Klimmzüge“, die das Landratsamt derzeit unternehme, um den in der Führerscheinstelle entstandenen Engpass wenigstens ein Stück weit abzufedern, werden sich laut Müller und Wälder in nächster Zeit längere Wartezeiten bei der Bearbeitung der Anträge auf Umtausch in einen EU-Kartenführerschein - im Moment sind drei Monate die Regel - nicht vermeiden lassen. Durch die längeren "Umtauschzeiten" entstünden den Kundinnen und Kunden keine Nachteile, der bisherige Führerschein sei noch gültig.
Autor:Christian Schweizer aus Bretten |
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