IG BAU verlangt mehr Kontrollen auf Baustellen im Kreis Karlsruhe
Millionenschaden durch Schwarzarbeit aufgedeckt

Zollbesuch auf einer Baustelle: Mit Blick auf das Ausmaß von Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei fordert die IG BAU noch mehr Kontrollen in der Branche. | Foto: IG Bau
  • Zollbesuch auf einer Baustelle: Mit Blick auf das Ausmaß von Schwarzarbeit und Lohn-Prellerei fordert die IG BAU noch mehr Kontrollen in der Branche.
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KREIS KARLSRUHE (kn) Schwarzen Schafen das Handwerk legen: Im Kampf gegen illegale Machenschaften auf dem Bau fordert die Gewerkschaft IG BAU mehr Zoll-Kontrollen im Kreis Karlsruhe. Obwohl die Zöllner einen Schwerpunkt auf die Branche legten, gerate nur ein kleiner Teil der 382 Baufirmen im Landkreis ins Visier der Beamten, kritisiert Wolfgang Kreis.

215 Baufirmen kontrolliert

Der Bezirksvorsitzende der IG BAU Nordbaden verweist auf eine aktuelle Statistik der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS). Im gesamten Bereich des Hauptzollamts Karlsruhe wurden demnach zwischen Januar und Juni 215 Bauunternehmen kontrolliert. Dabei deckten die Beamten einen Schaden von rund 6,7 Millionen Euro wegen nicht gezahlter Steuern und Sozialabgaben auf. Dies geht aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Arbeitsmarktpolitikerin Beate Müller-Gemmeke (Grüne) hervor.

Leidtragende auch ehrliche Unternehmen

„Das Ausmaß des Steuer- und Sozialbetrugs zeigt, wie viel kriminelle Energie bei einigen Firmen am Werk ist“, betont Gewerkschafter Kreis. Leidtragende seien nicht nur geprellte Bauarbeiter und der Staat, sondern auch sauber wirtschaftende Unternehmen. Denn wer die Vorschriften umgehe, könne Bauvorhaben weitaus billiger anbieten als die Konkurrenz. „Hier hilft nur eine höhere Kontrolldichte durch den Zoll. Je größer die Gefahr, bei illegalen Praktiken erwischt zu werden, desto eher werden Firmen die Finger von Dumping-Angeboten lassen – und damit von Schwarzarbeit und Lohn-Drückerei.“

Mindestlöhne für fairen Wettbewerb

Ein entscheidendes Instrument, um einen fairen Wettbewerb und ein einheitliches Lohngefüge auf dem Bau zu sichern, seien die speziellen Mindestlöhne in der Branche, so die Gewerkschaft. Ihre Einhaltung wird ebenfalls vom Zoll kontrolliert. Nach Informationen der IG BAU stattete der Karlsruher Zoll im ersten Halbjahr insgesamt 839 Firmen einen Besuch ab – darunter im Reinigungs-, Transport- und Gaststättengewerbe. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ging die Zahl der Kontrollen um 10,3 Prozent zurück.

Mehr lesen Sie auf unseren Themenseiten IG Bau Nordbaden und Gewerkschaft

Autor:

Kraichgau News aus Bretten

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