"Gesundheitsnetz Maulbronn"
Maulbronn sichert ärztliche Versorgung mittels Genossenschaft

Dirk Berner, Dr. Till Neugebauer, der ehemalige Bürgermeister Andreas Felchle, Jutta Willig, Dr. Michael Bambach, Dr. Christina Plath und Stephan Haub. In der Mitte: Dr. Martin Felger, der als Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes Maulbronn tätig ist. | Foto: Stadt Maulbronn
  • Dirk Berner, Dr. Till Neugebauer, der ehemalige Bürgermeister Andreas Felchle, Jutta Willig, Dr. Michael Bambach, Dr. Christina Plath und Stephan Haub. In der Mitte: Dr. Martin Felger, der als Geschäftsführer des Gesundheitsnetzes Maulbronn tätig ist.
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Maulbronn (red) Schließungen von hausärztlichen Praxen sind gerade im ländlichen Raum keine Seltenheit. Niedergelassene Ärzte finden oft keine Nachfolge für ihre Praxen. Der hohe Verwaltungsaufwand und wenig Flexibilität in der Arbeitszeitgestaltung sind zwei der Gründe, weshalb sich junge Medizinerinnen und Mediziner immer seltener für die Niederlassung in einer eigenen Praxis entscheiden.

Gesundheitsnetz Maulbronn

Um diesem Trend entgegenwirken zu können, haben die Maulbronner Hausärzte beschlossen, sich gemeinsam in einer Genossenschaft (Gesundheitsnetz Maulbronn eG) zu organisieren. Das geht aus einer Mitteilung der Stadt Maulbronn hervor. Ziel sei es, organisatorische und aufwendige Verwaltungsarbeiten zentral und genossenschaftlich zu erledigen.

Gemeinwohlorientierte Genossenschaft

Dies geschehe, indem sich die Ärztinnen und Ärzte als Angestellte der Genossenschaft voll und ganz auf ihre Patienten konzentrieren könnten. "Flexible Arbeitszeitmodelle und die Möglichkeit der Teilzeitarbeit erlauben es, die Praxiszeiten für Patienten möglichst breit zu fächern und den Medizinern eine ausgewogene Work-Life-Balance zu bieten", heißt es vonseiten der Stadt. Die Genossenschaft sei gemeinwohlorientiert: Ziel sei nicht eine Gewinnmaximierung, sondern der Erhalt der ärztlichen Versorgung und der dafür notwendigen Infrastruktur.

Einbeziehung des Kinderzentrums Maulbronn

Das Gesundheitsnetz Maulbronn zeichne ein "außerordentliches Engagement der ortsansässigen Ärzte für ihre Patienten" aus, heißt es weiter. Durch ihre Weitsicht würden sie die Basis zum Erhalt der hausärztlichen Versorgung in der Klosterstadt bereiten. "Ein weiterer, außerordentlicher Vorzug dieser Genossenschaft in Maulbronn ist die Einbeziehung des Kinderzentrums im Rahmen der pädiatrischen Gesundheitsversorgung", so die Stadt.

Renommierte Spezialklinik mit an Bord

Das Kinderzentrum sei eine, über die Landesgrenzen hinaus renommierte, Spezialklinik für Kinderneurologie und Sozialpädiatrie. "Gerade die ärztliche Versorgung von Kindern und Jugendlichen ist im ländlichen Raum eine Herausforderung für Eltern und Erziehungsberechtigte. Eine Anlaufstelle in Maulbronn für diese Altersgruppe anbieten zu können, ist ein unglaubliches Glück", heißt es in der Mitteilung.

Alle ansässigen Hausärzte mit dabei

Vor diesem Hintergrund haben alle fünf in Maulbronn ansässigen Hausärzte am 1. Februar 2023 den Genossenschaftsvertrag unterzeichnet. Das Kinderzentrum Maulbronn, vertreten durch den Geschäftsführer Dirk Berner und die Stadtverwaltung, brachten sich ebenfalls als genossenschaftliche Mitglieder ein.

Kosten der Gründung übernimmt Stadt

Dr. Martin Felger von der Firma Diomedes, der schon einige genossenschaftlich organisierte medizinische Versorgungszentren auf den Weg gebracht hat, habe dem Gesundheitsnetz Maulbronn Starthilfe geleistet und werde zunächst auch als Geschäftsführer für die Genossenschaft tätig sein. Die Kosten für die Gründung der Genossenschaft übernahm die Stadtverwaltung aufgrund eines einheitlichen Beschlusses des Gemeinderats.

Startschuss am 8. April

Am 8. April soll das medizinische Versorgungszentrum der Genossenschaft an den Start gehen. Dazu werden die Praxen von Dr. Christina Plath und Jutta Willig am Standort Bahnhofstraße 5 zusammengelegt. Die Praxis von Stephan Haub ist ebenfalls von Beginn an dabei, verbleibt aber an ihrem aktuellen Standort.

Online-Angebot wird erweitert

Zur optimalen Vernetzung der Praxen, einer Vereinfachung von Verwaltungsabläufen und für kommende Serviceangebote werde derzeit ein neues IT-System installiert. Für Patienten sollen so zukünftig erweiterte Möglichkeiten der Kommunikation mit den Praxen geschaffen werden. Dies beinhaltet zum Beispiel Videosprechstunden, die Möglichkeit der Online-Terminvereinbarungen, die Vereinfachung von Rezeptbestellungen oder das direkte Abrufen von Untersuchungsergebnissen durch den Patienten mittels einer Patienten-App.

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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