Ein bescheidener Beitrag zum Klimaschutz
Kluge, alte Infrastrukturmaßnahmen im Mikrokosmos Dorf
Walzbachtal- Wössingen (wb) Am Beispiel des Walzbachtaler Teilortes Wössingen kann man sehen, dass Wegeplanung von Vorgestern, Bestand bis in die Gegenwart und darüber hinaus haben kann.
Die Wössinger „Wegle“
Wer im Ort zu Fuß unterwegs ist, wird diese Wege sicher schon genutzt haben. Natürlich gibt es sie auch andernorts, in Wössingen jedoch in bemerkenswerter Häufigkeit. Gemeint sind natürlich keine Gehwege entlang von Fahrstraßen, sondern reine Fußwege, die bestenfalls das Befahren mit einem Fahrrad zulassen. Solche Wege gibt es in Wössingen mindestens fünfzehnmal oder mehr. Sie kürzen manche Strecken so stark ab, dass man als Fußgänger gelegentlich sogar schneller von A nach B käme, als mit dem Kraftfahrzeug. Wer sie nutzt, trägt dabei noch ein wenig zum vielbemühten Klimaschutz bei, denn die CO2-Bilanz geht hier ja gegen null.
Liebevolle Namensgebung
Von altersher haben einige der einst namenlosen Wege Namen von den Dorfbewohnern bekommen, die oft heute noch gebräuchlich sind. So beispielsweise von Örtlichkeiten, die mit ihnen im Zusammenhang stehen oder standen. Und wenn es zum Weg nicht reicht, ist es im Badischen eben nur ein „Wegle“. Eines von ihnen ist an seiner schmalsten Stelle nur etwas mehr als einen Meter breit. So gibt es gleich zwei Kindergartenwegle, ein Bahnhof - oder Ochsenwegle, ein Kelterwegle oder auch ein Adlerwegle. Von dem einst am Ortsrand gelegenen Hallewegle ist leider aufgrund von Überbauung nicht viel übrig geblieben. Auch vom schon in der alten Ortschronik beschriebenen, sagenumwobenen Trillerwegle ist kaum noch etwas vorhanden. Vielleicht besinnen sich die zukünftigen Bauplaner darauf, für solche kleinen Wege ein paar Quadratmeter bereitzustellen. Im frisch erschlossenen Baugebiet Bäderäcker wurde schon einmal ein Anfang gemacht.
Autor:Werner Binder aus Region |
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