Oberderdingen: „Die Kommunalbau ist keine Konkurrenz für den privat-gewerblichen Immobilienmarkt“
Die Kommunalbau GmbH Oberderdingen feierte am vergangenen Samstag im Sitzungssaal des Rathauses ihr zehnjähriges Bestehen.
Oberderdingen (hk) Am vergangenen Samstag stießen Bürgermeister Thomas Nowitzki und Kommunalbau-Geschäftsführer Dieter Motzer mit geladenen Gästen auf das zehnjährige Jubiläum der Kommunalbau GmbH – Gesellschaft für Stadterneuerung und Stadtentwicklung Oberderdingen an. Das Unternehmen hat in den zehn Jahren ihres Bestehens insgesamt 95 Wohnungen erworben, saniert oder neu gebaut. Für das Jahr 2017 hat die Kommunalbau GmbH ein Bauvolumen in Höhe von rund 10 Millionen Euro erreicht und plant für das kommende Jahr Investitionen von mindestens 4,9 Millionen Euro.
Gründung der Kommunalbau als neue Chance
Zu Beginn seiner Ansprache betonte Nowitzki, die Region stehe vor der Aufgabe, „in den kommenden zwei Jahrzehnten in erhöhtem Maße Wohnraum für die Bevölkerung bereitstellen zu müssen.“ Die Weichen hierzu hatte der Gemeinderat Oberderdingen auf Initiative von Nowitzki bereits am 18. Dezember 2008 gestellt: Mit der Gründung der Kommunalbau reagierten die Beteiligten auf einen Mangel an sozialverträglichem sowie für private Vorsorge geeignetem Wohnraum. In den Gemeinderatssitzungen vom 11. März 2008 und zur Beschlussfassung am 10. Juni 2008 hatte man als Fazit festgehalten: „Insgesamt erscheint die Gründung einer Kommunalbau GmbH durch die Gemeinde Oberderdingen als Chance im Rahmen der Innenentwicklungsprojekte kurzfristig die städtebauliche Erneuerung und Entwicklung erheblich voranzubringen, mittelfristig den Mietwohnungsbau in unserer Gemeinde zu stärken und langfristig Vermögen bei der Gemeinde aufzubessern.“
Wohnungen für „alle Bevölkerungsschichten in der Gemeinde“
Im Aufsichtsrat sind alle Fraktionen und Gruppierungen vertreten. Aber auch die kommunale Daseinsvorsorge umfasst „alle Bevölkerungsschichten in der Gemeinde“, erläuterte Nowitzki. Demnach leben in den Wohnungen der Kommunalbau GmbH 226 Mitbürger, „vom Hartz IV-Empfänger bis zum gutverdienenden Ingenieur“, so Nowitzki. Von den aktuell 95 Wohnungen wurden inzwischen zehn Eigentumswohnungen verkauft. Die Mieten bewegen sich in Preisklassen von fünf bis 7,50 Euro pro Quadratmeter. Im Vergleich dazu nannte Nowitzki den Quadratmeter-Preis für Neubauten in Oberderdingen in Höhe von neun Euro. Und betonte zum Schluss: „Die Kommunalbau GmbH ist keine Konkurrenz für den privat-gewerblichen Immobilienmarkt in Oberderdingen. Die lokalen und regionalen Handwerker und Unternehmer profitieren von Aufträgen der Kommunalbau GmbH.“
Ehemalige Gaststätte „Traube“ mit Scheune soll umgebaut werden
Anschließend präsentierte Kommunalbau-Geschäftsführer Motzer alle bisherigen Projekte im Einzelnen und einen Ausblick auf die Zukunft. Für 2019 sind in der Brettener Straße 36, nach Abriss des Fachwerkgebäudes, sieben Appartment-Wohnungen und in der Weinstraße 28 elf Wohnungen geplant. Außerdem soll die ehemalige Gaststätte „Traube“ mit Scheune saniert und dort acht Wohnungen gebaut werden. Auf der Fläche der ehemaligen Gaststätte und Scheune am „Heiliggrund“ sollen fünf Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 35 Wohneinheiten entstehen. Als gewerbliches „Leuchtturmprojekt“ des Unternehmens führte Motzer die Bäckerei und das Tagescafé der Familie Zickwolf in Oberderdingen-Großvillars auf, in das die Kommunalbau GmbH rund 600.000 Euro investiert hat.
Autor:Havva Keskin aus Bretten |
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