Bürgermeister und Rat fordern Gesamtlösung
Landrat diskutiert in Kraichtal über Verkehrssituation

Kraichtals Bürgermeister Tobias Borho (links) bespricht mit Landrat Christoph Schnaudigel Lösungen zur Verkehrsentlastung der Ortsdurchfahrt Unteröwisheim. | Foto: LRA
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Kraichtal (kn) Den Landrat des Landkreises Karlsruhe, Christoph Schnaudigel, hat sein jüngster Gemeindebesuch nach Kraichtal geführt. Dort sprach er mit Bürgermeister Tobias Borho unter anderem über die Verkehrssituation, Standardabbau und Kinderbetreuung. Im Hinblick auf das letztgenannte Thema stellte Borho dem Landrat das Kita-Projekt auf dem Kirschenfestplatz im Stadtteil Unteröwisheim vor. "Die Stadt will hier einen viergruppigen Kindergarten errichten, der vom CVJM betrieben wird. Über dieses gemeinsame Modellprojekt sind wir sehr froh. Damit können die im sogenannten Unterdorf lebenden Kinder hier in den Kindergarten gehen, ohne die L554 überqueren zu müssen", berichtete der Bürgermeister.

"Belastende Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt"

Zudem nutzte Borho die Gelegenheit, seinem Gast "die belastende Verkehrssituation in der Ortsdurchfahrt von Unteröwisheim" zu zeigen, die sich laut dem Bürgermeister durch alle an Kreis- und Landstraßen liegenden Gemeinden in Kraichtal ziehe. Die L554-Ortsdurchfahrt von Unteröwisheim habe zusammen mit der Ortsdurchfahrt von Pfinztal-Berghausen die höchste Verkehrsbelastung im Kreis, daher halten sowohl der Kreis als auch die Stadt eine Umgehung für dringend erforderlich, um das Verkehrsaufkommen deutlich zu verringern. Diese Maßnahme müsse zusammen mit den Planungen zur B35 in Bruchsal betrachtet werden, um eine Gesamtlösung für die Raumschaft zu erreichen, waren sich Schnaudigel und Borho einig. Um die Verkehrssicherheit zu erhöhen, soll im Sommer eine Ampel im Bereich der dortigen Apotheke eingerichtet werden.

Einrichtung einer Pförtnerampel in Oberacker

Beim anschließenden Gespräch mit dem Kraichtaler Gemeinderat war die Verkehrssituation ebenfalls ein großes Thema. Auf breite Zustimmung stieß dabei die Zusage von Landrat Schnaudigel, dass auf Initiative der Stadt, in Oberacker dauerhaft eine sogenannte Pförtnerampel eingerichtet werde, um den Zufluss in den Engstellenbereich der Brettener Straße zu steuern. Als weitere Maßnahmen nannte Schnaudigel den Fußgängerüberweg auf Höhe des Einmündungsbereichs K3517 in Oberöwisheim, die Sanierung der Fahrbahndecke auf der K3514 Landshausen – Kreisgrenze sowie den Lückenschluss des Geh- und Radwegs zwischen Menzingen und Waldmühle als Maßnahme der Gemeinde, die der Kreis finanziell unterstützt.

Kein "weiter wie bisher" beim Standardabbau

Einigkeit herrschte beim Thema Standardabbau. Ein "weiter wie bisher" mit neuen Aufgabenübertragungen und weiteren Pflichten durch Bund und Land bringe die Kommunalverwaltung an die Belastungsgrenze, so Schnaudigel. Finanziell sei das alles auf Dauer nicht zu stemmen, ganz zu schweigen von dem zusätzlich benötigten Personal, das angesichts des Arbeitskräftemangels immer schwerer zu finden sei, so der einhellige Tenor.

Autor:

Christian Schweizer aus Bretten

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